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Primetime-Check: Dienstag, 12. Dezember 2006

Am Dienstagabend gibt es für viele Deutsche nur zwei Programme. Das ältere Publikum bevorzugt die Familienserien der ARD, die Werberelevanten fühlen sich bei RTL heimisch. Am gestrigen Abend war die Krankenhaus-Soap «In aller Freundschaft» das meistgesehene Programm der Primetime. Mit 6,33 Millionen Zuschauern und 19,5 Prozent Marktanteil gab es kein Vorbeikommen an der Weekly-Soap. Sogar bei den Werberelevanten lief es einigermaßen gut: 1,17 Millionen Zuseher bescherten dem Ersten Programm überdurchschnittliche 8,4 Prozent.

Ebenfalls außerordentlich gute Reichweiten holte «Tierärztin Dr. Mertens», die von 5,88 Millionen Bundesbürgern gesehen wurde – auch die um 20.15 Uhr ausgestrahlte Serie lag mit 18,1 Prozent deutlich über dem ARD-Schnitt. Von den 5,88 Millionen Zuschauern waren allerdings nur genau eine Million zwischen 14 und 49 Jahren alt. In dieser Gruppe kam das Format demnach nur auf Platz elf.

Die Werberelevanten bevorzugten zu Beginn des Abends nämlich «CSI: Miami». Ohnehin ist bei US-Serien festzustellen, dass es eigentlich egal ist, ob eine Erstausstrahlung oder eine Wiederholung zu sehen ist. Denn mit 5,71 Millionen Zusehern hat es der Bruckheimer-Produktion nicht geschadet, dass RTL die vierte Staffel vorerst in den Weihnachtsurlaub geschickt hat. Der Marktanteil lag bei 17,6 Prozent. 3,36 Millionen Werberelevante machten RTL zum Marktführer nach 20.15 Uhr – mit genau 26 Prozent Marktanteil sah mehr als jeder Vierte den 21. Fall aus der zweiten Staffel.

Man mag es eigentlich kaum glauben – aber es geht noch erfolgreicher. Das zeigte die im Anschluss ausgestrahlte US-Serie «House». Mit 5,34 Millionen Zuschauern (17,1 %) musste man zwar insgesamt etwas an Masse abgeben, das dürfte angesichts der nun folgenden Zahlen aber nicht stören. 3,66 Millionen Werberelevante verfolgten die Serie mit Hugh Laurie und machen sie somit zur derzeit beliebtesten Serie bei den jungen Zusehern. Der Marktanteil lag bei 27,1 Prozent – Werte, die man sonst von Sonntagabend-Blockbustern gewohnt ist.

Doch auch danach riss der sensationelle Erfolg für den starken RTL-Abend nicht ab. «Monk» erreichte mit einer Wiederholung ebenfalls traumhafte Quoten. Den schrulligen Kommissar sahen 23,8 Prozent der 14- bis 49-Jährigen. Somit gehen erneut die ersten drei Plätze der für die Werbewirtschaft wichtigen Gruppe an RTL. Auch «Law & Order» lag sehr deutlich über dem Senderschnitt. Mit genau 21 Prozent lief es auch bis Mitternacht bestens. Die Dick-Wolf-Serie kam im Übrigen auf Platz sechs.

Mit deutlichem Abstand auf dem vierten Platz bei den Werberelevanten lag «Desperate Housewives». Mehr als eine Million Werberelevante trennen «Monk» von den Hausfrauen. Sie kam auf 1,69 Millionen Werberelevante (insgesamt knapp zwei Millionen Zuschauer) – mit 12,8 Prozent Marktanteil dürfte man bei ProSieben dennoch zufrieden sein, schließlich bedient sich «House» um diese Zeit von einem großen Stück des Quotenkuchens. «Grey’s Anatomy» landet im Primetime-Ranking auf Platz zehn in der Zielgruppe – mit 12,2 Prozent geht es immer weiter nach oben. Möglicherweise beginnt hier in der Tat der Trend zu einer neuen Form von Arzt-Serien…

Für alle anderen Sender war logischerweise nicht mehr viel zu holen. Das ZDF punktete mit dem Format «Frontal 21» - 3,68 Millionen Menschen sahen ab 21 Uhr zu. Quotentechnisch lief «Johannes B. Kerner» am stärksten. Die Talkrunde, in der unter anderem Koch Tim Mälzer zu Gast war, erreichte einen durchschnittlichen Marktanteil von 14,5 Prozent.

Auch Sat.1 musste sich hinten anstellen. Der Weihnachtsfilm «Rettet die Weihnachtsgans» hatte keine Chance gegen die US-Ware von RTL. Mit 2,73 Millionen Zuschauern ab drei Jahren (8,7 %) lief es eher mau, wenngleich am Dienstagabend wohl derzeit nicht sonderlich mehr zu holen ist. Mit 9,3 Prozent bei den Werberelevanten landete man auf Platz sieben. Leicht besser lief es danach für die «Akte 06» - sie erreichte rund zehneinhalb Prozent.

Schwächer als in den Vorwochen lief RTLIIs «Zuhause im Glück», insgesamt sahen rund 1,6 Millionen Menschen zu – mit 7,1 Prozent Marktanteil lag man aber dennoch über dem Senderschnitt. VOX konnte sich über eine starke Folge der «Girlmore Girls» freuen – diese kam auf 1,2 Millionen Werberelevante und gute 9,3 Prozent Marktanteil (Platz acht) und lief damit deutlich besser als in den Vorwochen. Insgesamt sahen 1,44 Bundesbürger zu.

Und dann gab es noch einen Gewinner am Dienstag: kabel eins – der Klassikersender zeigte ab 20.15 Uhr den Film «Over the top», der von über 1,3 Millionen Menschen gesehen wurde (4,2 %). Genau eine Million Werberelevante bescherten dem Münchner Sender gute 7,5 Prozent Marktanteil. «Abenteuer Leben» und «Bizz» kamen im Anschluss auf jeweils 5,5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen.

Die Tagesmarktanteile:
Bei allen Zuschauern setzte sich RTL durch: Mit 15 Prozent lag man vor der ARD, die auf 14,7 Prozent Marktanteil kam. Das ZDF wurde Dritter mit 12,7 Prozent Marktanteil. Auf Platz vier: Sat.1 mit zehn Prozent, gefolgt von ProSieben mit 6,3 Prozent. Dahinter: VOX (4,9 %), kabel eins (3,5 %) und RTL II (3,4 %).

In der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen war RTL am Dienstag nicht zu schlagen – es lief sogar noch deutlich besser als in den Vorwochen. Die Kölner schlossen den Tag mit 19,8 Prozent Marktanteil ab und lagen damit meilenweit vor dem Zweitplatzierten: ProSieben erreichte 11,7 Prozent, Sat.1 kam auf 10,5 Prozent. Auf Platz vier: Die ARD mit 7,3 Prozent. Dahinter: VOX mit 7,2 Prozent. kabel eins und das ZDF teilten sich Rang sechs mit jeweils genau sechs Prozent Marktanteil. Letzter wurde am Dienstag RTL mit 5,6 Prozent Marktanteil.
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
13.12.2006 10:45 Uhr Kurz-URL: qmde.de/17850
Manuel Weis

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Primetimecheck

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