Story: Die Ermittlungen zum Tod eines Soldaten der US-Armee führen Brunetti auf den amerikanischen NATO-Stützpunkt nach Vincenza. Captain Peters scheint etwas zu wissen, doch auch sie wird ermordet. Mit Hilfe von Maggiore Ambrogani verfolgen die Kommissare eine Spur, die auf einen handfesten Giftmüllskandal hinweist. Brunetti muss sich während seiner Ermittlungen aber mehrfach den Launen seines Vorgesetzten Patta beugenZur gleichen Zeit findet im Hause des Geschäftsmannes Viscardis ein wertvoller Bilderraub statt…
Darsteller:Uwe Kockisch («Die Nachrichten») ist Guido Brunetti
Michael Degen («Der Vater meines Sohnes» ist Vice-Questiore Patta
Julia Jäger («Berlin is in Germany»)ist Paola Brunetti
Heiner Lauterbach («Dresden») ist Signore Viscardis
Esther Schweins («Die Cleveren») ist Captain Peters
Kritik:Der neue Film mit Commissario Brunetti enttäuscht auf ganzer Linie. Es ist völlig schleierhaft, wie die Filmreihe innerhalb eines Jahres derart an Qualität verlieren konnte. Der Film, der im Winter 2005 gezeigt wurde, erhielt noch 90 % in der Quotenmeter.de-Bewertung. Werte, von denen „Endstation Venedig“ nur träumen kann.
Damals erhielten die Filme größtes Lob – vor allem auch wegen den tollen Landschaftsaufnahmen. Das nahmen sich die Macher wohl zu sehr zu Herzen, denn das Endprodukt kann man eigentlich fast gar nicht mehr Krimi nennen. Eigentlich sind es schöne Landschaftsaufnahmen von Venedig gepaart mit einem Mord, der angesichts derer aber deutlich in den Hintergrund tritt.
Spannung? Absolute Fehlanzeige. Der Film plätschert vor sich hin – es wird viel zu viel geredet. Wenn wenigstens die Dialoge spritzig und knackig wären, könnte man dies ja noch ertragen – aber selbst die Gespräche langweilen und sollte ein flotter Spruch dann doch mal ein Grinsen auf das Gesicht des Zuschauers zaubern, erhält diese Szene das Prädikat „Seltenheitswert“.
Natürlich muss nicht jeder Krimi actiongeladen sein – auch die gemütlichere Variante kann durchaus begeistern – hat sie ja auch: Aber eben nur in früheren Verfilmungen der Donna Leon-Bücher. Mit der Spannung und der Klasse der Bestseller hat diese ARD-Verfilmung aber rein gar nichts gemein. Selbst der Schluss ist offensichtlich, nicht im Geringsten überraschend und eigentlich von der Geschichte her auch etwas platt.
Würde es also nur um die Landschaftsaufnahmen gehen, dann würde der Film alle Kriterien erfüllen – denn die sind großartig. Mehr bietet der Film aber definitiv nicht, auch wenn Uwe Kockisch in seiner Rolle als Brunetti ein weiteres Mal überzeugt. Selbst er kann diesmal jedoch nichts herumreißen.
Das Erste zeigt den Film «Donna Leon - Endstation Venedig» am 19. Oktober um 20.15 Uhr