Magenta strahlt «A Very Royal Scandal» aus, Tyler Perry holt das «Six Triple Eight» und Netflix versucht sich an einer Story über Jesus‘ Mutter.
«The Six Triple Eight» (ab 20. Dezember bei Netflix)
Tyler Perrys von wahren Ereignissen inspiriertes Drama handelt von der scheinbar unmöglichen Mission eines Schwarzen US-Frauenbataillons während des Zweiten Weltkriegs.
Variety: “Die fesselnde wahre Geschichte ist ein großer Schritt nach vorn für Perry, unterstützt durch die Mitwirkung von Susan Sarandon und Oprah Winfrey in kleinen, aber wichtigen Rollen als First Lady Eleanor Roosevelt und Bürgerrechtlerin Mary McLeod Bethune. Dennoch haftet dem Projekt eine leicht amateurhafte Qualität an, mit unbeholfenen Dialogen und einem merkwürdigen Tick, bei dem die Schauspieler dazu neigen, mit ihren Augenbrauen zu spielen - während Washingtons Macht sich daraus ergibt, wie viel ihre Figur in sich zu verschließen scheint.“
«Mary» (seit 6. Dezember bei Netflix)
Eine wunderbare Empfängnis, ein gnadenloser König und eine mörderische Jagd: In diesem Coming-of-Age-Bibelepos wird Marias tapferer Weg bis zur Geburt Jesu geschildert.
Collider: “Insgesamt ist die wichtigste Schlussfolgerung, die ich aus der Betrachtung von «Mary» ziehe, dass es eine verpasste Gelegenheit war. Eine verpasste Gelegenheit, die Mutter Jesu weiter zu entwickeln, als wir es in früheren Darstellungen der Weihnachtsgeschichte gesehen haben, und eine verpasste Gelegenheit, die Grausamkeit des Herodes als Herrscher wirklich zu zeigen.“
«Black Doves» (seit 5. Dezember bei Netflix)
Als eine Spionin, die in hohen politischen Kreisen verkehrt, vom Mord an ihrem Geliebten erfährt, sucht sie mit einem befreundeten Auftragsmörder nach der Wahrheit – und Rache.
Die Zeit: “Der leicht anarchische Überschwang der ersten beiden Episoden hält leider nicht über die insgesamt sechs Folgen. Und auch das Ensemble bleibt nicht mehr als die Summe seiner Einzelteile. Das liegt vorwiegend daran, dass die Beziehungen der Figuren zueinander mehr behauptet als belegt werden: Die Freundschaft zwischen Helen und dem schwulen Killer Sam (Ben Whishaw), der ihr partner in crime wird, hätt etwas mehr Futter gebraucht als das gemeinsame Schieß- und Messerwerftraining, das in Rückblenden gezeigt wird. “
«La Mesías – Die Auserwählte» (seit 15. November in der arte Mediathek)
Die Geschwister Enric und Irene werden ihre traumatische Kindheit zurückversetzt: Sie reiften schneller als ihre Mutter, die zu gerne feierte, drogenabhängig war und ihren Körper verkaufte, um die Familie zu ernähren. Danach übernahm sie die Führung einer Sekte, die sich der Heiligen Jungfrau und den Außerirdischen verschrieb. Die Serie erzählt in sieben Kapiteln, über drei Jahrzehnte hinweg, eine glänzend inszenierte, traumhafte und ergreifende Familiengeschichte.
Frankfurter Allgemeine Zeitung: “Wir sehen ein Familiendrama von literarischer Qualität. Es leuchtet sein Personal bis in die Nebenfiguren aus, ist durchdacht bis zur letzten Sequenz, in der Enric in den Armen des berühmten weiblichen Gurus Amma im indischen Amritapuri versinkt und die Schwester schmissigen Gesängen bei einem katholischen Gottesdienst lauscht. “
«A Very Royal Scandal» (seit 1. Dezember bei arte)
Am 14. November 2019 traf Emily Maitlis, Moderatorin der BBC-Sendung «Newsnight», Prinz Andrew im Buckingham Palace zu einem Gespräch, bei dem er sich um Kopf und Kragen redete. In diesem Interview stellte Maitlis dem Herzog von York eine Reihe von Fragen zu seiner Freundschaft mit dem verstorbenen, als Sexualstrafstäter verurteilten Investmentbanker Jeffrey Epstein. In diesem Zusammenhang ging es um die Anschuldigungen von Virginia Roberts (jetzt Virginia Giuffre), die angab, im Alter von 17 Jahren zu einer sexuellen Beziehung mit dem Prinzen gezwungen worden zu sein.
Süddeutsche: “Der britische Schauspieler Michael Sheen hat 2006, im Film «Die Queen», den frisch gebackenen britischen Premier Tony Blair gespielt, und seither weiß man: Er beherrscht die hohe Kunst des Cringe. Er kann Figuren gleichzeitig so menschlich gestalten und so gnadenlos der Lächerlichkeit preisgeben, dass man als Zuschauer in einer Gefühlsschleife aus Fremdscham, Mitleid und Schadenfreude landet.“
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel