Die zweite Staffel der US-Erfolgsserie «Desperate Housewives» sollte den TV-Sender ProSieben ab Anfang September 2006 endlich wieder aus dem Quotental holen. Ob dieser Plan auch wirklich gelungen ist, verrät der Blick auf die letzten sechs Monate.
Lange mussten die Zuschauer auf eine Rückkehr der verzweifelten Hausfrauen warten, am 12. September 2006 war es dann endlich soweit. Zum Start der zweiten Staffel präsentierte ProSieben sogar eine Doppelfolge – allerdings mit nur durchwachsenem Erfolg. Beim ersten Teil «Das Leben geht weiter», welcher an die Ereignisse des imposanten Staffelfinals der ersten Staffel anknüpft, waren lediglich 2,09 Millionen Zuschauer dabei. Bereits eine Stunde später sah es aber schon wieder besser aus. 2,27 Millionen Fans der Serie bedeuteten zugleich einen Bestwert für die gesamte Staffel. Auch in den Kategorien Gesamtmarktanteil und Zielgruppen-Marktanteil wurde mit 7,6 bzw. 14,8 frühzeitig ein Bestwert aufgestellt.
In den Wochen zwei und drei gaben die Zuschauerzahlen leicht nach und rangierten am 26. September bei 2,1 Millionen (7,1 Prozent MA). Insgesamt war der September der erfolgreichste Monat der zweiten Staffel. Durchschnittlich schalteten 2,16 Millionen Zuschauer eine der vier ausgestrahlten Episoden ein (7,3 Prozent MA). Auch in der Zielgruppe bedeuteten die September-Zahlen einen Bestwert der Staffel. Mit durchschnittlich 1,84 Millionen bzw. 14,3 Prozent Marktanteil lag der Spätsommermonat klar vor jedem der kommenden Ausstrahlungsmonate.
Auf die doch relativ enttäuschenden Werte des ersten Ausstrahlungsmonats – sahen die erste Staffel doch durchschnittlich 2,85 Millionen Zuschauer – folgte noch mehr Resignation. Denn im Oktober konnte sich nur eine der vier ausgestrahlten Episoden oberhalb der 2-Millionen-Grenze platzieren («Ausschläge und Anträge», 2,01 Millionen). Den Tiefstwert bis dato markierte die Folge «In flagranti» am 24. Oktober mit 1,85 Millionen Zuschauern (5,7 Prozent MA). Somit war auch der gesamte Monat Oktober quotentechnisch gesehen der schwächste der Serie, nur 1,92 Millionen Gesamtzuschauer und 1,66 Millionen Zielgruppen-Zuschauer wurden im Durchschnitt erreicht.
Im November stabilisierten sich die Zuschauerzahlen wieder. So konnten die ersten beiden Episoden des Monats mit 2,16 und 2,08 Millionen wieder Werte oberhalb des Senderschnitts erreichen. Allerdings folgte am 21. November mit 1,75 Millionen Zuschauern auch der Tiefpunkt der aktuellen Staffel. Die zwei Spezial-Sendungen am 18. (18 Uhr) und 23. November (00:15 Uhr) wussten mit ihren niedrigen Reichweiten von 0,92 bzw. 0,44 Millionen Zuschauern hingegen nicht wirklich zu begeistern.
Auch im Dezember setzte sich der Minustrend weiter fort. Die Werte gingen in den ersten Wochen wieder auf 1,90 bzw. 1,99 Millionen zurück. Kurz vor Weihnachten ging es dann am 19. Dezember mit 2,02 Millionen wieder leicht in den positiven Bereich.
Das neue Jahr startete gleich am 02. Januar 2007 mit Episode 16. Dass dies dann auch «Der richtige Weg» war, davon konnten sich 2,22 Millionen Menschen überzeugen, der zweithöchste Wert der Staffel. Rekord auch am 16. Januar. Dort erreichte die Folge 19: «Unwiderstehlich» mit 1,94 Millionen Zuschauern in der werberelevanten Zielgruppe den Bestwert der gesamten zweiten Staffel. Aber wie schon zuvor, folgt auf die Hochs auch bald wieder ein neues Tief. Denn bereits zwei Wochen später markierten die «Verzweifelte(n) Gebete» den absoluten Tiefpunkt der Serie. Zusammen mit dem 21. November wurden hier wiederum 1,75 Millionen Gesamtzuschauer gemessen, aber auch bei den Marktanteilen und den Zielgruppen-Werten setzte diese Episode neue Negativ-Rekorde. So lag der Gesamtmarktanteil nur noch bei 5,4 Prozent und auch bei den 18-49-Jährigen sind die generierten 1,50 Millionen bzw. 11,1 Prozent Marktanteil alles andere als zufriedenstellend.
Etwas beruhigen dürfte allerdings die Tatsache, dass der Monat Januar mit 2,06 Millionen Zuschauern und 1,80 Millionen Zuschauern in der Zielgruppe die zweitbesten Werte der Staffel aufstellen konnte.
Im letzten Ausstrahlungsmonat, dem Februar 2007, wurden wiederum nur 1,94 Millionen Zuschauer im Schnitt erreicht. Auch das spannende und turbulente Seasonfinale am 20. und 27. Februar konnte daran nichts ändern. Lediglich knapp zwei Millionen Zuschauer schalteten jeweils ein (1,93 bzw. 2,0 Millionen) und brachten den Muttersender nicht gerade in den Zustand euphorischer Glückseeligkeit.
In der Endabrechnung konnte die zweite Season der «Desperate Housewives» nur durchschnittlich zwei Millionen Zuschauer pro Woche begeistern, was einem Marktanteil von 6,4 Prozent entspricht. In der Zielgruppe stehen am Ende 1,75 Millionen Zuschauer und 13 Prozent Marktanteil. Im Vergleich mit der Premieren-Season verlor die Serie somit rund 840.000 Gesamt-Zuschauer und 730.000 Zielgruppen-Zuschauer. Besonders dramatisch ist der Rückgang bei den Marktanteilsvergleichen. Durch die vermehrte Konkurrenz («Dr. House» auf RTL) verlor ProSieben 3,15 Prozent bei den Gesamt- und 5,75 Prozent bei den Zielgruppen-Zuschauern.