Das politische Drama soll zugleich auch eine verzweifelte Komödie sein.
In der Nacht auf Dienstag, den 24. Dezember 2024, setzt die Mainzer Fernsehstation ZDF auf den Spielfilm
«Shahid» von Nargels Kalhor und Aydin Alinejadsomeeh. Kalhor, 1984 in Teheran, Iran, geboren, ist eine in Deutschland lebende iranische Filmregisseurin, Videokünstlerin und Filmeditorin. Bekannt wurde sie durch den Dokumentarfilm «Shoot me» aus dem Jahr 2014, der für den Deutschen Kurzfilmpreis und den Deutschen Menschenrechtsfilmpreis nominiert wurde.
Die Regisseurin Narges Shahid Kalhor möchte nicht mehr "Shahid" (Märtyrer) mit Nachnamen heißen und inszeniert eine Schauspielerin als ihr Alter Ego, die sich daran machen soll, den Familiennamen zu ändern. Genau da taucht ihr skurriler Urgroßvater auf. Ein Mann, der nach seinem heldenhaften Tod vor hundert Jahren im Iran zum Märtyrer ernannt wurde und seinen Nachkommen den Ehrennamen "Shahid" bescherte. Er will seine Urenkelin von ihrem Vorhaben abhalten.
Die zeitlichen Ebenen vermischen sich und Regisseurin und Schauspielerin geraten in einen nervenzehrenden Konflikt. Während der Film formal zwischen Realität, Fiktion, Theater und Musical springt, scheitern alle an ihrem Vorhaben: Die Regisseurin an den Hindernissen der deutschen Bürokratie, die Schauspielerin an den Anforderungen der Regisseurin, der Urgroßvater am Willen der Enkelin und schließlich der Film an sich selbst. Dabei stellt der Film alle möglichen radikalen Ideologien infrage – und nimmt sich dabei selbst nicht immer ganz ernst.
Kalhor sagt: „Obwohl wir oft über Feminismus und Diversität sprechen, bleiben unsere Erzählungen weiterhin von männlichen Perspektiven geprägt und Homogenität dominiert. "Shahid" durchbricht bewusst die konventionellen Regeln, die dritte Wand zwischen Macher*innen und Zuschauer*innen, die wir von Filmen und bildlichen Darstellungen gewohnt sind.“
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