Scarlett Johansson hatte in den Spielfilm eine Nebenrolle und konnte sich trotz mieser PR auf den Filmmarkt behaupten.
Im vergangenen Jahr
stellte Quotenmeter die Neuinterpretation von «Home Alone» aus dem Jahr 2021 vor. Ebenfalls schauten wir uns
«Allein zu Haus: Der Weihnachts-Coup» sowie
«Kevin – Allein gegen alle» an. Die dritte Fortsetzung der beliebten Filmreihe «Kevin – Allein zu Haus» trägt den Titel «Wieder allein zu Haus» (im Original: «Home Alone 3») und erschien 1997. Obwohl die ersten beiden Filme mit Macaulay Culkin als schelmischem Kevin McCallister große Publikumslieblinge waren, entschied sich das Studio 20th Century Fox, für den dritten Teil eine neue Richtung einzuschlagen. Statt Culkin und der vertrauten McCallister-Familie steht in dieser Fortsetzung ein neuer Protagonist im Mittelpunkt, gespielt von Alex D. Linz. Der Versuch, die Erfolgsformel der Vorgänger mit einer frischen Geschichte und einer neuen Besetzung wiederzubeleben, stieß jedoch auf durchwachsene Resonanz.
Die Handlung von «Wieder allein zu Haus» ist zwar in den Grundzügen ähnlich wie die der ersten Filme, weist jedoch deutliche Veränderungen auf. Statt Weihnachtsnostalgie und einem Familiendrama erzählt der dritte Teil eine Geschichte mit Spionage-Elementen: Ein streng geheimer Mikrochip, der sich in einem ferngesteuerten Spielzeugauto versteckt, wird versehentlich mit einem Paket an Alex Pruitt geliefert, einen jungen Jungen, der wegen einer Windpocken-Erkrankung zu Hause bleiben muss. Vier international agierende Kriminelle setzen alles daran, den Chip zurückzubekommen, und Alex muss mit einer Reihe von cleveren Fallen sein Haus und den Mikrochip verteidigen.
Die Entscheidung, sich von der Kevin-McCallister-Figur und Macaulay Culkin zu lösen, war mutig, aber riskant. Viele Fans empfanden das Fehlen von Kevin und die neue Hauptfigur als wenig überzeugend. Kritiker bemängelten insbesondere die Abkehr von der emotionalen und weihnachtlichen Atmosphäre der ersten beiden Teile. Auch die neuen Bösewichte – eine Gruppe internationaler Spione – wurden als weniger charmant und einprägsam wahrgenommen als die kultigen Ganoven Harry und Marv aus den Vorgängern.
Die Reaktionen der Kritik fielen überwiegend negativ aus. «Wieder allein zu Haus» wurde vorgeworfen, den Charme und die Originalität der ersten Filme zu vermissen. Der Humor wurde häufig als altbacken bezeichnet, und viele empfanden den Film als uninspirierte Wiederholung altbekannter Stereotype. Positiv hervorgehoben wurde Scarlett Johansson in einer kleinen Nebenrolle als Alex' ältere Schwester. Johansson stand damals noch am Beginn ihrer Karriere und wurde später eine der bekanntesten Schauspielerinnen Hollywoods. Trotzdem konnte selbst ihre Performance den Film nicht retten.
Aus kommerzieller Sicht blieb der Film deutlich hinter den Erwartungen zurück. Während die ersten beiden «Home Alone»-Filme massive Kassenschlager waren, spielte der dritte Teil deutlich weniger ein. Auch auf dem Heimvideomarkt konnte er nicht an die früheren Erfolge anknüpfen. Dennoch wurde der Film nicht komplett vergessen und bleibt insbesondere bei jüngeren Zuschauern, die mit ihm aufgewachsen sind, ein nostalgisches Vergnügen.
Warum wurde der Film überhaupt gedreht? Die Produzenten sahen in «Home Alone» weiterhin ein lukratives Franchise und hofften, durch die Einführung eines neuen Protagonisten die Serie für eine neue Generation relevant zu machen. Mit einem Budget von rund 32 Millionen US-Dollar war der Film ein finanzielles Risiko, das sich jedoch nicht auszahlte. Die fehlende Identifikationsfigur in Form von Kevin McCallister und der eher generische Ansatz machten es schwer, das Publikum zu begeistern.
Für die Beteiligten hatte der Film unterschiedliche Auswirkungen. Alex D. Linz, der Alex Pruitt spielte, war in den späten 1990er- und frühen 2000er-Jahren in einigen weiteren Filmen zu sehen, zog sich aber später aus der Schauspielerei zurück. Scarlett Johansson hingegen begann nach «Home Alone 3» eine beeindruckende Karriere und wurde zu einer der erfolgreichsten Darstellerinnen ihrer Generation. Raja Gosnell, der Regisseur des Films, arbeitete später an weiteren Komödien wie «Scooby-Doo» und «Beverly Hills Chihuahua», blieb jedoch eher im Bereich familienfreundlicher Unterhaltung und erreichte nicht den Status eines visionären Regisseurs.
John Hughes, der Drehbuchautor der ersten beiden Teile und auch von «Wieder allein zu Haus», konnte mit dem dritten Teil nicht an seine früheren Erfolge anknüpfen. Hughes war zwar weiterhin als Drehbuchautor und Produzent tätig, doch seine späteren Projekte erreichten nicht die gleiche kulturelle Relevanz wie die «Home Alone»-Reihe oder andere Klassiker wie «Ferris macht blau».
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