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Die Kritiker: «Der Untergang der Pamir»

Als am 21. September 1957 die deutsche Viermastbark Pamir in den Fluten des Nordatlantik versank, hielt die Nation den Atem an. Die Produktion der ARD erzählt die Geschichte in zwei Teilen.

Story
Schleswig-Holstein, Sommer 1957. Seit dem Tod seiner Frau lebt Bootsmann Acki Lüders (42) mit seiner Tochter Julle (8) auf dem Hof seiner Schwiegermutter - todunglücklich, zerrissen zwischen der Sehnsucht nach dem Leben auf See und dem Verantwortungsgefühl für sein Kind. Da besucht ihn, genau im richtigen Moment, sein Freund Ewald (36). Er ist auf dem Weg nach Hamburg, um als erster Offizier mit der Pamir nach Buenos Aires zu fahren.

Ewald redet Acki ins Gewissen: ein Vater, der ein schlechter Bauer ist und aus Kummer zu viel trinkt, ist für Julle auch nicht besser, als ein Vater, der zur See fährt. Ewald kann seinen Freund überzeugen, mit ihm zu kommen und wieder auf der Pamir als Bootsmann anzuheuern. In Hamburg angekommen, erwartet die beiden Freunde eine unangenehme Überraschung: statt des von ihnen hoch geschätzten Stammkapitäns erwartet sie Wilhelm Lewerenz (45) als Kapitän der Pamir. Schon ihre erste Begegnung endet in einer Auseinandersetzung. Die Hinfahrt verläuft nicht ohne Zwischenfälle. Die sehr unterschiedliche Auffassung über die "richtige" Ausbildung der jungen Kadetten führt zwischen Acki, Ewald und dem Kapitän immer wieder zu heftigen Streitigkeiten.

Darsteller
Klaus J. Behrendt («Tatort» aus Köln) ist Alexander Lüders "Acki"
Jan Josef Liefers («Tatort» aus Münster) ist 1. Offizier Hans Ewald
Dietmar Bär («Tatort» aus Köln) ist Klaus Nissen "Globus"
Herbert Knaup («Das Leben der Anderen») ist Kapitän Ludwig Lewerenz
Max Riemelt («Der rote Kakadu») ist Kadett Carl-Friedrich von Krempin
Peter Becker («Montagsgeschichten») ist Kadett Bernd Ahlers "Stummel"
Conrad Waligura («Der zweite Blick») ist Kadett Martin Prien

Kritik
Mit dem Film «Der Untergang der Pamir» hat der Norddeutsche Rundfunk Top-Schauspieler verpflichtet. Klaus J. Behrendt, Jan Josef Liefers, Dietmar Bär und Herbert Knaup liefern eine Spitzenleistung ab, an der Umsetzung von Drehbuch zum Film kann nichts negativ kritisiert werden. Das Screenplay wurde von Franz Müller-Scherz geschrieben, der schon Episoden zu «SK Kölsch» verfasste. Die Umsetzung erfolgte von Kaspar Heidelbach, der auch schon für zwölf «Tatort» und «Das Wunder von Legende» seinen Kopf herhielt.

Wie bei fast jedem Zweiteiler findet die richtige Aktion erst im zweiten Teil statt, doch das Drehbuch wurde mit vielen zusätzlichen Geschichten gefüllt. Einige sind sinnvoll, Andere weniger. Da wäre beispielsweise die interessante und emotionale Liebesbegegnung und deren Folgen von Kadett Carl-Friedrich und seiner Freundin. Reiner Lückenfüller ist zu Beginn des Filmes Jan Josef Liefers Begegnung einer Frau auf einer Landstraße. Die Geschichte endet bereits innerhalb der ersten Minuten. Franz Müller-Scherz legte in seinem Drehbuch das Hauptaugenmerk darauf, wie die Pamir die Menschen verändert, er zeigt auf, wie Beziehungen auseinander gleiten und neue trotz Entfernung entstehen.

Aufgrund der Thematik ist «Der Untergang der Pamir» nicht spannend, der deutsche Viermaster wird untergehen. Daran führt kein Weg aufgrund des historischen Aspektes vorbei, allerdings fiebert der Zuschauer mit und hofft, dass alle Besatzungsmitglieder heimkehren – das tun sie aber nicht. «Der Untergang der Pamir» kann als deutsches «Titanic» bezeichnet werden, ist aber auf keinen Fall schlechter. Top Schauspieler, gutes Drehbuch und starke Spezialeffekte.

Die ARD strahlt «Der Untergang der Pamir» am Mittwoch, den 22. November 2006, sowie den zweiten Teil am Freitag, 24. November 2006, jeweils um 20.15 Uhr.

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag um 00.00 Uhr zeigt die ARD die Dokumentation «Die Pamir: Untergang eines Großseglers»

18.11.2006 20:15 Uhr Kurz-URL: qmde.de/17497
Fabian Riedner

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Tags

Kritiker

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