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Die 3. Liga: Ein Medien-Reformvorschlag

Obwohl seit Jahren die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender und die Deutsche Telekom die niedrigste deutsche Profiliga übertragen, sind die Einnahmen schlecht.

Die 3. Fußball-Liga in Deutschland steht seit Jahren im Zeichen wirtschaftlicher Instabilität und struktureller Herausforderungen. Immer wieder geraten Vereine dieser Spielklasse in finanzielle Engpässe, die sie sogar an den Rand der Insolvenz bringen. Besonders kleinere Klubs kämpfen mit hohen Betriebskosten und einer Vermarktung, die nicht annähernd das Niveau der oberen Ligen erreicht. Die aktuelle Struktur bringt zahlreiche Belastungen mit sich, und immer mehr Vereine und Fans werden laut, dass sich an der Situation der 3. Liga etwas ändern muss.

Die 3. Liga wurde zur Saison 2008/09 als neue Profispielklasse zwischen der 2. Bundesliga und den Regionalligen eingeführt. Ziel war es, den Aufstieg für ambitionierte Klubs zu erleichtern und einen sportlich hochwertigen Wettbewerb zu etablieren. Doch seit ihrer Gründung kämpft die 3. Liga mit strukturellen Problemen, insbesondere im Bereich der finanziellen Sicherheit der Vereine. Die Pandemie hat diese Probleme noch verschärft, da Spielausfälle und fehlende Zuschauer viele Klubs hart getroffen haben – härter als Spitzenklubs, die dank Europapokal-Prämien weniger auf Zuschauereinnahmen angewiesen sind.

Ein zentraler Kritikpunkt ist die Vermarktung der Liga: Im Gegensatz zur Bundesliga und 2. Bundesliga, die durch die DFL vermarktet werden, bleibt die 3. Liga bislang beim Deutschen Fußball-Bund (DFB). Die daraus resultierenden, verhältnismäßig niedrigen TV-Gelder erschweren es vielen Klubs, die hohen Betriebskosten zu decken und sich wirtschaftlich zu stabilisieren. Die wachsende Unsicherheit zeigt, dass umfassende Reformen notwendig sind, um die Liga langfristig zu sichern und attraktiver für Fans und Medien zu machen.

Ein erster, vielversprechender Ansatz wäre eine Vermarktung der 3. Liga durch die DFL. Die DFL hat bei der Vermarktung der Bundesliga und der 2. Bundesliga umfassende Erfahrung gesammelt und verfügt über ein großes Netzwerk sowie etablierte Partnerschaften mit nationalen und internationalen TV-Anbietern. Diese Expertise könnte auch der 3. Liga zugutekommen und höhere Einnahmen generieren.

Eine stärkere Einbindung in die Vermarktungsstrategie der DFL könnte eine größere Zuschauerbasis erreichen und möglicherweise neue Sponsorengelder erschließen. Die potenziell höheren Erlöse könnten die finanzielle Stabilität der Vereine verbessern und so die langfristige wirtschaftliche Basis stärken. Die Attraktivität der Liga würde nicht nur national, sondern auch international steigen.

Ein weiterer Vorschlag, um die Attraktivität der 3. Liga zu steigern, betrifft die Spielansetzungen. Aktuell finden die Spiele der 3. Liga oft zeitlich versetzt zur Bundesliga und 2. Bundesliga statt, was die Aufmerksamkeit der Fußballfans schmälert. Ein Lösungsansatz wäre, die Spiele der 3. Liga parallel oder direkt vor den Spielen der Bundesliga (also 13.30 und 15.30 Uhr) anzusetzen. Diese zeitliche Nähe könnte das Interesse an den Partien der 3. Liga steigern und sie mehr ins Bewusstsein der Fans rücken. Vor allem die Käufer der Bundesliga und 2. Bundesliga könnten eine Konferenz mit Spielen aus Liga 3 aufwerten. Derzeit spielt 1860 München in der dritten Liga, das würde sich beispielsweise sehr gut als Topspiel in die Bundesliga-Konferenz einfügen.

Zusätzlich wäre ein Konzept für „Double-Feature“-Spiele denkbar: Zweitmannschaften großer Bundesligavereine wie Borussia Dortmund II, Hannover II oder Stuttgart II könnten im Vorfeld der Heimspiele der Profiteams antreten. Die Fans würden so zwei Spiele direkt hintereinander in den Stadien erleben, was nicht nur die Zuschauerzahlen der 3. Liga erhöhen, sondern auch die Bindung zwischen den Profi- und Amateurebenen stärken könnte. Zwar würden die Auswärtsklubs nicht von den Ticketverkäufen profitieren, allerdings könnte die Bekanntheit gesteigert werden.

Neben der Vermarktung und den Spielansetzungen bleibt die wirtschaftliche Instabilität vieler Vereine eine große Herausforderung. Die strukturellen Anforderungen der Liga – von den Personalkosten bis zur Instandhaltung der Stadien – setzen vielen Vereinen enorm zu. Während Profi-Klubs über lukrative Einnahmen aus TV- und Sponsoren-Geldern verfügen, sind kleinere Vereine oft auf Ticketverkäufe angewiesen, die in der 3. Liga begrenzt sind. Das führt dazu, dass finanzielle Engpässe nahezu an der Tagesordnung sind und mehrere Vereine bereits Insolvenz anmelden mussten.

Hier könnten Regelungen helfen, die wirtschaftliche Belastung für die Vereine zu senken und Anreize für potenzielle Investoren zu schaffen. Eine zentralisierte Finanzierung durch die drei DFL-Ligen könnte zum Beispiel kleinere Klubs gezielt fördern und ihnen die Teilnahme am Ligabetrieb erleichtern.

Die hier dargestellten Maßnahmen könnten langfristig dazu beitragen, die 3. Liga wirtschaftlich zu stabilisieren und die Attraktivität für Zuschauer, Sponsoren und Medien zu steigern. Die DFL-Vermarktung, optimierte Ansetzungen und innovative Spielkonzepte wie Double-Features könnten der Liga helfen, sich nachhaltig zu entwickeln und finanziell besser abzusichern.
15.11.2024 12:15 Uhr Kurz-URL: qmde.de/156307
Fabian Riedner

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