«Kreis runde Sache»: Liebe is(s)t... für die Katz'

An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Die aktuellen Probleme von ProSieben.

Nanu? Was ist bei ProSieben denn plötzlich los? Noch Ende des vergangenen Jahres feierte der sympathische Fernsehsender mit der roten Sieben – „Popstars“ sei Dank – ein fulminantes Comeback. Da störte es wenig, dass beispielsweise die verzweifelten Hausfrauen am Dienstagabend die Senderbosse zu Verzweiflung brachten, weil plötzlich ein zynischer US-Arzt bei RTL deutlich beliebter war als die dramatisch-komischen Vorstadtgeschichten.

Doch auf einmal ist der Erfolg vorbei, denn ausgerechnet mit einer deutschen Serie wollte man bei ProSieben die Zuschauer fesseln. Wer erinnert sich noch an die letzte erfolgreiche eigenproduzierte Serie von ProSieben? Und wer ist nun vom Quotenflop „Verrückt nach Clara“ überrascht? Man könnte meinen, die Verantwortlichen des Senders hätten in den vergangenen Monaten mehr das Programm der Konkurrenz analysiert als das eigene.

So dürfte sich wohl auch das nächste Desaster erklären lassen, das seit wenigen Wochen den Vorabend von ProSieben verunstaltet. Weil VOX mit dem „Perfekten Dinner“ glänzte, wollte man sich in München eines ähnlichen Konzepts bedienen. Übrig blieb jedoch nur eine langatmige und lieblose Show, die nicht mehr ist als ein schlechter Mix aus „Kochduell“ und „Dismissed“.

Da stellt sich schon jetzt die Frage, welche beliebten Ideen ProSieben in naher Zukunft zerstören und dann ins eigene Programm aufnehmen möchte? Wie wäre es mit der Suche nach Deutschlands Superkatze im Stil von „Top Dog“? Und frei nach dem Motto „Liebe is(s)t… für die Katz’“ könnte man den tierischen Teilnehmern gleich noch den Fraß des ach so lustigen Single-Dinners vom Vorabend servieren. Wohl bekomm’s!

Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Mittwoch - natürlich bei Quotenmeter.de.

Danke an Fabian Böhme für die Vertretung!