Als besonders positiv hob Premiere-Chef Dr. Georg Kofler bei der Vorstellung der Quartalszahlen am Dienstag nicht nur das Sportformat im DSF hervor, auch das neue Preis- und Angebotsmodell sei ein Erfolg, heißt es. Seit September produziert Premiere erstmals ein Free-TV-Format für den Sportsender DSF. An jedem Spieltag der Uefa Champions League präsentiert der Pay-TV-Sender im Rahmen des Formats
«Champions TV» eine Partie der Königsklasse des Vereinsfußballs. Während der ersten vier Spieltage sei es Premiere gelungen, eine gesunde Balance zwischen einem exklusiven Pay-TV-Angebot und einem attraktiven Free-TV-Angebot herzustellen, so der Sender. Pro Spiel erreichten die Übertragungen Reichweiten von rund vier Millionen Zuschauern. Deswegen bezeichnet man das Format als eine „neue Erlösquelle für die Premiere Werbevermarktung und gleichzeitig ein massenattraktives Schaufenster für die Arbeit der Premiere Sportredaktion und des Premiere Abo-Angebotes.“
Besonders wirksam erweist sich das Free-TV-Fenster, wenn es darum geht, die neuen Streaming-Angebote auf premiere.de zu bewerben. Erstmals können nämlich auch Nicht-Abonnenten Fußball-Einzelspiele und die Premiere Konferenz im Internet buchen und dort auch sehen. Die Cross-Promotion verhalf zu neuen Rekordwerten der Webseite. Bis zu 200.000 User griffen nach Senderangaben während einer «Champions TV»-Sendung auf die Homepage des Senders zu. Sie informierten sich teilweise über die Angebote, buchten einen Live-Stream oder holten sich gleich ein eigenes TV-Abo.
Durchweg positiv sei auch das neue Preismodell des Senders aufgenommen worden. Seit August können Pakete flexibler miteinander kombiniert werden, zudem gibt es niedrigere Einstiegspreise. „Unsere bisherigen Erfahrungen mit dem neuen Preismodell sind eindeutig positiv. Rund 100.000 Kunden, die bereits gekündigt hatten, haben sich aufgrund der neuen Angebote aktiv bei Premiere gemeldet und die Kündigung von sich aus zurückgenommen. Insgesamt wird heute das Preis-Leistungs-Verhältnis von Premiere sowohl von Bestandsabonnenten wie auch von Neukunden attraktiver als früher eingeschätzt,“ freute sich Georg Kofler am Dienstag. Besonders erfreulich sei die Tatsache, dass zwei Drittel der Kunden, die ein Abo auf Basis der neuen Preismodelle abschlossen, sich für einen 24-Monats-Vertrag entschieden. Dieses Angebot ist dann um fünf Euro billiger. „Die längeren Vertragslaufzeiten erhöhen die Stabilität und Werthaltigkeit der Kundenbasis von Premiere,“ so Kofler.
Das Kundenverhalten bei der Zusammenstellung der Abo’s habe sich nicht wesentlich verändert. Das komplette Angebot haben derzeit 38 Prozent der Kunden abonniert – der Vorjahreswert lag bei 41 Prozent. Besonders beliebt ist das neue Paket Premiere Fußball, mit dem man die Premiere Euroliga und die Spiele der Champions League verfolgen kann. Im August und September war dieses Paket das meistverkaufte.
HD künftig ab 9,99 Euro Zusätzliche Potenziale erwartet Premiere von der Neuausrichtung seines HDTV-Angebotes. Ab dem 13. November bietet Premiere seine beiden HDTV-Kanäle – PREMIERE HD und DISCOVERY HD – einzeln ab 9,99 EUR pro Monat an. Damit sinkt die Einstiegsschwelle für HD-Interessierte deutlich: Bislang war das HDTV-Angebot nur in Verbindung mit der 5er-Kombi ab 44,99 EUR pro Monat erhältlich.
Kofler: „Unser neues HD-Angebot macht den Einstieg in das hochauflösende Fernsehen rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft günstiger und einfacher. Premiere HD in Verbindung mit den neuen HD-ready-Flachbildschirmen sorgt für ein evident besseres Fernseherlebnis. Wir erwarten positive Impulse für das Abo-Geschäft und den Verkauf von Premiere HD-Receivern, die nicht nur die HD-Kanäle, sondern auch die übrigen Digitalprogramme in brillanter Qualität auf den Fernsehschirm bringen.“
IPTV im Aufwind Auch die Marktpräsenz des neuen Fernsehverbreitungswegs IPTV werde in den kommenden Wochen steigen, ist man sich bei Premiere sicher. Seit Kurzem bewirbt die Deutsche Telekom ihr neues Triple-Play-Angebot T-Home, das Fernsehen über das neue Hochgeschwindigkeitsnetz VDSL ermöglicht. VDSL wird für Premiere neben Kabel und Satellit der dritte Verbreitungsweg in die deutschen Fernsehhaushalte. Premiere zeigt über das Hochgeschwindigkeitsnetz sein gesamtes Programmangebot plus die Livespiele der Fußball Bundesliga in gewohnter Premiere-Qualität. „Bundesliga live in der bekannten Premiere Qualität ist ein attraktives Argument für IPTV und T-Home. Einzigartig ist die Live-Übertragung von drei Bundesliga-Spielen pro Wochenende – jeweils eines am Freitag, Samstag und Sonntag – im HDTV-Format.“ Der Rechteinhaber für die Verbreitung über Satellit und Kabel, arena, bietet derzeit kein einziges Spiel in HD an. Bis Ende 2007 rechnet Premiere mit bis zu 100.000 Abonnenten via IPTV.
Im vierten Quartal rechnet das Unternehmen unterdessen mit einem Zuwachs an Kunden. „Der Großteil der Kündigungen, die durch den Verlust der Fußball-Bundesligarechte ausgelöst wurden, liegt bereits hinter uns. Wir haben eindeutige Hinweise, dass sich das Kündigungsverhalten im Verlauf des 4. Quartals weiter normalisiert. Im Neugeschäft erwarten wir uns Impulse von der neuen Preis- und Angebotsstruktur und dem günstigen HDTV-Einstiegsangebot. Außerdem spielen im Weihnachtsgeschäft erfahrungsgemäß nicht die Bundesliga, sondern Filme, Dokumentationen und das Familienprogramm die Hauptrolle. In diesen Programmfeldern ist Premiere gegenüber dem Wettbewerb nach wie vor einzigartig positioniert,“ erklärte Kofler zuversichtlich. Zum Jahresende erwartet man rund 3,4 Millionen Abonnenten.
Auch im Jahr 2007 rechnet das Unternehmen mit einem weiteren Wachstum: Zum Jahresende 2007 soll der Abonnentenbestand auf 3,5 bis 3,6 Millionen zunehmen. Der Umsatz soll sich auf rund 1,05 bis 1,10 Millarden Euro belaufen, aufgrund der sinkenden operativen Kosten prognostiziert der Fernsehsender ein deutlich besseres operatives Ergebnis im Jahr 2007. Das EBITDA wird in einer Bandbreite zwischen 120 und 140 Millionen Euro erwartet.