In den ersten zwei Filmen geht es nach Japan und Paraguay. Auch Italien ist ein Halt.
Die south&browse GmbH hat im Auftrag von ZDFinfo die Produktion von
«Deutsche im Knast» übernommen. Christian Bock schrieb das Drehbuch und führte Regie und produzierte zwei 45-minütige Folgen. Zuerst ging es nach Japan, dann nach Paraguay. Eine weitere Folge über Italien ist noch in Produktion.
Die Filme sind ab Donnerstag, 2. Januar 2025, um 5.00 Uhr in der ZDFmediathek abrufbar. Acht Tage später werden sie am Freitagabend um 20.15 Uhr ausgestrahlt. Nur unter strengen Auflagen durfte das ZDF-Team in den beiden Gefängnissen filmen, in denen auch Ausländer ihre Strafe verbüßen. Dennoch gibt der Film einen tiefen Einblick in den japanischen Strafvollzug, der in seinen Ursprüngen nach preußischem Vorbild organisiert ist. Im Gleichschritt marschieren, nur mit Erlaubnis sprechen, nicht aus dem Fenster schauen - das sind nur einige der Regeln, an die sich die Gefangenen halten müssen. Sonst droht Einzelhaft, und das heißt: den ganzen Tag in einer Sitzposition verharren, nicht reden, nicht bewegen. Der japanische Strafvollzug setzt ganz auf Disziplin, will durch Gehorsam und Arbeit aus Straftätern und Straftäterinnen wieder respektable Mitglieder der Gesellschaft machen.
Filmemacher Christian Bock: „In Japan gibt es praktisch für alles eine Vorschrift. So durfte das Team im Männergefängnis ausschließlich die Ausländer filmen, etwas anderes sah die Genehmigung nicht vor. Und das komplett anonym, selbst wenn die Betroffenen mit einer Veröffentlichung ihrer Identität einverstanden waren. In der Praxis hieß das oft, dass das Team die Geräte niederzulegen hatte und mit dem Gesicht zur Wand warten musste, wenn eine Kolonne japanischer Gefangener vorbeimarschierte. Interessanterweise gibt es aber offenbar keine Vorschrift, ausländische Gäste zu überprüfen. So wurden vom Team weder Ausweise überprüft, noch wurde das Equipment durchsucht.“
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel