ZDF will Olympia in HDTV senden - und mehr Geld

Erst Breitbild, dann HDTV: Das ZDF will schon im kommenden Jahr auf hochauflösende Technik umsteigen. Dafür benötigt der Sender jedoch eine Gebührenerhöhung.

Gerade erst kündigte das ZDF an, in Zukunft das Programm auf 16:9 umstellen zu wollen (Quotenmeter.de berichtete). Selbst Nachrichtensendungen werden schon bald im modernen Bildformat zu sehen sein. Auch bei der hochauflösenden Technik HDTV will man nun vorpreschen - dafür benötigt der Mainzer Sender jedoch mehr Geld von den Gebührenzahlern.

Wie die "Financial Times Deutschland" berichtet, will das ZDF mit der Umstellung auf HDTV schon nach den Olympischen Spielen im kommenden Jahr beginnen. Bereits die Spiele selbst sollen in dem neuen, schärferen Bild ausgestrahlt werden. "Wir berechnen gerade die Kosten und werden diese als Gebührenbedarf bei der KEF anmelden", sagte ZDF-Intendant Markus Schächter (Foto) der "FTD". Rund 80 Millionen Euro soll die Umstellung in den kommenden fünf Jahren kosten.



Mit der ARD, die durch die hohe Anzahl an Sendern wohl wesentlich tiefer in die Tasche greifen müsste, befinde man sich derzeit bereits in Gesprächen über das Vorhaben. Da beide Sender sich die Berichterstattung von den Olympischen Spielen teilen, ist es nur schwer vorstellbar, dass das ZDF einen HDTV-Alleingang anstrebt. Die ARD hat sich bislang allerdings noch nicht festgelegt. Ohnehin scheint eine Erhöhung der GEZ-Gebühren eher fraglich. Bereits bei der vergangenen Gebührenrunde kam es zu Streit zwischen Politikern und Rundfunksendern. Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) hatte sogar eine Nullrunde für 2009 von ARD und ZDF verlangt.

Ohnehin könnten anfangs wohl nur wenige Zuschauer in den Genuss von HDTV kommen, da entsprechende Fernseher derzeit noch kaum verbreitet sind. Derzeit bietet nur der Pay-TV-Sender Premiere regelmäßig Programme in HDTV. ProSiebenSat.1 bildet bislang als ein einziger Free-TV-Sender eine Ausnahme.