Um den Ausspruch
«Alles was zählt» wurden im Zusammenhang mit der für die Sender wichtigen Zuschauerzahlen in den vergangenen zwei Woche so viele Wortwitze gemacht, dass es müßig ist, nun weitere zu erfinden. Fakt ist: Die dritte RTL-Soap hat die Erwartungen des Marktführers nicht erfüllt.
Nach zehn gesendeten Episoden zieht Quotenmeter.de Bilanz. «Alles was zählt» hatte von Anfang an einen schweren Stand. Nicht nur die starke Konkurrenz von «Verliebt in Berlin» machte der Soap zu schaffen, sondern wohl auch die Sehgewohnheiten der RTL-Zuschauer. Seit etlichen Jahren war das Publikum um 19.05 das Magazin «Explosiv» gewohnt. Dieses musste aber wegen immer niedriger werdender Zuschauerzahlen weichen – die Krux: «Alles was zählt» lockt etwa eine Millionen Zuschauer weniger vor die Schirme.
Dienstag, 5. September 2006 – gegen neun Uhr: Die RTL-Verantwortlichen bekommen die Quoten vom Vortag, dem Einstarttag von «Alles was zählt». Niemand weiß, was sich in ihren Geschichtern abspielte, welche Worte fielen, als die Chefs die Zahlen gesehen haben: 1,99 Millionen Zuschauer waren dabei, ein Marktanteil von 9,2 Prozent wurde gemessen. In der Zielgruppe lag der Wert sogar knapp unter einer Millionen Zuschauer (0,99 Millionen, 12,6 %). Theoretisch hätten die Quoten noch auf erträgliches Niveau steigen können, das taten sie aber nicht. Die Quote beim Gesamtpublikum bleib die erste Woche über sehr stabil, bewegte sich zwischen 9,2 und 9,5 Prozent. Am Donnerstag erzielte die vierte Folge die bislang höchste Reichweite – exakt 2 Millionen sahen Diana Sommer beim Eislaufen.
Sehr konstante Werte weist auch die Zielgruppe auf: Zwischen 12,0 und 12,6 Prozent der 14-bis 49-jährigen schalteten ein. Weniger erfreulich für RTL: Nie waren mehr als eine Million Werberelevante dabei – den amtierenden Höchstwert fuhr die erste Folge mit 0,99 Millionen ein. Und so ging eine enttäuschende erste Woche zu Ende: Im Schnitt sahen 1,92 Millionen Zuschauer die in die ersten Sendewoche «Alles was zählt». Es errechnet sich ein Marktanteil von 9,3 Prozent. In der Zielgruppe 14 – 49 kam die Soap im Mittelwert auf 0,92 Millionen Zuschauer – 12,4 Prozent Marktanteil.
Bei RTL wird man am Wochenende sicherlich auf einen Anstieg in der zweiten Woche gehofft haben. Dieser blieb aber leider aus – einzig kann positiv erwähnt werden, dass die Werte in etwa konstant blieben – mit ganz leichtem Trend nach unten. Die sechste Folge am Montag, den 11. September, sahen 1,74 Millionen – auch der gemessene Marktanteil (8,4 %) ist der aktuelle Tiefpunkt der Soap. Auch in der Zielgruppe war der Marktanteil (10,9 %) so schlecht wie sonst nie. Seit Dienstag gingen die Werte aber wieder nach oben: Von 9,0 Prozent über 9,1 Prozent bis hin zu 9,4 Prozent (ab drei Jahren). Die Reichweiten lagen von Dienstag bis Donnerstag zwischen 1,79 bis 1,91 Millionen Zusehern. In der Gruppe der 14- bis 49-jährigen wurden Quoten zwischen 12,2 und 12,6 Prozent gemessen. Am Freitag schauten sich 1,76 Millionen Bundesbürger (9,0 %) die zehnte Folge von «Alles was zählt» an. In der Zielgruppe waren 0,85 Millionen Menschen (12,0 %) dabei.
Die Werte der zweiten Woche im Schnitt: 1,80 Millionen Zuschauer (9 %) im Schnitt. 0,88 Millionen Zuschauer gehörten zur werberelevanten Zielgruppe (12 %).
Betrachtet man alle 10 gesendeten Folgen, entsteht ein Mittelwert von 1,86 Millionen Zuschauern pro Folge. Der Marktanteil bei allen Zuschauern beträgt 9,2 Prozent. Etwas besser sieht es in der Zielgruppe aus: 0,90 Millionen Zuschauer (12,2 %) waren im Schnitt dabei. Im September, dem ersten Monat des TV-Jahres kommt der Kölner TV-Sender bisher auf einen durchschnittlichen Marktanteil von 13,5 Prozent ab drei Jahren und 16,4 Prozent in der Gruppe der 14- bis 49-jährigen. In Köln wird man auch an diesem Wochenende wieder hoffen, dass die Quoten in Woche drei nach oben gehen. Sollte auch das nicht geschehen, dürften sich kreative Köpfe langsam aber sicher an ihren Schreibtisch setzen und tüfteln, was demnächst um 19.05 Uhr ins Rennen geschickt wird.
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