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«Kreis runde Sache»: Von roten Pavian-Ärschen und süchtigen Ermittlern
An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Neue Ermittler-Doku bei RTL.
Es hätte die beste Nachricht des Tages werden können: Nein, gemeint ist keineswegs der Verkauf von ProSiebenSat.1 an KKR und Permira, sondern eine Meldung, die den Kölner Karnvels-Kanal RTL betrifft.
Nach fünf zähen, beinahe endlosen Jahren verabschiedet sich Senderchefin Anke Schäferkordt im Februar vom einstigen Quotenhit „Jugendgericht“, der wohl bei fast jedem Juristen, der auch nur zufällig beim Zappen hängen blieb, wahre Heulkrämpfe ausgelöst hatte. Der Spuk ist also vorbei, nun ist der Weg frei für Innovationen und mutige Fernsehproduktionen – dürfte man meinen.
Doch wer das Nachmittagsprogramm in Deutschland kennt, dürfte schnell zurück sein auf dem steinigen Boden der Realität. In einem Land, das nachmittags von stürmischer Liebe, süßen Pinguinen und roten Pavian-Ärschen beherrscht wird, scheint ein wirklich abwechslungsreiches Format nicht gefragt zu sein.
Somit wird bald Staatsanwalt Posch mit seinen Ermittlungen beginnen und ganz in die Schuhe von Sherlock Holmes schlüpfen. Einziger Unterschied: In Großbritannien war nur der Insel-Detektiv süchtig nach Kokain, in Deutschland werden sich hauptsächlich die Zuschauer nach dem Einschalten benebelt fühlen.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Montag - natürlich bei Quotenmeter.de.
15.12.2006 00:00 Uhr
Kurz-URL: qmde.de/17873
Alexander Krei
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Quelle: Quotenmeter.de
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Tags
• runde Sache
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