StoryHalbherzig zieht sich der erfolgreiche Hamburger Tierpharmazeut Dieter Walling aus dem Geschäftsleben zurück. Er übergibt seinem Sohn die Leitung seines Betriebes, um in absehbarere Zeit ein Versprechen gegenüber Ehefrau Ingrid einzulösen. Sie möchte mit ihm nach München ziehen. Doch eigentlich scheut sich Dieter vor dieser Veränderung. Umso willkommener ist ihm daher die Anfrage der Seehundstation in Friedrichskoog, für die er ein Serum entwickeln soll. Auch sein ehemals enger Studienfreund Willi arbeitet dort - für Dieter einen weiterer Grund, sich persönlich um diesen Auftrag zu kümmern.
Vor Ort trifft er nicht nur auf Willi, mit dem er noch eine alte Schuld zu begleichen hat, sondern auch auf die gemeinsame einstige Studienfreundin Anna. Eine unbeschwerte Reise in die Vergangenheit beginnt. Als Dieter seinem alten Freund im Watt jedoch ein dunkles Geheimnis verrät, eskaliert die Situation.
DarstellerPeter Sattmann («Die Liebe kommt selten allein», «Meine bezaubernde Feindin») ist Dieter Walling
Hans Uwe Bauer («Die Frau des Heimkehrers») ist Willi
Franziska Walser («Polizeiruf 110», «Wilsberg») ist Anna
Tatjana Blacher («Afrika, mon amour») ist Ingrid Walling
und andere
KritikFreundschaft, Gemeinschaft, Liebe, Spießertum und Bürgerlichkeit sind die großen Themenbereiche in diesem TV-Film von Jan Ruzicka.
Das der Film dabei insgesamt zu sentimental und unglaubwürdig geraten ist, ist nur ein Teil der Kritik. Zudem wurde der Film auch sehr inhaltsarm und langweilig inszeniert. Lange Handlungsstrecken müssen ohne Dialog auskommen. Die schönen Landschafts- und Naturaufnahmen sowie die farbenfrohen Bilder, die von Kameramann Michael Tötter eingefangen wurden, können dafür leider nicht entschädigen.
Die gesamte Cast um Peter Sattmann, Hans Uwe Bauer und Franziska Walser macht ihre Aufgabe gut, Schwächen aus dem Drehbuch und der Regie sind nun mal nicht immer auszugleichen. Einzig und allein die Figur des Willi ist mitunter etwas übertrieben geraten.
Die musikalische Untermalung des TV-Films ist ganz dem Sound der 1960er verschrieben und verpasst dem Film die passende Szenerie. Somit wird eine harmonische und zeitgemäß-nostalgische Atmosphäre geschaffen.
Die Geschichte um Schuld und Sühne zwischen den ehemaligen Freunden und WG-Bewohnern ist zum Teil stark vorhersehbar geraten und tritt nicht wohlwollend aus dem Einheitsbrei der vielfach inszenierten Fernsehfilme heraus. Ein eher enttäuschender Beitrag aus dem Repertoire des Ersten.
Das Erste zeigt den Film «Der letzte Tanz» am 10. Januar 2007 um 20.15 Uhr.