Im Vergleich zu seiner Comeback-Staffel lief es für Dieter Bohlen in diesem Jahr wesentlich schlechter.
Zum ersten Mal entschied sich RTL in diesem Jahr,
«DSDS» nicht im Frühjahr, sondern im Herbst auszustrahlen. Weitere Neuerungen ergaben sich wiedermal in der Jury: Ex-Siegerin und Schlagersängerin Beatrice Egli sowie Rapperin Loredana kamen neu hinzu, während Pietro Lombardi (ein letztes Mal) seinen Platz an der Seite von Dieter Bohlen behalten durfte. Einen guten Verlauf nahm die Staffel für RTL letztlich nicht.
Dass es zu einem Desaster kommen würde, war dabei zum Start am Mittwoch, 18. September, noch nicht absehbar. Zwar stand mit mäßigen 12,5 Prozent Marktanteil bei 0,61 Millionen Einschalter bereits der schlechteste Staffel-Auftakt aller Zeiten ins Haus, jedoch bewegte man sich damit immer noch auf einem akzeptablen Niveau über Senderschnitt. Beim Gesamtpublikum sah es ok, aber nicht berauschend aus: 2,09 Millionen brachten RTL mit 9,2 Prozent noch über die Normwerte.
Bereits am darauffolgenden Samstag mussten erste Abschläge hingenommen werden. Die Zuschauerzahl in der Zielgruppe sank auf 0,50 Millionen und ließ den Anteil am Markt auf immer noch annehmbare 12,0 Prozent zurückgehen. Gleichfalls in Puncto Gesamtzuschauerschaft ging es ein Stück runter: 1,62 Millionen zu 7,9 Prozent bedeuteten einen deutlichen Abschlag. Sieben Tage später bewegte man sich dann in einer ähnlichen Range.
Betrachtet man die endgültig nachgewichteten Daten, ergab sich dann bereits am Mittwoch, den 2. Oktober, der erste Einbruch in die Einstelligkeit: Nur noch durchwachsene 9,9 Prozent durch 0,47 Millionen 14-49-Jährige versammelten sich vor den Schirmen. Insgesamt kamen gleichfalls durchwachsene 1,88 Millionen zu 8,1 Prozent zustande. Es stand zu erwarten, dass dies kein gutes Zeichen für den weiteren Verlauf der Staffel sein würde.
Zunächst sträubte sich der angeschlagene Dino jedoch gegen diese Negativbewegung und holte zum Bestwert des gesamten Durchlaufs aus. Plötzlich standen am folgenden Samstag klar verbesserte 13,1 Prozent auf der Uhr, die aus 0,59 Millionen Einschaltenden erwuchsen. Halten konnten Bohlen und Konsorten diese erfreulichere Flughöhe nicht, vielmehr ergab sich mit den nächsten Ausgaben eine Achterbahn-Kurve, in der es zunächst auf 10,2 Prozent bergab, dann wieder auf 12,0 hoch und mit 9,9 Prozent schließlich erneut in den einstelligen Bereich in der Zielgruppe runterging.
Dieser erneute Rückschlag in die Einstelligkeit versetzte
«DSDS» einen nachhaltigen Knacks, der bis zum Finale nachwirken sollte. Zwar konnte man sich am 19. und 23. Oktober mit Mühe wieder in die Zweistelligkeit hieven – mit Quoten von 10,2 und 10,0 Prozent wird sich in Köln dennoch zunehmende Ernüchterung breit gemacht haben. Dass nun definitiv der Wurm drin steckte, war den anschließenden Wochen überdeutlich anzumerken. Reduzierte sich der Apfel zunächst auf trübe 9,0 Prozent, wurde er weitergehend auf besorgniserregende 8,5/8,4 Prozent heruntergefressen, ehe eine Woche vor dem Ende kaum noch etwas von ihm übrig war – auf mickrige 5,4 Prozent schrumpfte sich der einstige Riese. Auch beim Gesamtpublikum zeichnete sich dieser Trend ab – auf bis zu 1,39 Millionen bei 5,6 Prozent ging es bis zum 6. November runter.
Selbst wenn das Finale am 9. November mit 11,6 Prozent und 0,47 Millionen Zuschauenden wieder ordentlicher abschnitt, und auch bei den Älteren eine Steigerung auf 8,9 Prozent (1,83 Millionen) zu beobachten war – das Desaster war inzwischen angerichtet. Mit 10,5 Prozent stand der zweitschlechteste Durchschnittswert aller Staffeln auf dem Papier, nur das Silbereisen-Experiment schnitt mit 9,6 Prozent noch übler ab. Vielleicht hätte man die 2023-Staffel doch bei dem belassen sollen, als was man sie angekündigt hatte – als die letzte.
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