Quotencheck: «besseresser goes Schule»

Die neue vierteilige Dokumentationsreihe ist für ZDF-Verhältnisse am Vorabend gefloppt.

Sebastian Lege wandelt auf den Spuren des britischen Fernsehkochs Jamie Oliver, der im Jahr 2006 eine Offensive für gesundes Schulessen gestartet hat. Die Kinder sollten weg von Chicken Nuggets, Fischstäbchen und anderen Fast-Food-Produkten. Zwei Jahrzehnte später – Deutschland hat inzwischen eine flächendeckende Ganztagsschulbetreuung – will man auch hierzulande gesundes Essen anbieten.

Die erste Folge mit dem Titel „Was Kindern schmeckt“ kam schon nicht aus den Puschen. Lediglich 2,11 Millionen Menschen ab drei Jahren beschäftigten sich mit dem Thema. Der Marktanteil belief sich auf 10,7 Prozent. Wenn man bedenkt, dass die meisten Eltern noch unter 50 Jahren sind, ist das Ergebnis erschreckend: Lediglich 0,26 Millionen 14- bis 49-Jährige schalteten zu dem Thema ein – aber immerhin holte das ZDF noch leicht überdurchschnittliche 7,8 Prozent.

Sieben Tage später setzte das ZDF sein Projekt fort. In „Gemüse macht Spaß“ wollte Sebastian Lege Kindern Gemüse schmackhaft machen – und das völlig ohne Zwang. Aus diesem Grund wollte der Food-Experte einfache Rezepte etablieren. Doch in der zweiten Woche ließen sich nur 1,74 Millionen Menschen auf das Thema ein, der Marktanteil sank auf schlechte 8,7 Prozent. Unter den Werberelevanten waren nur noch 0,18 Millionen; die Sendung wurde mit 5,4 Prozent zum Flop.

Am 8. Oktober hieß die Folge „Brainfood günstig und gut“: Hier sollten Jugendliche und Kids erfahren, wie man günstige Alternativen zu ungesunden Snacks selbst herstellt. Obwohl Lege hier Wissensvermittlung anbot, nahmen nur 2,08 Millionen Menschen die Hilfe an. Der Marktanteil lag bei 10,4 Prozent. Unter den jungen Menschen wurden gar nur 0,27 Millionen gefunden – das brachte aber immerhin 8,2 Prozent.

Die vierte und letzte Folge beschäftigte sich mit dem Thema Durstlöscher und sollte dafür sorgen, dass die Kinder keine zuckerhaltigen Getränke mehr konsumieren. Außerdem wurde Lege politisch und organisierte eine Demo am Kölner Dom. Im Schnitt schalteten am 15. Oktober nur 1,84 Millionen Menschen ab drei Jahren ein, der Marktanteil belief sich auf maue neun Prozent. Bei den jungen Erwachsenen waren 0,15 Millionen dabei, der Marktanteil wurde auf 4,5 Prozent beziffert.

Machen wir uns nichts vor: «besseresser goes Schule – Lege packt’s an» war ein riesiger Flop. Nur 1,94 Millionen Menschen ab drei Jahren sahen die vier Folgen, der Marktanteil lag bei 9,7 Prozent. Noch problematischer sind die Werte bei den jungen Menschen. Das Format hat entweder die Eltern nicht gefunden – oder die Eltern haben das Programm nicht gefunden: Lediglich 0,22 Millionen 14- bis 49-Jährige schalteten ein, der Marktanteil wurde auf 6,5 Prozent beziffert. In Deutschland gibt es über elf Millionen Schulkinder und rund 29 Millionen Eltern, die Kinder im Schulalter haben.
05.11.2025 12:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/165833
Fabian Riedner

super
schade


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