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Die Kritiker: «Die Unbeugsamen»

Story
Der Polizist Max Anders muss die Haftstrafe für ein Verbrechen absitzen, das er nicht begangen hat. Seine aufbrausende Art kommt ihm dabei nicht gerade zugute. Sogar seine Freundin Paula zweifelt an seiner Unschuld. Hinzu kommt, dass er als „Ex-Bulle“ kein leichtes Leben im Knast hat. Der „Pate“ seines Blocks wurde von ihm persönlich verhaftet und will Rache.

Auch dem sadistischen Teilanstaltsleiter Netzer ist er ein Dorn im Auge. Auf sich allein gestellt versucht sich Max irgendwie „durchzuboxen“. Genau dafür bietet ihm die Anstaltleiterin Garnier eine Chance. Er soll ihr bei einem Anti-Aggressionsprogramm helfen und eine Boxstaffel aufbauen. Der ehemalige Polizist zeigt sich zunächst wenig begeistert, bis er erfährt, wer der Trainer der gegnerischen Mannschaft ist: Niemand anderes als Ernst Jannoschek, der Mann, der ihn in den Knast gebracht hat.

Darsteller
Wotan Wilke Möhring («Der Schatz der weißen Falken») ist Max Anders
Anna Loos («NeuFundLand») ist Frau Garnier
Christian Kahrmann («Das Wunder von Legende») ist Ernst Jannoschek
Ina Paule Klink («Wilsberg») ist Paula Jansen
Uwe Uhlmann («Liebe und Verrat») ist Ringrichter
Patrick von Blume («Fremdkörper») ist Anstaltsteilleiter Netzer
Tyron Ricketts («Barfuss») ist Dschengis
Thorsten Feller («Soloalbum») ist Flo

Kritik
In den letzten Jahren erblickte kein Gefängnisfilm das Licht der Welt, insofern ist die ProSieben-Produktion «Die Unbeugsamen» etwas Besonderes in der Fernsehlandschaft - dort haben derzeit fast ausschließlich Krimi-Formate ihre Heimat. Auch beim ProSieben-Film besteht zwar ein Kriminalanteil, dieser ist allerdings relativ klein. Um so mehr wird der Überlebenskampf eines Polizisten in einem Gefängnis gezeigt, in welchem er schon einige Straftäter eingelocht hat. Die Vorgeschichte, wie es zu dieser Situation kam, ist – zum Glück – relativ kurz gehalten und schon vor der magischen Zehn-Minuten-Grenze wird der Fernsehzuschauer in der Thematik eingeführt.

Gebremst wird der Einstieg allerdings durch das sehr schnelle Einarbeiten vieler Figuren, sodass man den Überblick verlieren kann. Das Drehbuch, welches von Martin Kowalczyk («The Zen Warrior») und dem Regisseur Dirk Regel (Regie für «Pfarrer Braun», «Edel & Starck») geschrieben wurde, ist bis auf ein paar kleine Stellen ausgezeichnet. Gerade das Ende wird sehr schnell abgehandelt und die Aufstellung des letzten Kampfes ist kaum nachvollziehbar.

Die Darsteller, welche eher aus den Öffentlich-Rechtlichen sowie dem deutschen Film bekannt sind, machen ihre Sache sehr gut. Gerade Wotan Wilke Möhring ist ein begnadeter Schauspieler, der dem Zuschauer seine Rolle durchaus verkaufen kann. Auch die Gefängniswärterin, gespielt von Anna Loos, kann überzeugen. Aus dem Ensemble sticht kein Darsteller negativ heraus, hier spielen Profis.

Den richtigen Einstieg in den Film, mit einem gutem Schnitt, verschafft Claudia Fröhlich, die schon im Schneideraum für «Sophie – Braut wider Willen», «SK Kölsch» und zwei «Tatort»-Filme saß. Ein Hauch von «Million Dollar Baby» verschafft der Szenenbildner am Ende der Produktion als im Gefängnis geboxt wird, auch damit kann «Die Unbeugsamen» wahrlich überzeugen. Wer den Film nicht gesehen hat, verpasst einen der besten deutschen Filme seit Langem.

ProSieben zeigt «Die Unbeugsamen» am Freitag, 3. November 2006, um 20.15 Uhr als Erstausstrahlung.
31.10.2006 09:05 Uhr Kurz-URL: qmde.de/17226
Fabian Riedner

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Tags

Unbeugsamen

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