Paris Hilton scheitert auf allen Ebenen, das Projekt von William Heins kann nur etwas mehr als eine Million einspielen.
«National Lampoon’s Pledge This!» («Die Party Animals sind zurück!»), eine College-Komödie aus dem Jahr 2006 mit Paris Hilton in der Hauptrolle, ist ein Paradebeispiel dafür, wie überzogene Marketingstrategien und Prominenz nicht immer zu einem erfolgreichen Film führen. Ursprünglich als leichte Komödie über die Eskapaden einer elitären Studentenverbindung gedacht, wird der Film heute als einer der größten filmischen Fehltritte des Jahrzehnts betrachtet. Besonders Paris Hiltons Beteiligung, die zu dieser Zeit eine der meistdiskutierten Persönlichkeiten war, trug zu den großen Erwartungen bei – die jedoch auf spektakuläre Weise enttäuscht wurden.
Die Handlung dreht sich um Victoria English (gespielt von Paris Hilton), die Präsidentin einer elitären College-Studentenverbindung namens Gamma Gamma. Ihre Hauptaufgabe ist es, neue Mitglieder für ihre exklusive Gemeinschaft zu rekrutieren. Dabei geht es weniger um Intelligenz oder Charakter, sondern um Aussehen und sozialen Status. Der Film versucht, satirisch mit den Oberflächlichkeiten und Klischees der College-Kultur zu spielen, verliert sich jedoch in schlecht inszenierten Gags und plumper Komik.
Der Plot ist voller Stereotypen, die die gesamte Geschichte vorhersehbar und wenig originell machen. Die „Outsider“, die sich bewerben, sind die typischen „Uncoolen“, die den Schönheitsidealen und dem sozialen Prestige der Elite nicht gerecht werden. Dies führt zu den unvermeidlichen Konflikten zwischen den Charakteren, die jedoch ohne tiefere Bedeutung oder wirkliche Komik inszeniert werden. Letztlich bleibt der Film oberflächlich und bietet kaum einen Mehrwert, weder als Komödie noch als Satire auf die College-Kultur.
Der Film lebt fast ausschließlich von Paris Hiltons Beteiligung, die zu dieser Zeit auf dem Höhepunkt ihrer Reality-TV-Karriere stand. Bekannt aus «The Simple Life», wurde Hilton als It-Girl und Stil-Ikone der 2000er Jahre vermarktet. Diese Marketingstrategie, die auf Hiltons Ruhm und ihre gesellschaftliche Präsenz setzte, konnte jedoch nicht die Schwächen des Films überdecken. Hilton zeigt in ihrer Rolle als Victoria English wenig schauspielerische Fähigkeiten und bleibt die meiste Zeit des Films distanziert und emotionslos.
Die Regie führte William Heins, der wenig Erfahrung mit großen Filmprojekten hatte. Auch das Drehbuch, das von einem Team um Cheryl Guerriero geschrieben wurde, konnte die bereits schwache Ausgangslage nicht retten. Statt cleveren Dialogen und originellen Ideen gab es eine Aneinanderreihung von flachen Gags und übertriebenen Stereotypen. Die Regie wirkte uninspiriert und unstrukturiert, sodass der Film auch visuell keinen bleibenden Eindruck hinterließ.
«National Lampoon’s Pledge This!» wurde von der Kritik regelrecht zerrissen. Rotten Tomatoes listet den Film mit einer vernichtenden Bewertung von 0 Prozent, was ihn in die Liste der schlechtesten Filme aller Zeiten einreiht. Kritiker wie Richard Roeper bezeichneten den Film als „peinlich und unerträglich“. Viele bemängelten den oberflächlichen Humor und die seichten Dialoge, die weder zum Lachen noch zum Nachdenken anregen konnten.
Auch das Publikum konnte nichts mit dem Film anfangen. Viele Zuschauer, die den Film aufgrund von Paris Hiltons Popularität sehen wollten, waren enttäuscht von ihrer statischen Performance und der schlecht umgesetzten Story. Der Film erreichte nur eine geringe Zahl an Kinobesuchern und verschwand schnell wieder aus den Kinos. Auch auf DVD und späteren Streaming-Plattformen konnte er keinen nennenswerten Erfolg erzielen.
Nach dem katastrophalen Misserfolg von «Pledge This!» konnte sich Paris Hilton nur schwer als Schauspielerin etablieren. Ihre Versuche, in weiteren Filmprojekten Fuß zu fassen, blieben erfolglos, und sie konzentrierte sich in den folgenden Jahren wieder auf Reality-TV und ihr Geschäftsimperium, das Parfüms und Modekollektionen umfasste. Hilton blieb zwar weiterhin ein bekanntes Gesicht in den Medien, jedoch eher als Unternehmerin und Socialite denn als Schauspielerin.
Regisseur William Heins und die Drehbuchautoren konnten ebenfalls keine nennenswerten Erfolge nach diesem Film verzeichnen. Der Film blieb als negative Referenz in ihren Karrieren haften, was die weitere Arbeit in der Filmindustrie deutlich erschwerte.
Der Film kam in einer Zeit heraus, in der Paris Hilton als große Marke galt. Die Produktionsfirma National Lampoon, die einst für Klassiker wie «Animal House» bekannt war, versuchte, durch Filme wie diesen wieder an alte Erfolge anzuknüpfen. Doch die Strategie, Hilton als Zugpferd zu nutzen, funktionierte nicht, da weder das Drehbuch noch die Umsetzung den Erwartungen gerecht wurden. Hinzu kam, dass das Image von Hilton, das sich stark auf Oberflächlichkeiten stützte, dem Film schadete, da er keine wirklich interessanten oder originellen Inhalte bot. Es bleibt die Frage, warum ein so schwaches Projekt überhaupt grünes Licht erhielt. Die Antwort liegt wohl in der Hoffnung, dass Hiltons Name und Popularität genügend Menschen ins Kino locken würde.
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel