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Primetime-Check: Montag, 20. November 2006

Am Montagabend gibt es eigentlich immer nur einen Gewinner. Der heißt Günther Jauch und ist in der allseits beliebten Quizshow «Wer wird Millionär» zu sehen. Das Format ist sozusagen des Deutschen liebstes Kind. Seit etlichen Jahren funktioniert das Quiz – auch am gestrigen Dienstag sahen knapp acht Millionen Zuschauer zu. Mit 23,4 Prozent Marktanteil war fast jeder vierte Fernsehende bei RTL dabei. Auch in der Zielgruppe lag Jauch in der Zuschauergunst vorne – mit 2,43 Millionen Zusehern (18 %) setzte sich die Ratesendung aber nur knapp gegen «CSI: NY» durch.

Auf Rang zwei der Gesamtgruppe landete der ZDF-Film «Der Staatsanwalt: Henkersmahlzeit», der von 4,88 Millionen Bundesbürgern gesehen wurde – ein Marktanteil von 14,4 Prozent wurde ermittelt. Schwächer lief es bei den 14- bis 49-Jährigen, in dieser Gruppe sahen nur sieben Prozent den Film (Rang 13). Den dritten Rang belegte die Informationssendung «Brennpunkt». Ab 20.15 Uhr berichtete die ARD ausführlich über den Amoklauf an einer Realschule in Emsdetten – 4,11 Millionen (12,3 %) ließen sich auf den letzten Stand der Dinge bringen.

Auch das «heute-journal» profitierte vom erhöhten Informationsbedarf der Bevölkerung. 3,71 Millionen (12,2 %) informierten sich ab dreiviertel zehn im ZDF – das ergibt einen guten fünften Platz. Damit lag die Sendung aus Mainz erneut sehr deutlich vor den Kollegen der Tagesthemen, die mit diesen Zahlen nicht mithalten können. Nur 2,54 Millionen Menschen sahen die ausführliche Ausgabe der ARD-Aktuell-Redaktion. Da sie eine dreiviertelstunde später als die Sendung des «heute-journal»-Teams begann, lohnt sich ein Blick auf die Marktanteile: Die «Tagesthemen» kamen auf 11,6 Prozent – also leicht weniger als das «heute-journal». Bei den 14- bis 49-Jährigen lagen beide Formate in etwa gleich auf: Das ZDF erreichte mit den Nachrichten 5,8 Prozent, die ARD 5,9 Prozent.

Perfekt lief der Abend für VOX: Um 20.15 Uhr schnappte «CSI: New York» nach der Marktführerschaft bei den Werberelevanten und verpasste sie nur knapp. 3,81 Millionen Bundesbürger (11,2 %) sahen insgesamt zu, in der Zielgruppe waren 2,41 Millionen (17,8 %) dabei – und damit nur 0,02 Millionen weniger als beim RTL-Quiz. Aber knapp vorbei ist eben auch daneben. Aber auch der Rest des Abends lief sehr gut: «Criminal Intent» holte eine Reichweite von 3,69 Millionen bei den Gesamtzuschauern, der Marktanteil blieb mit 11,3 Prozent konstant. Mit 2,26 Millionen 14- bis 49-Jährigen konnte VOX auch nach 21 Uhr mit den Großen mithalten und musste sich nur Sat.1 geschlagen geben. Der Marktanteil der Dick-Wolf-Serie lag bei tollen 16,5 Prozent. Auch «Crossing Jordan» setzte nach 22 Uhr den Erfolg fort: Insgesamt sahen 3,07 Millionen Menschen zu, was einem Marktanteil von 12,4 Prozent entspricht. Sensationelle Werte wurden auch in der Zielgruppe erreicht: Mit 1,93 Millionen Zuschauern kam die Krimiserie auf einen Marktanteil von 17,7 Prozent. Damit landete das Format auf dem fünften Platz des Primetimerankings der Zielgruppe.

„Sag leise Servus“ heißt es bei «Hinter Gittern» - die RTL-Knastsaga verabschiedete sich gestern nach fast zehn Jahren aus der RTL-Primetime. Und sie verabschiedete sich schwach. 3,17 Millionen Zuschauer bescherten dem Marktführer aus Köln wieder nur einstellige Marktanteile beim Gesamtpublikum. 9,9 Prozent sind einfach zu wenig. Und bei den Werberelevanten sah es auch nicht besser aus. Hier genügen 11,6 Prozent den Ansprüchen des Senders einfach nicht.

