StoryIm Zentrum dieses unkonventionellen Familienfilms steht Charlotte (Marianne Sägebrecht), die mit beiden Beinen fest im Leben steht und ihr Leben gemeinsam mit ihren drei Kindern meistert. Sie ist liebevolle Mutter und arbeitet mit Leib und Seele als Physiotherapeutin. In Sachen Liebe glaubt sie fest an Mann Nr. 3, der auf sich warten lässt und noch nicht in ihr Leben getreten ist.
Sowohl die Beziehung mit Robert, als auch die Ehe mit Armin endete in Freundschaft. Charlottes besondere Bindung zu ihrer besten Freundin Ines spielte dabei eine nicht unerhebliche Rolle. Als Charlotte ihr erstes Kind von Robert erwartete, heiratete er seine Freundin Ines. Diese Art ménage à trois war nichts anderes als ein eingehaltener Schwur, den die Freundinnen sich schon als Kinder gegeben hatten: Sie würden niemals eifersüchtig aufeinander sein und alles miteinander teilen.
Als Ines, in dem Wissen an Krebs erkrankt zu sein, ihrem Leben freiwillig ein Ende setzt, ziehen Robert und Charlotte zusammen und Charlotte bekommt noch zwei weitere Kinder von ihm. Doch als Paar funktionierten die beiden nicht auf Dauer. Sie bleiben außergewöhnliche Freunde.
Wichtiger als ein Mann ist Charlotte jedoch gerade etwas anderes: Zusammen mit ihren drei Kindern Jacko, Hella, Katie und ihrem Enkel Alfons will sie die etwas beengten Wohnverhältnisse gegen das wunderschöne Traumhaus an der Elbe tauschen, auf das sie seit Jahren sparen. Doch der Plan beginnt zu bröckeln: Ein Kind nach dem anderen beginnt den eigenen Lebensentwurf zu verfolgen und investiert seinen Teil des Ersparten heimlich in andere Dinge. Charlotte ihrerseits schafft es nicht sich einzugestehen, dass sie einen Großteil des Geldes an einen windigen Investoren verloren hat.
DarstellerMarianne Sägebrecht («Marga Engel gibt nicht auf») ist Charlotte
Rudolf Kowalski («Tornado») ist Leo
Peter Franke («Die Sturmflut») ist Robert
Stephanie Gossger («Vier Küsse und eine E-Mail») ist Hella
Hanno Koffler («Hallesche Kometen») ist Jacko
Kritik«Charlotte und ihre Männer» hat mehr als ein Problem. Der Konflikt wird zu spät in der Exposition eingeführt, weshalb der erste Akt ziemlich unspektakulär vor sich hin plätschert und man sich als Zuschauer fragt, was man da eigentlich schaut. Die Grundzüge der Charaktere hat man schnell verstanden (schließlich sind die ja nicht allzu tiefsinnig und verkörpern ungeniert die plattesten Stereotypen) und deshalb stellt sich sehr schnell Langeweile ein. Als dann schließlich Charlottes Ziel klar wird, kann man sich schon denken, wie der Film ausgehen wird.
Das einzig positive an «Charlotte und ihre Männer» ist Marianne Sägebrecht, die es versteht, dem Zuschauer Empathie für ihre Figur fühlen zu lassen, etwas, das der Rest des Casts zwar versucht, aber nicht schafft. Alles in Allem kann man den „FilmMittwoch im Ersten“ daher – wie zumeist – getrost verpassen.
Die ARD strahlt «Charlotte und ihre Männer» am Mittwoch, 6. September 2006, um 20.15 Uhr zum ersten Mal aus.