In der 23. Staffel verkörpert die Schauspielerin die Figur der Svenja Jablonski, die aus einer Arbeiterfamilie stammt. Ihr emotionaler Anker in der Serie ist Jenny.
Hallo Frau Woitack. Was erwartet uns in den neuen Folgen von «Rote Rosen»?
Natürlich Drama, viele Liebesgeschichten und ein bisschen crime. Also gute Unterhaltung... Wir starten mit einem großen Knall in die neue Staffel, der alle erschüttert. Zum Glück lässt die Liebe nicht lange auf sich warten und streut ein bisschen Feenstaub auf das Schicksal. Für das Grande Finale gibt's noch mal eine Portion Spannung obendrauf.
Svenja hat es geschafft, Karriere zu machen, obwohl sie aus einer Arbeiterfamilie stammt. Wie prägt dieser Hintergrund ihre Rolle als Leiterin des "Drei Könige"?
Ist das heutzutage immer noch ein Gegensatz?! Ich hoffe nicht. Svenjas Vater kommt nach Lüneburg und da verstehen wir, warum Svenja so pragmatisch ist. Heiner Jablonski ist ein Macher, der nicht in Problemen, sondern in Lösungen denkt. Das hat Svenja von ihm gelernt und grübelt nicht lange, sondern packt an. Außerdem zählt für sie nur der Mensch und nicht die Position die jemand hat. Beantwortet das die Frage?!
Svenja übernimmt plötzlich die Verantwortung für Bella und Till nach Jennys Tod. Wie verändert diese unerwartete Mutterrolle ihr Leben und ihre beruflichen Ambitionen?
Svenja ist oft ziemlich überfordert. Es war leicht für sie als Patentante die "Spaßbeauftragte" für die Kinder zu sein. Plötzlich muss sie auch die unangenehmen Seiten übernehmen, ohne dabei die Mutter zu ersetzen. Das ist eine echte Gratwanderung. Gleichzeitig muss sie ihre Prioritäten im Leben überdenken und merkt, dass ihr die liebsten Menschen wichtiger sind als alles andere auf der Welt. Ich finde es sehr sympathisch, dass sie sehr geradlinig ist und empathisch auf ihre Mitmenschen reagiert.
Sie ist es gewohnt, ihre Ziele ehrgeizig zu verfolgen. Welche Herausforderungen sieht Svenja nun, wenn sie ihre Karriere mit der Verantwortung für zwei Kinder vereinbaren muss?
Svenja fällt es zunächst nicht leicht ihren Perfektionismus abzulegen. Sie ist es gewohnt auf höchstem Niveau ihre Aufgaben zu bewältigen und muss lernen milde mich sich zu sein, wenn es zu viele Aufgaben gleichzeitig gibt, die sie nicht alle zu 100% erfüllen kann.
Jennys Tod stellt Svenjas Sicht auf ihre Karriere in Frage. Glauben Sie, dass sie dadurch auch ihre eigenen Lebensziele neu überdenkt?
Natürlich. So ein einschneidendes Ereignis stellt alles in Frage. Ich glaube, die Frage die Svenja sich stellt ist, was wirklich im Leben zählt. Bei aller Zielstrebigkeit muss sie feststellen, dass sie im Job ersetzbar ist, im leben ihrer Liebsten nicht. Das setzt die Schwerpunkte anders.
Der Charakter Arthur, der leibliche Vater der Kinder, bringt Spannung in die Handlung. Wie steht Svenja zu ihm, und welche Konflikte bringt sein Interesse an den Kindern mit sich?
Arthur ist nicht nur Svenjas Love-Intrest, sondern auch der Vater ihrer Patenkinder, der deren Leben lang mit Abwesenheit geglänzt hat. Deswegen kannte Svenja ihn auch nicht. Nun taucht er auf und Svenja ist hin und her gerissen zwischen der Faszination ihm gegenüber und der Wut, dass er seine Kinder so lange im Stich gelassen hat. Sie ist nicht nur selbst von ihren Gefühlen zu ihm überfordert sondern stellt sich auch für Ihn als eine der größten Herausforderungen dar. Beide wachsen beträchtlich aneinander.
Viktoria, eine Patriarchin, sieht in Bella eine mögliche Erbin. Wie beeinflusst dieser Druck auf die Kinder Svenjas Entscheidungen?
Svenja geht es allein darum, dass die Kinder sich frei entfalten können und ihren eigenen Weg einschlagen. Victoria versucht Bella nach ihren Vorstellungen zu Formen. Svenja erkennt das sehr schnell und gerät in die Ambivalenz, Bella ihren Freiraum zu geben und gleichzeitig vor zu schnellen Entscheidungen zu schützen. Wie jeder Elternteil muss auch Svenja lernen, dass jedes Kind ein Recht auf die eigenen Erfahrungen hat. Auch wenn es für die Erziehungsberechtigten schwer ist dabei zuzusehen.
Was bedeuten die Manipulationsversuche von Viktoria für Svenjas Beziehungen zu Bella und Till?
Einerseits wirft Svenja Victoria vor sich einzumischen. Andererseits mischt Svenja sich selbst ein, wenn sie vor Victoria warnt. Insofern finde ich, dass Svenja einen guten Weg findet indem sie den beiden zu verstehen gibt, dass sie immer für die da ist, unabhängig von den Entscheidungen, die sie treffen. Am Ende stärkt diese Erfahrung die Beziehung zwischen den Kindern und Svenja.
Ihr Vater Heiner sorgt für humorvolle Momente. Welche Rolle spielt er in Svenjas Leben und im Umgang mit der neuen Familiensituation?
Heiner Jablonski ist ein wahrer Fels in der Brandung. Er ist sensibel, handfest und immer locker. Er war selbst alleinerziehend und hat immer gute Ratschläge - vielleicht manchmal einen zu viel. Ohne Ihn würde Svenja nicht so glimpflich durch die Herausforderungen kommen.
Ihre Beziehung zu Britta scheint eine wertvolle Unterstützung zu sein. Wie wichtig ist dieser Zusammenhalt in Svenjas neuer Lebenssituation?
Britta und Svenja sind von Anfang an sehr enge Freundinnen. Durch das Schicksal verbunden, dass ihre Liebsten durch den gleichen Unfall und Leben gekommen sind, tauschen sie sich viel über ihre Gefühlswelten aus. Britta erkennt meist als erste, wie es Svenja wirklich geht. Manchmal sogar, bevor Svenja sich selbst auf die Schliche kommt. Es gibt sehr viele Szenen, in denen Svenja sagt, dass sie nicht wüsste, was sie ohne Britta tun sollte. Und das ist ernst gemeint.
Vielen Dank für Ihre Zeit!
Lea Marlen Woitack ist seit 19. November bei «Rote Rosen» zu sehen. Die neue Staffel startete mit Folge 4.065. am 20. November 2024, um 14.10 Uhr.
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