Bundesliga im Internet: Hat die Telekom 50 Millionen Euro verschenkt?
Eine Investition von 50 Millionen Euro ist auch für einen großen Konzern wie die Deutsche Telekom viel Geld. Diese Summe muss der Bonner Telekommunikations-Konzern pro Saison für die Exklusivrechte für die Live-Übertragung der Fußball-Bundesliga im Internet bezahlen.
Doch möglicherweise erweist sich das Rechte-Paket als Fehl-Investition. Wie die "WirtschaftsWoche" in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, will der Gründer des Internet-TV-Anbieters "Grid-TV", Ingo Wolf, die Fußball-Bundesliga ins Web stellen. Als erster Bundesligaverein habe der Hamburger SV vor wenigen Tagen einen entsprechenden Vertrag mit "Grid-TV" unterzeichnet, hieß es. Damit dürfte der Wert des Exklusiv-Rechts der Telekom-Tochter T-Com mächtig sinken.
Der Haken für die Telekom: Sofort nach Spielende darf ab sofort jeder Bundesligaverein seine eigenen Spiele auf seiner Homepage zur Verfügung stellen. Und davon machen offenbar immer mehr Vereine Gebrauch, wie Ingo Wolf gegenüber der "WirtschaftsWoche" sagte: "Wir reden mit fast allen Bundesligavereinen."
"Grid-TV" betreibt schon jetzt mehr als 300 Spartenkanäle. Nach Abschluss der Bundesliga-Testphase Mitte Oktober soll das Monatsabonnement 3,99 Euro kosten. T-Com konnte bislang nur den FC Bayern München als IPTV-Kunden gewinnen: Für ein Drei-Monats-Abo beim neuen "FCB.tv" zahlen Fans zwölf Euro.
17.09.2006 13:49 Uhr
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Alexander Krei
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Quelle: WirtschaftsWoche