► zur Desktop-Version ►
Sonntagsfragen an Friedrich Wildfeuer
Friedrich Wildfeuer ist der Produzent der neuen Sat.1-Serie «GSG9». Mit Quotenmeter.de sprach er über den schweren Stand, den deutsche Serien momentan haben – und über Gemeinsamkeiten mit der US-Serie «The Unit». Außerdem verrät er, warum in der Pilotfolge auch das Privatleben der GSG9er ausführlich behandelt wird.
Warum sollte man als Zuschauer die Serie «GSG9» nicht verpassen?
Der Zuschauer bekommt zum erstmals Einblick in die Welt deutscher Elitepolizisten, der «GSG 9». Wir erzählen spannende zeitgemäße Geschichten mit Themen, die auch die Schlagzeilen der Nachrichten bestimmen. Die «GSG 9» ist damit eine moderne neuartige Polizei Serie.
In welchen Punkten unterscheidet sich diese Serie von anderen Action-Serien?
«GSG 9» ist keine Action-Serie im klassischen Sinn. Wir zelebrieren die Action nicht, setzen auf Spannung und Emotionen. Bei uns stehen die Geschichten und Figuren im Zentrum des Geschehens.
Inwiefern hat man sich die CBS-Serie «The Unit» als Vorbild genommen?
Ehrlich gesagt überhaupt nicht; die Entwicklung begann ohne Kenntnis dieses US-Formats und die Serien unterscheiden sich auch inhaltlich sehr. Wir erzählen Polizisten, die bei Angriffen auf den Rechtsstaat in vorderster Reihe ihre Köpfe hinhalten. «The Unit» zeigt eine militärische Elite Einheit, die überall auf der Welt amerikanische Interessen durchsetzt.
Deutsche Serien hatten es in der letzten Zeit oft schwer - das hat Typhoon auch am Beispiel «Blackout» gemerkt - inwiefern ist «GSG9» da anders?
«Blackout» erzählt eine große, durchaus komplexe, fortlaufende Geschichte eher wie ein Roman. Die «GSG 9» erzählt pro Folge einen abgeschlossenen Fall. Hinzu kommt eine Horizontale, die eine private line über alle Folgen zieht und in der letzten Folge der Staffel Bestandteil des Hauptplot wird. Auch hinsichtlich Thema, den Figuren und den Geschichten sind das zwei komplett unterschiedliche Formate.
Sie legen in der Serie großen Wert auf das Privatleben der Menschen - sehen Sie das möglicherweise als Schlüssel zum Erfolg, oder könnte es die Zuschauer, die Action erwarten nicht auch langweilen?!
Ich denke, wir haben das Private wohl dosiert und in eine spannende, folgenübergreifende Horizontale eingebettet, die uns auch Cliffhanger ermöglicht. Wir waren uns immer mit den Kollegen von Sat.1 einig auch hinter die Masken unserer Helden zu blicken. Was sind das für Typen, die bei der «GSG 9» arbeiten, wie leben sie? Wie schon erwähnt, handelt es sich auch nicht um ein reines Actionformat.
Wie realitätsnah sind die in der Serie gezeigten Einsätze?
Die sind schon nahe an der Realität. Wir haben sowohl bei der Buchentwicklung als auch am Set mit einem Ex-GSG 9-Mann zusammengearbeitet. Wir wollen glaubwürdig sein, aber auch keine geheime Polizeitaktik verraten.
In der Pilotfolge fällt Folgendes auf: Sämtliche Gründe warum die Täter Geiseln nehmen und auch andere Charaktereigenschaften derer werden nicht erwähnt. Auch die Ermittlungsarbeit läuft nicht unbedingt darauf hinaus Etwas über das "Wieso?" zu erfahren. Nun mag das bei der GSG9 in Wirklichkeit auch so sein - fehlt dann da aber nicht ein bisschen die Spannung, die bei der Ermittlungsarbeit zum Vorschein kommt?
Es mag sein, dass in der ersten Folge für manche die Ermittlungsarbeit zu kurz kommt. Ich denke aber nicht, dass dies auch für die Spannung gilt. Wir haben bei der ersten Folge erzählerisch den Schwerpunkt auf die Vorstellung unsere Figuren, ihre Arbeit und die Welt der «GSG 9» gelegt und Antagonisten gewählt, deren Motivation allseits bekannt ist. Schon ab der nächsten Episode spielen die Motive der Täter und die entsprechende Ermittlungsarbeit eine große Rolle.
Von den verwendeten Farben und dem Licht her sieht die Serie sehr amerikanisch und modern aus. Sind sie da ein bisschen stolz drauf?
Ich denke, alle an der Serie Beteiligten können ein wenig stolz auf das Gesamtergebnis sein.
Zum Abschluss stellen wir unseren Gesprächspartnern immer noch kurze und knappe Sonntagsfragen:
Welche Fernsehsendung verpassen Sie nach Möglichkeit nie?
Zuletzt war es «24».
Wo schalten Sie sofort weiter?
Ich sehe relativ viel fern, informiere mich was läuft und zappe deshalb auch sehr viel.
Vielen Dank für das Interview, Herr Wildfeuer.
Artikel teilen
Tags
• Friedrich Wildfeuer
◄ zurück zur Startseite ◄