Da wird man doch verrückt: «Clara» stürzt ProSieben in die nächste Krise
Erst gingen «Ninas Engel» baden, nun versagte die neue ProSieben-Serie «Verrückt nach Clara» auf ganzer Linie.
Unglaublich, aber wahr: Noch vor wenigen Wochen war ProSieben der strahlende Held am Donnerstag, konnte mit der Castingshow «Popstars» sogar das Promi-Special von «Wer wird Millionär?» in der Zielgruppe überholen. Mittlerweile ist alles jedoch ganz anders.
Nachdem das «Popstars»-Spin-Off mit Nina Hagen am Ende nur noch enttäuschende Werte holte, hofften die Macher von ProSieben auf ein Wunder: Die neue Serie «Verrückt nach Clara» sollte den Aufschwung bringen, doch die erste von acht Folgen lief alles anderes als gut: Gerade mal 1,14 Millionen Zuschauer wollten die Premiere sehen, der Marktanteil lag bei miesen 3,4 Prozent beim Gesamtpublikum. Und auch in der Zielgruppe lag «Verrückt nach Clara» klar unter dem Schnitt von ProSieben: Nur 890.000 junge Menschen konnten sich für Hauptdarstellerin Julia-Maria Köhler begeistern und ließen den Marktanteil auf wenig berauschende 6,0 Prozent klettern.
Damit wurden die Erwartungen des Senders, aber auch des Produzenten nicht erfüllt. Nico Hofmann - unter anderem durch «Die Luftbrücke» und «Dresden» bekannt - nannte vor wenigen Wochen im Interview mit Quotenmeter.de seine persönliche Vorgabe: "Ich rechne für «Verrückt nach Clara» mit Quoten, die deutlich über dem Senderschnitt liegen. Bislang wollte jeder, der die erste Folge gesehen hat, sofort mehr sehen. Ich hoffe, dass dieser Sog auch beim Fernsehzuschauer eintreten wird", so Hofmann Mitte Dezember.
Und die Probleme gehen weiter für ProSieben: Auch im neuen Jahr kann die Comedyshow «Gott sei Dank... dass Sie da sind!» nicht überzeugen. So waren am Donnerstag ab 21:15 Uhr gerade mal 820.000 werberelevante Zuschauer dabei, als der Münchner Sender die Impro-Comedy auf Sendung schickte. Der Marktanteil fiel mit nur 6,3 Prozent - wie schon bei «Verrückt nach Clara» - alles andere als berauschend aus. Beim Gesamtpublikum lag die Show mit nur 1,17 Millionen Zuschauern bei sehr schwachen 3,7 Prozent. Meist gesehene Sendung des Abends war «TV total»: Stefan Raab sprach mit Helge Schneider und Regisseur Dani Levy über die Hitler-Satire «Mein Führer», konnte damit aber auch nur 9,5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen einfahren.
Nach 23 Uhr durfte schließlich Thomas Hermanns erstmals mit seinem «Quatsch Comedy Club» am Donnerstagabend auf Quotenfang gehen. Doch der Start verlief auf dem neuen Sendeplatz noch nicht nach Plan. Lediglich 0,70 Millionen Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren wollten die erste von 20 neuen Folgen sehen, der Marktanteil lag bei durchwachsenen 10,7 Prozent - angesichts der katastrophalen Primetime-Quoten dürften sich die Verantwortlichen damit allerdings wohl zufrieden geben. Beim Gesamtpublikum erreichte lief es mit 0,95 Millionen Zuschauern sowie 6,9 Prozent Marktanteil allerdings sehr solide.
Das kann man von den Tageswerten nicht behaupten: Mit nur 5,3 Prozent Marktanteil bei allen sowie 10,0 Prozent bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern verlief der Donnnerstag alles andere als gut für ProSieben.