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Die Kritiker: «Franziskas Gespür für Männer»

Story:
Franziska Luginsland hat endlich einen neuen Job in einem Kosmetiksalon gefunden. Als sie eines Abends schließen will, um ihrem Bruder Max in der familieneigenen Gaststätte "Zur Theres" auszuhelfen, steht plötzlich eine Frau, im Salon und bittet Franziska inständig, sie trotz der späten Stunde noch zu schminken. Franziska kann der geheimnisvollen Frau, die sich als Isolde Kuhn vorstellt, die Bitte nicht ausschlagen.

Ein paar Tage später schlendert Franziska durch den Englischen Garten und entdeckt eine große Menschenmasse. Neugierig wie sie ist, mischt sie sich ins Getümmel und trifft auf ihren alten Bekannten, Kommissar Lauser, der mit seinem neuen Vorgesetzten, Kommissar Dobler, eine Frau aus der Isar birgt. Die Tote ist eben jene Isolde Kuhn, die Franziska noch vor ein paar Tagen für eine ihr so wichtige Verabredung mit einem geheimnisvollen Date geschminkt hat.

Während die Polizei von Selbstmord ausgeht, bezweifelt Franziska diese Theorie und geht der Sache selbst auf die Spur.

Darsteller:
Katja Flint («Kabale und Liebe») ist Franziska Luginsland
Christoph Waltz («Herr Lehmann») ist Karl Löwen
Sunnyi Melles («Wellen») ist Lisa Saalbach
Alexander Held ist Niklas Rüders
August Schmölzer («Der Untergang») ist Max Luginsland
Johannes Silberschneider («Trautmann») ist Kommissar Dobler
Henning Baum («Mit Herz und Handschellen») ist Klaus Lauser

Kritik:
Die ZDF-Krimireihe mit Katja Flint ähnelt der Geschichte des Romans «Fräulein Smillas Gespür für Schnee». Auch hier steht eine Frau im Mittelpunkt, die in eigener Sache und ohne fremde Hilfe, einen ungelösten Mordfall klären will. Für den Zuschauer ist dies von Anfang an gut nachvollziehbar, da Hauptdarstellerin Franziska in einer Straßenbahn einen Mann trifft, der genau dieses Buch liest und sie dort ihre Parallen erkennt.

Der Film ist strukturell gut aufgebaut, auch wer die vorherigen Folgen nicht kennt, erfährt dennoch viel über Franziskas Privatleben und ihre Vorliebe, sich um andere Dinge mehr zu kümmern, als um die eigenen. Die Macher setzten dieses realistisch und plausibel und zugleich auch mit einem gewissen Charme um. Nicht nur Franziska, sondern auch ihr Bruder Max spielen ihre Rollen sehr überzeugend, was dem ganzen Film mehr Ausdruck verleiht.

Des Weiteren ist für den Zuschauer die Privatgeschichte zwischen Max und Lisa recht charmant umgesetzt. Lisa, die Frau, die Franziska an einer Volkshochschule kennen lernt, ist im Übrigen diejenige, die ihr bei der Aufklärung des Todes weiterhelfen soll. Den Gesetzeshüten gefällt es unterdessen gar nicht, dass Franziska inzwischen eigentlich deren Arbeit übernommen hat.. Die Polizisten werden hier eher als „zweite Wahl“ dargestellt, denn im eigentlichen Sinne ist es Franziska, die die Ermittlungen führt.

Immer wieder wird sie von der Polizei ermahnt, wobei sich das schlechte Verhältnis zu Kommissar Lauser herausstellt, der sie beinahe als Konkurrentin sieht. Die zwei Ermittler spielen ihre Rollen überzeugend, auch wenn der Zuschauer sie eher als die zwei Spielverderber ansehen wird. Insgesamt kann der Film «Franziskas Gespür für Männer» sowohl in der Story als auch in den schauspielerischen Leistungen überzeugen. Der Verlauf ist gut nachvollziehbar und nur an sehr wenigen Passagen ein wenig übertrieben. Tatsächlich überraschend ist das Ende, was aber keine Kritik darstellen soll, sondern eher dem Zuschauer das Gefühl vermittelt, während des gesamten Films auf der falschen Fährte gewesen zu sein.

Der ZDF-Krimi ist durchaus sehenswert, denn er verfügt über das gewisse Etwas, welches von Franziskas Art zu ermitteln ausgeht. Diese ist nämlich durchaus etwas Spezielles, da sie als Außenstehende den Mut hat, die doch recht gefährliche Suche nach Isoldes vermeintlichem Mörder alleine zu aufzunehmen.

Das ZDF zeigt «Franziskas Gespür für Männer» am Montag, den 13. November, um 20.15 Uhr
12.11.2006 11:20 Uhr Kurz-URL: qmde.de/17400
Manuel Weis

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Tags

Kritiker

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