Für Fernsehrichter Alexander Hold hat sich der Wechsel des Sendeplatzes gelohnt. Er holt um 12 Uhr sensationelle Marktanteile - und das trotz starker Konkurrenz von «Punkt 12», die regelmäßig mehr als ein Viertel der Werberelevanten zum Einschalten bewegt.
Das war ein cleverer Schachzug von Roger Schawinski, dem Sat.1-Geschäftsführer, der in den vergangenen Wochen teilweise Kritik einstecken musste. Seine Umprogrammierungen im Vorabend haben nicht so funktioniert, wie er wollte – da diese ohne große Not geschahen (es war kein Quotenproblem vorhanden), äußerte sich so mancher zurecht kritisch.
Eines muss man ihm aber lassen: Den 12-Uhr-Sendeplatz hat er saniert. Schon im Jahr 2005 lief es mit Vera Int-Veen’s Talkshow nicht mehr wirklich gut: Das Format wurde eingestellt. Auch «Sat. 1 am Mittag» funktionierte zur Mittagszeit nicht. Eine Umzugsdoku, die man für rund einen Monat ins Programm nahm, holte ebenfalls keine überdurchschnittlichen Zahlen. So entschloss man sich, «Richter Alexander Hold» künftig zur Essenszeit Urteile fällen zu lassen.
Das Ergebnis: Mit die besten Quoten zu dieser Zeit seit mehreren Jahren. Am gestrigen Dienstag sahen 1,10 Millionen Menschen einen neuen Fall – der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag bei 16,1 Prozent. 490.000 Bundesbürger waren davon zwischen 14 und 49 Jahren alt. Dies entspricht einem wirklich sensationellen Marktanteil von 17,4 Prozent.
Somit hilft das Format auch dem restlichen Nachmittag – denn auch für die Talkshow «Britt» läuft es wieder besser als noch vor einigen Monaten. Die Reichweite belief sich am gestrigen Montag auf insgesamt 1,41 Millionen Zuschauer – auch in der Zielgruppe lag der Marktanteil mit 17,4 Prozent sehr deutlich über dem Senderschnitt des Berliner Kanals. Der Erfolg zog sich durch den gesamten Nachmittag: Die Help-Show «Zwei bei Kallwass» ließ die Quoten beim Gesamtpublikum sogar auf 19,5 Prozent steigen (Zielgruppe: 17,6 %).