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Primetime-Check: Mittwoch, 7. Februar 2007

Heute liefern wir die Antwort auf die Frage, ob gegen Fußball und «Deutschland sucht den Superstar» überhaupt irgendetwas zu holen war.

Der Überblick:
Der Mittwochabend lag fest in der Hand des Fußballs. Aber es war nicht so, dass es niemandem gelang, dem Fußball den Boden unter dem Leder wegzuziehen. Zu den Zahlen: Bei allen Zuschauern lag die Begegnung Deutschland – Schweiz natürlich vorn. 8,93 Millionen Menschen lauschten dem Kommentar von Bela Rethy (Foto). 3,01 Millionen Werberelevante sahen ebenfalls zu und bescherten dem Zweiten damit 21,9 Prozent Marktanteil, aber eben nicht den sonst abonnierten ersten Rang in der Zielgruppe. „König Fußball“ musste sich mit Platz zwei zufrieden geben.

Die meisten jungen Zuschauer an diesem Abend hatte nämlich «Deutschland sucht den Superstar». Sieger gegen die deutsche Nationalmannschaft – das kommt einem Ritterschlag gleich. Zwar reichte es insgesamt (6 Millionen Zuseher) nur für Platz drei, in der Zielgruppe schlug man das Testspiel aber sehr deutlich. 4,16 Millionen verfolgten die erste Top20-Show und bescherten RTL einen Marktanteil von knapp 30 Prozent. Die ab dreiviertel elf gezeigte Entscheidungsshow erreichte bei den Jungen den dritten Rang (28,8 %).

Alle anderen TV-Sender hatten demnach mehr oder weniger das Nachsehen. Relativ weit vorne konnte sich noch Sat.1 mit seinem «Bullen von Tölz» platzieren. Mit 3,70 Millionen Zuschauern holte Ottfried Fischer respektable elf Prozent Marktanteil für die Berliner – in der Zielgruppe reichte es allerdings gerade einmal für unzufriedenstellende 8,8 Prozent.

Sucht man dann beim Gesamtpublikum nach dem nächsten Programm, was weder bei RTL lief noch eines der vielen zusammengefassten Fußballspiele war, muss man bis auf Position 13 hinunter gehen. «Criminal Intent» steht dort geschrieben – mit den Zahlen: 2,58 Millionen Zuschauer und 7,5 Prozent Marktanteil. In der Zielgruppe schlug sich die Dick Wolf-Serie aber sehr ordentlich und holte für VOX 9,9 Prozent Marktanteil – Rang sechs. Der Staffelauftakt zur zweiten Season von «The Closer» tat sich dagegen relativ schwer. Nur 2,22 Millionen Bundesbürger verfolgten die Serie im Schnitt. Bei den Werberelevanten erreichte man 9,1 Prozent Marktanteil, was dennoch ein überdurchschnittlicher Wert ist.

Schwer tat sich ProSieben am Mittwoch: Der Film «Der Diamantencop» wurde nur zehnter in der Zielgruppe und bescherte dem Münchner Sender 8,5 Prozent Marktanteil – zu wenig. Ähnlich lange Gesichter gab es bei ARD: Zwar lockte «Brücken der Liebe» 3,8 Millionen Menschen vor die TV-Geräte (11 Prozent Marktanteil – wie auch der «Bülle von Tolz»), dennoch sind dies unterdurchschnittliche Werte für das Erste Deutsche Fernsehen. Vor allem in der Zielgruppe ging nix: 4,6 Prozent der 14- bis 49-Jährigen entschieden sich für den 90-minütigen Film.

Ein gewohntes Bild sah man bei RTL II. Die fünfte Staffel von «24» will vor allem in der Primetime nicht in Schwung kommen. Die um 21.10 Uhr gezeigte Folge lag mit 3,7 Prozent sehr deutlich unter dem Senderschnitt – und schlug sich damit deutlich unter Wert. Erst die Folge nach 23 Uhr kam richtig in Fahrt. Mit 0,89 Millionen Zuschauern lockte man 8,5 Prozent der Werberelevanten an. Erstaunlich sind die Schwankungen während der drei gezeigten Folgen: Sahen bei der ersten Folge 0,83 Millionen Menschen zu, waren es bei Folge zwei ab kurz nach zehn 1,05 Millionen. Die letzte Folge sahen dann wie schon genannt 0,89 Millionen. Demnach müssten über 200.000 Menschen die Folge nach 22 Uhr gesehen haben, obwohl sie die Geschehnisse der Vorstunde gar nicht kannten.

Für kabel eins lief es ebenfalls mies: Mit nur drei Prozent in der Zielgruppe fiel zunächst der Film «Monster» durch. Und auch der ab 22 Uhr gezeigte Film «Christine» war kein Erfolg. 0,64 Millionen Zuschauern war die niedrigste am Mittwoch bei den acht Vollprogrammen gemessene Reichweite zwischen 20.15 und 23.15 Uhr.

Die Tagesmarktanteile:
Hohe Quoten gab es am Mittwoch für das ZDF: 15,7 Prozent standen unter dem Strich da und machten den Mainzer Sender zum Tagesgewinner. Direkt dahinter platzierte sich RTL mit ebenfalls sehr starken Werten: 14,6 Prozent wurden für den Kölner Sender ausgewiesen. Ebenfalls zweistellig waren die durchschnittlichen ARD-Marktanteile (13 %). Sat.1 wurde vierter mit 11,1 Prozent. Für den Rest blieb nicht mehr so viel übrig: VOX schlug ProSieben beim Gesamtpublikum einmal mehr. Nach Köln gingen sechs Prozent, in München muss man sich mit 5,5 Prozent zufrieden geben. RTL II kam auf 3,1 Prozent, kabel eins auf 2,6 Prozent.

In der Zielgruppe gab es nur einen Gewinner – und der gewann richtig. RTL kam – trotz Fußball – auf 19,9 Prozent Marktanteil und ließ alle anderen Sender so deutlich wie lange nicht mehr hinter sich. Auf Platz zwei folgten zwei Fernsehstationen mit nur 10,4 Prozent – also fast halb soviel wie RTL. Die Sender heißen Sat.1 und ZDF. ProSieben rettete sich ebenfalls in den zweistelligen Bereich und kommt auf 10,3 Prozent. Fünfter wurde VOX mit recht guten 8,7 Prozent. Dahinter folgt die ARD mit mäßigen 6,8 Prozent. Übel sah es am Mittwoch für RTL II aus: Trotz «Big Brother» reichte es nur für 5,2 Prozent Marktanteil und den siebten Rang. Mieser lief es nur bei kabel eins, der Klassikersender schloss den Mittwoch mit durchschnittlich 4,4 Prozent Marktanteil ab.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
08.02.2007 11:15 Uhr Kurz-URL: qmde.de/18701
Manuel Weis

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Primetimecheck

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