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Die Kritiker: «Im Zeichen des Drachen»

Story
Stefano Renzi ist Kommissar der venezianischen Polizei. Gemeinsam mit seinem Freund und Kollegen, Antonio Esposito, ermittelt er am Hafen wegen einer erwarteten Drogenlieferung, als Stefanos jüngerer Bruder Gianluca in seine Heimatstadt zurückkehrt. Unterwegs lernte er die Polin Ivana kennen, die neu in Venedig ist. Ivanas Schwester Anna steht vor ihrer Hochzeit mit Filippo Dandolo. Der Großunternehmer und Kunstsammler, genannt "der Doge", gibt vor, aus einer der vornehmsten Familien Venedigs zu stammen, aber seine Herkunft und die seines Reichtums liegen im Dunkeln. Gianluca nimmt Ivana mit auf einen Rave, doch die Party nimmt einen unerwarteten Verlauf: Dealer verteilen eine neue synthetische Droge mit dem Namen "Passion Flower".

Als Gianluca der Versuchung nicht widerstehen kann, wendet Ivana sich von ihm ab. Unter dem Einfluss der der neuen Droge sterben zehn junge Menschen, Gianluca fällt ins Koma. Stefano und Antonio kamen zu spät, um den Umlauf der neuen Droge zu verhindern. Der Fall ist von nationalem Interesse, und Polizeipräsident Micheli aus Rom überwacht nun die Ermittlungen vor Ort. Nachdem Stefanos und Gianlucas Vater, der ebenfalls Polizist war, bei einem Einsatz ums Leben kam, wurde Micheli für sie zu einem Ziehvater. Stefanos Nachforschungen ergeben, dass die neue Droge aus Droge aus Laboratorien in Montenegro stammt. Die SIM-Card aus Gianlucas Handy bringt die Ermittler auf die Spur des Chinesen Jiang Ming.

Die Studentin Ling, eine in Rom geborene Chinesin, ist bereit, Stefano bei den Ermittlungen im Milieu der chinesischen Emigranten zu unterstützen. Stefano ist von der schönen und temperamentvollen Chinesin fasziniert, die das Herz des Eigenbrötlers im Sturm erobert. Stefano und Ling stoßen auf Jiang Mings Kontaktmann in in Venedig, einen gewissen Zho. Das Containerschiff, das die Drogen nach Venedig brachte, gehört zur Cross Ocean Line, der Handelsflotte des Dogen. Doch selbst als Stefano einen Beweis für die Mitwisserschaft Dandolos liefert, bleibt Micheli skeptisch, und Staatsanwältin Bandarin weigert sich, einen Haftbefehl auszustellen. Als nun die Hochzeit Dandolos und Annas mit großem großem Pomp gefeiert wird, fürchtet Stefano, der Doge könne während seiner Hochzeitsreise untertauchen.

Darsteller
Pietro Sermonti («Julie – Agentin des Königs») ist Stefano Renzi
Hans Werner Meyer («Vera Brühne») ist Filippo Dandolo
Kasia Smutniak («Haker») ist Anna
Amy Chow ist Ling Wang
Karlheinz Hackl («Die Entscheidung») ist Micheli
Carmine Recano ist Antonio

Kritik
Der erste Teil der vierteiligen ZDF-Reihe «Im Zeichen des Drachen» enttäuscht auf der ganzen Linie. Angefangen bei der schwachen Storyline, welche sich in den ausgetretenen Pfaden des Mafia-Genres bewegt, kann auch der Rest der Handlung wenig überzeugen.

Als Nebenhandlung wurde eine, bis zu diesem Zeitpunkt, unbedeutende und völlig überflüssige Lovestory eingefügt, in der sich der ermittelnde Kommissar in eine asiatische Studentin verliebt. Weiterhin wird der optische Fluss der Geschichte durch schwer zu ergründende Rückblenden behindert. Erst zum Ende des ersten Teils werden diese ein wenig in den Gesamtkontext eingebunden.

Die Schauspieler des TV-Mehrteilers agieren insgesamt sehr hölzern, was aber auch an der Tatsache liegen mag, das es sich hierbei um eine internationale Co-Produktion handelt. Hierdurch müssen die verschiedenen Drehsprachen miteinander verknüpft werden.

Damit wird gleich der nächste Kritikpunkt laut: die Synchronisation. Schon in der Eröffnungsszene wird deutlich, dass dem Großteil der Schauspieler die völlig falsche Stimme zugeordnet wurde.

Nächstes Manko ist die Kameraarbeit, die in vielen Szenen einfach an die billig produzierten Telenovelas und Soaps im deutschen Fernsehen erinnert. Vor allem in der Flughafen-Szene werden die angesprochenen Mängel besonders deutlich.

Was kann den Zuschauer nunmehr für die bisher vorgebrachten Kritikpunkte entschädigen? Einzig und allein die schönen Bilder der italienischen Wassermetropole Venedig mögen dies in ein bis zwei Szenen schaffen, mehr kann der blutleeren Inszenierung nicht zugesprochen werden.

Der Start zum TV-Mehrteiler «Im Zeichen des Drachen» ist sehr schwach geraten und wird mit diesem Fakt wohl auch schon die Mehrheit der Zuschauer im ersten Teil verlieren. Ohne eine Steigerung in den folgenden Teilen wird die Produktion beim deutschen Publikum gnadenlos durchfallen.

Das ZDF zeigt die Miniserie am Dienstag, 2. Januar, um 22.15 Uhr, am Donnerstag, 4. Januar, um 22.30 Uhr, am Samstag, 6. Januar, um 22.00 Uhr, und am Sonntag, den 7. Januar 2007 um 22.05 Uhr.
30.12.2006 10:24 Uhr Kurz-URL: qmde.de/18097
Torben Gebhardt

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Im Zeichen des Drachen

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