Die diesjährige "Tour de France" musste ziemliche Quoten-Einbußen mitnehmen: Nicht nur das bloße Fehlen von Top-Star Jan Ullrich, sondern vor allem die wohl weit verbreitete Einnahme von Doping-Mitteln waren der Auslöser für den spürbaren Zuschauerrückgang. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und Vertreter des deutschen Radsports haben nun in einem Meinungsaustausch Wege aus der Krise des von Doping-Affären erschütterten Profi-Radrennsports ausgelotet.
Im offenen Gespräch kündigten die Vertreter des Radsports, die auf Einladung des ZDF zum "runden Tisch" nach Mainz gekommen waren, Initiativen für neue Regelwerke an, die auch auf internationaler Ebene Doping und Medikamentenmissbrauch so weit wie möglich ausschließen sollen. Dazu gehören Maßnahmen verbesserter Kontrollen im Vorfeld von Wettkämpfen, verschärfte Sanktionen bei Missbrauch für Sportler und Teams, juristische Möglichkeiten bei der Vertragsgestaltung und der Einsatz unabhängiger Kontrollinstanzen. In der deutschen Radsportszene sei "eine große Sensibilität für die Problematik da", unterstrichen die Radsport-Funktionäre. Die deutschen Rennställe seien sich einig, was die notwendigen nächsten Schritte angehe, seien bei Verstößen aber auch auf ein einheitliches internationales Regelwerk angewiesen. Auch der Bund Deutscher Radfahrer werde sich in naher Zukunft mit einer Verschärfung des Regelwerks befassen, kündigte Präsident Scharping an.• Doping