Einen schönen Erfolg feierte Sat.1 am Montagabend. Somit wird deutlich, dass gegen RTL und VOX am Montag eben doch ein Kraut gewachsen sein kann, nur der Film muss eben stimmen. Sat.1 strahlte den Film «50 erste Dates» aus – exakt drei Millionen Menschen sahen zu (9,1 %). Besonders gut lief der Film bei den 14- bis 49-Jährigen. 2,31 Millionen Menschen sahen in der für die Werbewirtschaft wichtigen Gruppe zu. Ein Marktanteil von weitüberdurchschnittlichen 17,1 Prozent wurde gemessen. In der Zielgruppe war der Hollywood-Streifen das dritterfolgreichste Programm des Abends.

Somit waren die größten Stücke des Kuchens verteilt. Für ProSieben blieb daher nicht mehr wirklich viel übrig und so kommt es, dass die beiden US-Mystery-Serien «Invasion» und «Lost» noch einen Tick schwächer liefen als in den Wochen zuvor. Vor allem erstere holte Werte im kritischen Bereich. Geht man nach den Reichweiten, landete die in den USA bereits abgesetzte Serie nur auf Platz 19. Nicht verwunderlich, denn nur 1,45 Millionen Menschen sahen zu. Der Marktanteil bei den Zuschauern ab drei Jahren lag nur bei 4,3 Prozent. In der Zielgruppe reichte es nicht einmal für einen Platz unter den Top Ten – am Ende muss sich die Serie mit Position elf zufrieden geben. Gut eine Million Zuschauer bescherten ProSieben unterdurchschnittliche 7,8 Prozent Marktanteil.

Unter dem schwachen Lead-In leidet auch die Serie «Lost». Und gestern machte ihr dann noch die harte Konkurrenz zu schaffen. Und so kam es, dass es auch mit Matthew Fox und Co. schlecht lief. Mit 1,68 Millionen Zuschauern (5,2 %) lief es alles andere als gut und auch in der Zielgruppe waren die Werte unterdurchschnittlich. Hier kam die Serie auf 1,24 Millionen Zuseher und 9,1 Prozent Marktanteil. Einzig „König Lustig“ Stefan Raab erreichte am Montagabend für ProSieben zweistellige Marktanteilswerte in der Zielgruppe. «TV Total» kam auf ordentliche 10,6 Prozent.

RTL II lag mit «Kochprofis» und «Suche Familie!» im hinteren Bereich – kam auf Marktanteile von 5,3 bzw. 4,5 Prozent. Übel sah es zu Beginn des Abends auch für kabel eins. Die Panelshow «Darf man das?» war eigentlich gut gestartet, setzt inzwischen aber zur Talfahrt an – Bruchlandung nicht ausgeschlossen. Der Marktanteil am Montagabend lag bei 3,7 Prozent. Ohnehin waren die fünf in der Primetime gezeigten kabel eins-Formate allesamt die zuschauerschwächsten des Abends. Reichweitentechnisch ganz hinten lag die Mystery-Serie «Akte X», die um 23.10 Uhr gezeigt wurde. 0,54 Millionen sahen zu – in der Zielgruppe kam das Format aber auf gute fünf Prozent Marktanteil.

Die Tagesmarktanteile:
Bei den Zuschauern ab drei Jahren belegte RTL den ersten Rang mit 13,7 Prozent und lag damit vor dem ZDF mit 13,2 Prozent und der ARD mit genau 13 Prozent. Platz vier ging an Sat.1 mit 9,7 Prozent, VOX kam auf die fünfte Position mit 6,9 Prozent. Dahinter: ProSieben mit eher schwachen 6,1 Prozent, RTL II mit 3,2 Prozent und kabel eins mit 2,9 Prozent.

Bei den 14- bis 49-Jährigen gab es kein Vorbeikommen an RTL. Mit 14,9 Prozent war RTL Tagessieger. Auf Position zwei folgte Sat.1, das den Tag mit durchschnittlich 12,3 Prozent abschloss – ein schönes Ergebnis. ProSieben landete auf dem dritten Platz (11,4 %). Auch VOX erreichte am Montag zweistellige Werte – 10,2 Prozent tun dem Montagsschnitt sicherlich sehr gut. Deutlich abgeschlagen waren ARD und ZDF mit jeweils 6,7 Prozent Marktanteil bei den Werberelevanten. Das Schlusslicht bildeten auch am Montag RTL II (5,2 %) und kabel eins (5 %).
© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
21.11.2006 11:15 Uhr Kurz-URL: qmde.de/17528
Manuel Weis

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Primetimecheck

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