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Das Ende von «Desperate Housewives»: Ein Rückblick auf die kontroverse Auflösung

Die von Marc Cherry entworfene Serie zog im Startjahr 2004 ein riesiges Publikum an. Spätestens nach dem Zeitsprung von fünf Jahren war allerdings die Luft heraus. Nur die wenigstens Fans sahen das Ende.

Als die letzte Folge von «Desperate Housewives» am 13. Mai 2012 auf den Bildschirmen erschien, verabschiedete sich eine der erfolgreichsten Dramaserien der 2000er von ihren Fans. Nach acht Staffeln voller Intrigen, Geheimnisse, Humor und Herzschmerz endete das Leben der Frauen von der Wisteria Lane – doch nicht ohne hitzige Debatten über die Zufriedenheit der Fans mit diesem Finale.

In der achten Staffel nahm die Serie viele lose Fäden der vergangenen Jahre auf und versuchte, sie in einem letzten großen Bogen zu einem Abschluss zu bringen. Im Zentrum stand der Mord an Alejandro, Gabis ehemaligem Stiefvater, und die Vertuschung durch die vier Hauptfiguren Susan, Lynette, Bree und Gabrielle. Dieser Handlungsstrang bildete die moralische und emotionale Grundlage für das Finale, da er die Freundschaften zwischen den Frauen auf die Probe stellte.

Parallel dazu gab es persönliche Entwicklungen für jede der Protagonistinnen: Susan verlor ihren Ehemann Mike durch einen tragischen Mord, Lynette kämpfte um die Rettung ihrer Ehe mit Tom, Bree stand vor einer Gerichtsverhandlung, die sie als Mörderin erscheinen ließ, und Gabrielle versuchte, ihre Ehe und Karriere zu balancieren. Würde man Lynette und Toms Ehe wirklich vor die Hunde gehen lassen? Sollte Bree ins Gefängnis gehen? Eher unwahrscheinlich, wenn man sich die früheren Staffeln anschaute.

Das zweistündige Finale, „Finishing the Hat“, führte die Geschichten der Frauen zu einem Ende, das sowohl emotional als auch dramatisch war. Im Kern stand Bree, die sich vor Gericht wegen Mordes verantworten musste. Mit der Hilfe von Trip, ihrem Anwalt und potenziellen neuen Partner, wurde Bree schließlich freigesprochen, da Karen McCluskey die Schuld auf sich nahm. Diese Wendung, die Karen ein ehrenhaftes Ende gab – sie starb kurz darauf an ihrer Krebserkrankung –, wurde von vielen Fans als emotional bewegend empfunden.

Lynette und Tom fanden wieder zueinander, nachdem sie fast die gesamte Staffel über getrennt waren. Ihr Happy End wurde in einer Montage gezeigt, in der Lynette später eine erfolgreiche Karriere und eine glückliche Familie hatte – eine Erfüllung ihrer langfristigen Träume. Gabis Geschichte konzentrierte sich auf ihre Ambitionen als Geschäftsfrau, die schließlich mit Carlos an ihrer Seite verwirklicht wurden.

Susan, die erste Figur, die die Zuschauer in der Pilotfolge kennengelernt hatten, verließ die Wisteria Lane mit ihrer Familie, ein symbolischer Abschied, der mit einer letzten Fahrt durch die Straße, begleitet von Geistern vergangener Charaktere, abgerundet wurde. Dieser Moment war ein nostalgischer Rückblick auf die vielen Figuren, die die Serie prägten, und wurde von den Fans unterschiedlich aufgenommen.

Eine der kontroversesten Entscheidungen des Finales war, dass die Frauen der Wisteria Lane ihre enge Freundschaft nach Susans Auszug nie wieder aufleben ließen. Die letzte Szene zeigte eine neue Bewohnerin, die mit einem Geheimnis in ein Haus zog – ein deutlicher Hinweis darauf, dass die dunklen Geheimnisse der Wisteria Lane weiterleben würden. Diese Entscheidung, die Freundinnen zu trennen, wurde von vielen Fans als antiklimaktisch und unsentimental kritisiert. Für eine Serie, die stark auf die Bande zwischen den Frauen aufgebaut war, fühlte sich dieser Abschluss für manche Zuschauer wie ein Bruch mit dem Kern der Serie an. Dennoch sahen andere darin eine realistische Darstellung von Lebensveränderungen und der Tatsache, dass Freundschaften manchmal im Laufe der Zeit verblassen.

Die Rezeption des Finales war gemischt. Viele lobten die emotionalen Abschlüsse einzelner Figuren, besonders Brees Freispruch und Karens letzten Moment. Auch die nostalgischen Elemente, wie die Rückkehr verstorbener Charaktere in Geisterform, wurden als berührende Hommage an die Seriengeschichte angesehen. Einige Fans fühlten sich durch die Auflösung des Mord-Handlungsstrangs enttäuscht, da dieser weniger dramatisch und komplex war, als sie es sich gewünscht hatten. Andere bemängelten, dass Lynettes und Gabis Happy Ends zu vorhersehbar waren, während Susans Abschied als Hauptfigur zu unspektakulär empfunden wurde.

«Desperate Housewives» bleibt trotz der geteilten Meinungen über das Finale eine ikonische Serie, die die Fernsehlandschaft prägte. Die letzten Folgen lieferten einen Abschluss für viele der Charaktere, wobei der Fokus auf persönlichen Entwicklungen und emotionalen Höhepunkten lag. Dennoch bleibt die Frage, ob man die Serie nicht einfach nach der dritten Staffel beenden hätte sollen. Für einige war das Ende ein würdiger Abschied, der den Charakteren Raum für neue Kapitel ließ und die Komplexität des Lebens reflektierte. Für andere fühlte es sich wie eine verpasste Chance an, die zentrale Botschaft der Serie – die Kraft von Freundschaft und Gemeinschaft – stärker zu betonen.
31.12.2024 08:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/156821
Sebastian Schmitt

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