Am 21. August startete Sat.1 seine zweite Telenovela. Raphael Vogt und Alissa Jung übernahmen die Hauptrollen. Nach fulminantem Start gingen aber eine Reihe von Zuschauern flöten – im Dezember zog der Berliner Sender die Reißleine. Bereits gedrehte Folgen wurden 2007 am Samstagvormittag gesendet.
Dass die Sat.1 Telenovela «Schmetterlinge im Bauch» nach großartigen Premierenquoten (19,1 % Marktanteil) vorzeitig abgesetzt werden würde, hätte wohl niemand gedacht. Dennoch gingen dem Format massiv Zuschauer verloren und so kam es, dass die Macher schon relativ bald unterdurchschnittliche Quoten erklären mussten.
Anscheinend war das Publikum im August bereit für eine neue Serie – sprang dann aber ab, aus welchen Gründen auch immer. Mitte Dezember fällte Sat.1 dann die Entscheidung. Vorausgegangen war die schwächste Woche seit Sendestart. Im Schnitt verfolgten nur 8,3 Prozent der 14- bis 49-Jährigen die fünf in der ersten Dezemberwoche gezeigten Episoden. Mit weniger als 700.000 zusehenden Werberelevanten wurde auch in diesem Bereich ein Negativrekord aufgestellt.
Dass «SiB» in der Woche, in der das Ende bekannt wurde, gleich dreimal über zehn Prozent Marktanteil holte und mit 9,9 Prozent Marktanteil das beste Ergebnis seit Anfang November hinlegte, kann man dann wohl Ironie des Schicksals nennen. Mit 10,9 Prozent am Freitag, den 15. Dezember, holte das Format dann auch die vorerst letzte gute Zuschauerzahl. Denn in den beiden Wochen darauf waren die Werte wieder schlecht.
Im Mittel sahen rund 1,5 Millionen Menschen die acht am Vorabend gezeigten Episoden und verabschiedeten die Geschichte rund um die Fluggesellschaft „Star Line“ mit rund 8,7 Prozent Marktanteil. Einige Folgen standen allerdings noch aus – diese wurden im Januar und Februar 2007 am Samstagvormittag gezeigt. Dass die Reichweiten massiv einbrechen würden, war klar. Und auch die Quoten sackten noch einmal ein gutes Stück ab.
6. Januar 2007 – Drei Königs Tag in Deutschland. Sechs Folgen (eine davon lief als Wiederholung) zeigte der Bällchensender. Sahen die erste neue Folge nur etwas mehr als 0,4 Millionen Menschen, waren bei der Folge, die ab halb ein Uhr mittags gezeigt wurde, schon rund 0,7 Millionen Bundesbürher dabei. Diese Folge kam dann auch wieder auf Marktanteile, wie man sie vom Format gewohnt war. 9,6 Prozent sahen zu. Alle sechs Folgen zusammen verfolgten allerdings nur 7,7 Prozent der Bundesbürger.
Das gleiche Bild zeigte sich auch eine Woche später: Je später der Vormittag, desto höher die Quoten: Mit acht Prozent Marktanteil von Anfang an etwas besser gestartet, stiegen die Quoten bis auf knapp neun Prozent zur Mittagszeit. Mit etwas mehr als 500.000 Zuschauern sah es für die fünf am Stück gesendeten Episoden aber ebenfalls nicht wirklich rosig aus – immerhin der durchschnittliche Marktanteil lag bei 7,9 Prozent und somit 0,2 Prozentpunkte über den Werten der Vorwoche (Zielgruppe).
In den beiden Folgewochen fielen die Werte leicht ab – 7,5 bzw. 6,7 Prozent der 14- bis 49-Jährigen sahen den Fünferblock der Serie. Am 3. Februar holte «Schmetterlinge im Bauch» dann zum letzten Mal zweistellige Marktanteile: Genau zehn Prozent Marktanteil in der Zielgruppe wurden dem Format ausgewiesen – mit 9,5 Prozent Marktanteil schnitten diese fünf Folgen sogar besser ab als manche Episoden in der Access-Prime.
Zum Finale rutschten die Quoten dann wieder ab: Die letzten vier Folgen wurden von durchschnittlich 7,6 Prozent der Werberelevanten gesehen. 9,6 Prozent holte dann auch die 123. und letzte Episode der Serie. 0,78 Millionen Bundesbürger sahen diese Folge und bescherten dem Format die höchste Reichweite am Samstagvormittag seit Beginn der Erstausstrahlungen dort.
Als Sat.1 die Absetzung der Serie beschloss, erreichte die Telenovela im Schnitt elf Prozent Marktanteil – profitierte allerdings enorm vom starken Start. Betrachtet man nun alle Erstausstrahlungen, so wurde die Serie im Schnitt von zehn Prozent der werberelevanten Fernsehenden geschaut. Mit insgesamt 1,38 Millionen Zuschauern pro Folge und einem daraus resultierenden Marktanteil von 7,4 Prozent bei allen Zusehern kann von Erfolg keine Rede sein. Ebenfalls sind knapp 700.000 Zuschauer im Alter zwischen 14 und 49 Jahren kein rühmliches Ergebnis. Sat.1 kommt im laufenden Fernsehjahr auf 9,3 Prozent bei allen Zuschauern und auf 10,9 Prozent in der Zielgruppe.
16.02.2007 15:10 Uhr
Kurz-URL: qmde.de/18832
Manuel Weis
•
Quelle: Sat.1