Am Sonntagabend ist Teska wieder in der Reihe «Mit Herz und Holly» zu sehen. Zum Start der zwei neuen Geschichten muss Holly eine wichtige Entscheidung treffen.
Schönen guten Tag, Frau Teska! Was erwartet uns in den zwei neuen Episoden von «Mit Herz und Holly»?
Definitiv ein von allen unerwartetes Wunder! Eine Vertiefung und Weiterführung der Figuren. Die Beziehung zu Gregor erlebt einen überraschenden Wendepunkt und Holly muss eine wichtige Entscheidung treffen. Es gibt auch spannende neue Charaktere und damit auch eine neue Spur zur gesuchten Mutter von Holly. Außerdem lernen wir die Vorteile und Tücken des Ortes näher kennen. Katrin, also Dr. Herz, wird dieses Mal emotional sehr herausgefordert.
Holly Sass ist eine komplexe Figur, die beruflich und privat gefordert wird. Was hat Sie an dieser Rolle besonders gereizt?
An Holly reizt mich zum Einen das extreme Spannungsfeld zwischen Beruf und Privatleben und zum Anderen die Muttersuche und was dies alles mit sich bringt.
Sie bewegt sich da oft in Extremen und ihre Sehnsucht bringt sie schnell in Situationen, die sie eigentlich überfordern. Mich reizt auch der halbbewusste Widerstand die Mutter tatsächlich zu finden. Ihre bodenlosen Fragen und die ständige Ungewissheit. Wie sehr sie gezwungen ist, sich selbst näher zu kommen, weil sie jetzt an einen ländlichen Ort gebunden ist, der viel mehr Stille und Einsamkeit für sie bereithält, als sie als Berlinerin gewohnt ist.
Hollys Suche nach ihrer Mutter ist ein zentrales Thema der Serie. Wie haben Sie sich auf die emotionale Tiefe dieser Geschichte vorbereitet?
Ich habe mich viel mit einem Bekannten ausgetauscht, der ein ähnliches Schicksal erlebt hat. Er hat mir seine kindliche und dann auch pubertäre Wahrnehmung dazu beschrieben. Das hat mich sehr berührt und mir vor allem ein emotionales Verständnis für diese Unwissenheit gegeben. Die Beziehung zur Mutter ist ja die erste Beziehung, die wir erfahren. Da sie uns ein Leben lang prägt, kann ich es sehr nachvollziehen, dass das Thema Holly keine Ruhe lässt. Ich habe auch beim Spielen von Holly immer mehr und immer subtiler von ihr selbst etwas über diese Wunde gelernt.
Holly muss sich in der Landarztpraxis behaupten und Verantwortung übernehmen. Was sind für Sie die größten Herausforderungen, die Holly in dieser neuen Umgebung meistert?
Als Ärztin Verantwortung zu übernehmen kann Holly richtig gut. Die größte Herausforderung sind die Grenzen oder eben auch Brücken zwischen ihr und den Patienten und Patientinnen. Sie ist als Ärztin eloquent und integer, aber im sozialen Umfeld eher unbehende und scheu. Das ist und bleibt auf dem Land ihre Herausforderung, weil in einem kleinen Ort einfach schneller Beziehungen aufgebaut werden und unvermeidbar ist, dass man auch als Mensch sichtbar wird.
Die Serie thematisiert auch den Landärztemangel. Wie wichtig finden Sie es, dieses Problem in einer fiktionalen Serie anzusprechen?
Ich finde es extrem wichtig, brisante Themen, die Bewusstsein und Veränderung brauchen auch fiktiv anzusprechen. Das ist ein großer Aspekt, warum ich den Beruf so liebe. Dass man über einen kreativen Kanal menschliche und universelle Themen darstellen kann. Ich meine es nicht missionarisch, sondern sehe das als eine mögliche Kommunikation. Für mich macht Film auch aus, dass ich eine Erfahrung, eine Erkenntnis oder eine Reflektionseinladung bekomme.
Hollys Beziehung zu Gregor wird durch unerwartete Ereignisse auf die Probe gestellt. Wie haben Sie diese emotionale Reise in Ihrer Rolle erlebt?
Ich glaube Gregor ist der erste Mann ist, den Holly überhaupt so intim an ihrem Leben teilhaben lässt. Durch ihn ist ihr eine neue Form des Ankommes und des Glücks möglich. Sie empfindet mehr Sicherheit und mehr Leichtigkeit, als es ihr vorher je möglich war. Ich habe die Reise so erlebt, wie etwas, das wir vielleicht alle kennen. Wir bewegen uns in ein unbekanntes Feld, gehen vielleicht ein paar Schritte zu schnell, dann passiert auch noch etwas unverhofftes und wir gehen vor Schreck wieder zurück in die Komfortzone.
Holly scheint eine lebensfrohe und rastlose Persönlichkeit zu sein. Gibt es Aspekte von Holly, mit denen Sie sich persönlich identifizieren können?
Ja. Ich kann mich sehr mit ihrer Schnelligkeit und ihrem Verantwortungsbewussten identifizieren. Wir haben auch die Lebensfreude gemeinsam und ich stürze mich auch gern in neue Sachen.
Sie spielen eine Ärztin, die ihre Patienten auch menschlich unterstützt. Haben Sie durch diese Rolle einen neuen Blick auf den Arztberuf gewonnen?
Ich habe schon immer eine Faszination und Dankbarkeit gegenüber über diesem Beruf gehabt. Da meine Eltern viele Ärzte und Ärztinnen in ihrem Freundeskreis haben und mein Schwiegervater auch Arzt ist, ist mir das sehr vertraut.
Die Serie spielt in der Altmark. Wie haben Sie die Dreharbeiten dort erlebt, und was hat Ihnen an der Region besonders gefallen?
Besonders gefällt mir dort die Weite der Natur, die Elbstrände und die Stille. Auch der Ort Tangermünde ist mir ans Herz gewachsen. Ich kann morgens zu Fuß zum Set gehen und genieße die Drehzeit dort immer sehr.
Holly ist oft mit dem Fahrrad unterwegs. Wie sieht es bei Ihnen privat aus – fahren Sie auch gerne Fahrrad?
Ich fahre auch sehr gerne und viel Fahrrad! Allerdings habe ich für den Film erstmal Rennrad-fahren üben müssen.
In «Mit Herz und Holly» stehen sowohl medizinische als auch persönliche Geschichten im Mittelpunkt. Welche Botschaft möchten Sie den Zuschauern mit der Serie vermitteln?
Ich würde sagen, dass wir Menschen vielleicht noch zu viele Dinge trennen, die gar nicht trennbar sind und Heilung ganzheitlich betrachtet am erfolgreichsten ist. Daher ist für mich die Botschaft genau das, was sie fragen: die Verbindung von Medizin und persönlicher Geschichte.
Die neuen Folgen von «Mit Herz und Holly» sind am 3. und 10. November im ZDF zu sehen.
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