Mit "Bestürzung" habe man die Berichte über den ARD-Vertrag mit Jan Ullrich und vergleichbare Verträge zur Kenntnis genommen. Solche Verträge seien, auch wenn sie juristisch nicht zu beanstanden sein mögen, nicht nur Image schädigend, sondern in keinem Fall mit dem Ethos des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vereinbar und nicht mit den Programmgrundsätzen der ARD in Einklang zu bringen, hieß es in der Stellungnahme. Mit aktiven Sportlern, die Objekte der Berichterstattung sind, Verträge über Interviews abzuschließen - im Fall Ullrich noch dazu mit Prämien für sportliche Erfolge -, konterkariere die Unabhängigkeit, die für objektive und kritische Berichterstattung unerlässlich sei.
Allerdings bezieht sich die Kritik des Rundfunkrats nicht nur auf die dubiosen Verträge, sondern auch auf bestimmte Personen. Mit "Unverständnis" seit die Entscheidung der Intendanten zur Kenntnis genommen worden, die Verträge mit Günter Struve (Foto) als Programmdirektor der ARD und mit Hagen Boßdorf als Sportkoordinator zu verlängern. Die Art des Zustandekommens des Vertrags zwischen der ARD und Jan Ullrich gebe zu weiteren Fragen Anlass und überschatte die "herausragenden Leistungen der ARD in der Sportberichterstattung."• Ullrich