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Sex und Gewalt: T-Mobile streicht Werbung auf FX
Nachdem der Präsident der US-Tochter von T-Mobile, Robert Dotson, das Programm des Senders FX persönlich gesichtet hatte, entschied er sich kurzer Hand, die Ausstrahlung sämtlicher Firmen-Werbespots auf dem Cable-Network zu stoppen.
Weiterhin verfasste Dotson nach der Sichtung der Serie «Rescue Me» einen Brief an die American Family Association. Die Organisation versucht selber seit geraumer Zeit, Werbetreibende zu einer Abbruch von Werbemaßnahmen auf dem Sender FX zu bewegen. Dotson betont in diesem Schreiben, das sich sein Unternehmen in seinen Leitlinien verschrieben hat, kein Programm zu unterstützen, welches zu deutliche und grundlose sexuelle Darstellungen beinhaltet und/oder rassistische und/oder exzessiv gewalttätige Inhalte offenbart.
Nach Sichtung des Programms müsse T-Mobile nun intensiv darauf achten, die Firmenphilosophie wieder verstärkt in den Vordergrund zu stellen. Als Mobilfunk-Unternehmen biete man schließlich Leistungen für junge Menschen und Familien an und könne somit künftig nicht mehr in ähnliche Programme investieren.
In naher Zukunft wird sich T-Mobile nun mit einem Abgleich der eigenen Werbeansprüche und -standards beschäftigen und eventuelle Abstimmungen in Bezug auf die Firmen-Marke vorzunehmen.
Nachdem in den vergangenen Jahren bereits mehrere Beispiele über Zensurmaßnahmen im amerikanischen Fernsehen in der Öffentlichkeit breit diskutiert wurden, zeigt das aktuelle Beispiel weiterhin auf, wie groß weiterhin der Einfluss von moralischen Meinungsbildnern in den USA ist.
Der Sender FX hatte eingangs des T-Mobile-Engagements deutlich gemacht, dass die Serie «Rescue Me» Inhalte für Erwachsene beinhaltet und nach 22 Uhr ausgestrahlt wird. Zudem weisen die Marktdaten aus, dass über 90 Prozent der Zuschauer älter als 18 Jahre sind. Diese Tatsachen wurden akzeptiert und bisher auch nicht beanstandet.
Erst seit die American Family Association versucht hat, T-Mobile mit einer Kampagne an weiteren Werbeaktionen zu hindern, kamen der Unternehmensführung anscheinend Zweifel. So wies die American Family Association in einem ersten Schreiben darauf hin, das die Episode vom 11. Juli 2006 zwei Vergewaltigungsszenen, eine bildhafte Darstellung einer Diskussion über Frauenbrüste sowie eine längere Szene über pornografische Magazine und Videos beinhaltet. Insgesamt wurden in der angesprochenen Episode 109 starke „Ruchlosigkeiten“ nachgewiesen, umgerechnet bedeutet dies: alle 33 Sekunden ein vermeintlicher Verstoß.
In einer Stellungnahme des Senders, bestätigte ein FX-Sprecher, dass die Firma T-Mobile alle Werbespots für diese Woche gestrichen habe. Ungewöhnlich an diesem Szenario ist aber vor allem der Fakt, das die Serie «Rescue Me» immer mehr in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit. Und zwar im positiven Sinne: Die Kritiker loben die Serie als eine der besten ihres Genres und die Ratings steigen auch. So konnten die Werte in der aktuell dritten Staffel weiter gesteigert werden und liegen derzeit auf einem Schnitt über dem der beiden Vorgänger-Jahre.
23.07.2006 22:19 Uhr
Kurz-URL: qmde.de/15587
Torben Gebhardt
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Quelle: TVweek.com
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• FX
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