►   zur Desktop-Version   ►

Daniel Zillmann: ‚Im Anfang liegt doch immer etwas sehr Aufregendes‘

Am Montagabend führt Schauspieler und Podcaster Zillmann durch die «First Steps Awards», die den Nachwuchsfilm prämieren. Mit Quotenmeter sprach der «Ich dich auch»-Star über die Möglichkeiten der Förderungen.

Hallo Herr Zillmann. Sie sind sehr aktiv als Schauspieler, Sänger, Synchronsprecher und Podcaster. Welcher Aufgabe gehen Sie aktuell am liebsten nach?
Das kann ich nie so genau sagen. Spielen und Singen sind immer meine essenziellen Bedürfnisse. Am liebsten würde ich diese beiden Sachen einmal kombinieren. Ich habe immer wieder riesigen Spaß, wenn ich Animationsfilme synchronisiere, und als Podcaster bin ich total frei und kann mit meinen Gäst:innen über schöne Dinge reden und bin hinterher meistens sehr inspiriert. Die Essenz aus alledem erfüllt mich schon sehr.

Am 30. September moderieren Sie im Theater des Westens die «First Steps Awards». Wie bereiten Sie sich auf diese Aufgabe vor? Haben Sie die Filme im Vorfeld gesehen?
Ja, ich habe sie gesehen und war sehr beeindruckt. Den Vibe der Filme in diesem Jahr möchte ich dann auch etwas in die Gestaltung des Abends einfließen lassen. Ich bin ja kein klassischer Moderator und gehe dann selbst kreativ an die Sache ran und versuche der Veranstaltung einen unterhaltsamen Rahmen zu geben. Für mich sind eher die Abläufe eine Herausforderung. Wie fühlt es sich an, den Abend zu führen? Aufregend!

Sie sagen, wir brauchen den Nachwuchs mehr denn je. Bekommen diese denn auch die Plattformen zur Verfügung gestellt?
Da geht mehr. Es gibt natürlich die gute und weiterhin sehr spannende Institution „ZDF KLEINES FERNEHSPIEL“, aber mir fallen jetzt spontan nicht sehr viele Plattformen ein, die explizit den New Talents zur Verfügung gestellt werden. Das ist schade, denn dann nimmt man sich die Möglichkeit etwas sehr neugedachtes, frisches zu fördern. Im Anfang liegt doch immer etwas sehr Aufregendes, etwas, dass den eingesessen Blick mal in eine andere Richtung lenken kann. Ein Blick in die Zukunft. Die Herausforderung wird aber auch immer darin bestehen, dass man die jungen Filmschaffenden für ihren frischen, wilden, unverbrauchten Blick liebt, sie dann später aber in Freiheit und Kreativität einschränkt oder gar beschneidet, damit sie in irgendwelche Sendersysteme passen. Es wäre auch gut, wenn Plattformen nicht so abhängig von ersten Quoten sind und versuchen würden, ihre Formate wachsen zu lassen. Etwas mehr Durchhaltevermögen und der Glaube an das Produkt, statt erster enttäuschender Zahlen sollten schon vorhanden sein.

Nachwuchsförderung ist vor allem ein öffentlich-rechtlicher Part. Ist das in Deutschland ein Problem?
Das kann ich so genau nicht sagen. Ich weiß aber, dass beispielsweise RTL+ jedes Jahr ein Seriencamp veranstaltet. Dort haben Filmhochschul-Absolvent:innen die Möglichkeit, ihre Serienkonzepte einzureichen. Wenn sie ins Camp eingeladen werden, haben sie dann die Chance ihre Idee vor Expert:innen erneut vorzustellen. Und wer am meisten überzeugt, darf dann in Produktion gehen. Ich finde, das ist schon mal eine gute Möglichkeit, den Nachwuchs ranzuholen.

Zuletzt stiegen vor allem Sky und Paramount aus der Produktion von deutschen Serien aus. Haben sich ARD und ZDF in den vergangenen Jahren genug umgebaut, um auch jungen Künstlern eine Bühne bieten zu können?
Ich weiß, dass ZDFneo sehr offen ist und regelmäßig eigene neue Formate produziert, die dann ins Rennen geschickt werden. Auch die ARD Mediathek hat viele Formate, die ein jüngeres Publikum ansprechen sollen. Am Ende entscheidet da weiterhin die Quote.

«FIRST STEPS Awards» laufen in der ARD Mediathek. Hoffen Sie auf viele Zuschauer?
Na klar! Die New Talents müssen gesehen werden und es ist doch schön, wenn sich die Zusehenden für sie interessieren.

Haben Sie im Vorfeld der Verleihung die Arbeiten von Sara Summa, Hannes Schilling oder Vena sehen können?
Ja, zum jetzigen Zeitpunkt sichte ich die letzten Filme und muss sagen, ich habe große Hoffnung. Da kommt viel Talent aber auch viel Können auf uns zu.

Brauchen wir in Deutschland eine Plattform, auf der der deutsche Film sichtbarer wird?
Das wäre doch eine gute Idee. Und auf dieser Plattform werden die Filme dann in Genres unterteilt. Dann fällt uns auf, dass wir da ganz schön limitiert sind. Entweder Mainstream-Komödien, die mal mehr mal weniger gut sind oder deutsches Arthaus Kino. Alles spannend. Aber wo sind die speziellen Genres? Horror, Thriller, Farce z.B., oder Genremixes. Filme, die über den deutschen Tellerrand schauen. Filme mit einer blühenden Fantasie. Passt das nicht zu uns? Das kann man doch durchbrechen.

Sie standen für «Beasts Like Us» vor der Kamera. Geht es mit dem österreichischen Projekt von Marc Schlegel bei Amazon weiter?
Es hat mir großen Spaß bereitet, das in einem Spiegel eingesperrte Nachtbiest zu spielen, weil es sehr fantasievoll war. Für alles andere müsst ihr tatsächlich Amazon fragen.

Können Sie uns schon verraten, was uns in der nächsten «Ich dich auch!»-Staffel erwartet?
Die 3. Staffel startet am 8. Oktober auf ZDFneo und wird bereits eine Woche vorher in der Mediathek abrufbar sein. Ich will natürlich nicht zu viel verraten, aber es wird turbulent. Bei allen Figuren geht es richtig ab. Meine Figur Tüffi darf eine Achterbahnfahrt der Gefühle erleben.

Danke für Ihre Zeit!

In der ARD Mediathek werden die «First Steps Awards» am Montag, den 30. September 2024, ab 19.30 Uhr übertragen.
30.09.2024 00:01 Uhr Kurz-URL: qmde.de/155115
Fabian Riedner

super
schade


Artikel teilen


Tags

First Steps Awards FIRST STEPS Awards Beasts Like Us Ich dich auch!

◄   zurück zur Startseite   ◄
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel

Qtalk-Forum » zur Desktop-Version

Impressum  |  Datenschutz und Nutzungshinweis  |  Cookie-Einstellungen  |  Newsletter