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Studie: Europäer sitzen länger vor dem Fernseher

Die IP Gesellschaften in Europa und die RTL Group haben die neue Ausgabe der jährlichen "Television Key Facts" veröffentlicht. Demnach steigt der Fernsehkonsum erwachsener Zuschauer europaweit stetig an und liegt im Westen des Kontinents bei 222 Minuten pro Tag.

Der allgemeine Trend zeigt: In Westeuropa ist die Sehdauer im Süden höher als im Norden. Spitzenreiter im Fernsehen sind die Griechen (256 Minuten), gefolgt von den spanischen Zuschauern (249). Deutschland liegt mit einer Sehdauer von 226 Minuten im europäischen Mittelfeld. Schlusslichter sind Dänemark (162), Schweden (156) und die deutschsprachige Schweiz (148). In Osteuropa ist die Sehdauer tendenziell sogar noch höher. Serbien (289), Ungarn (280) und Polen (255) belegen hier die ersten drei Plätze. Im Vergleich zu Europa bleibt der Fernseher aber in den USA am längsten eingeschaltet (299 Minuten).

Zudem schreitet die Digitalisierung in den europäischen Haushalten weiter voran. 52 Millionen Haushalte empfangen Ende 2005 digitales Fernsehen vornehmlich über Satellit, während die Digitalverbreitung über Kabel und vor allem DSL eine weniger wichtige Position einnimmt. Bemerkenswert ist die Entwicklung der digitalen Terrestrik (DVB-T): 12 bis 14 Millionen vorwiegend westeuropäische Haushalte empfangen DVB-T. Frankreich, Tschechien, Malta sowie Spanien (mit einer Wiedereinführung) haben diese Technologie im letzen Jahr erfolgreich gestartet. Besonders in Staaten wie Italien, Spanien oder Großbritannien hat DVB-T ein hohes Empfangspotenzial, da hier das Kabelfernsehen weniger ausgeprägt ist.

Die Unterscheide bei der digitalen Ausstattung der TV-Haushalte variieren in Europa sehr stark. Während Großbritannien die Spitzenposition (66,4 Prozent) bei der Verbreitung von Digitalfernsehen belegt, besteht hier vor allem in Osteuropa noch Entwicklungsbedarf.




Ein interessanter Trend: Internationale Formate, die auf die Bedürfnisse der Zuschauer in den einzelnen Ländern abgestimmt sind, setzen ihren Vormarsch fort und gehen erfolgreich auf nationale Besonderheiten des Ausstrahlungslandes ein. Reality-Shows mit Prominenten und Doku-Soaps ziehen immer mehr Zuschauer in ihren Bann, während Talent- und Casting-Shows auch nach mehreren Staffeln beachtliche Einschaltquoten erzielen. Fernsehen leistet darüber hinaus immer noch eine wichtige Orientierungsfunktion und bietet Lebenshilfe in vielen Bereichen. Das zeigt der große Erfolg des Genres "Docutainment", das sich in Europa mit Koch-Shows oder Erziehungsratgebern immer mehr durchsetzt und vermehrt junge Zielgruppen erreicht.

Schließlich setzen die Sender auch auf nationale Adaptionen fiktionaler Formate und treffen damit den Geschmack der Zuschauer, wie es erfolgreiche Soaps und Telenovelas aufzeigen.
17.10.2006 14:32 Uhr Kurz-URL: qmde.de/17032
Alexander Krei  •  Quelle: IP Deutschland

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Studie

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