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Filme des Grauens: «Gigli»

Ein filmisches Desaster, eine ewige Romanze und die tragische Geschichte dahinter.

Im Jahr 2003 veröffentlichte Hollywood einen Film, der in die Geschichte als einer der größten Flops der Filmindustrie einging: «Gigli». Die 75 Millionen Dollar teure Produktion wurde schnell zum Inbegriff schlechter Kinofilme und trug entscheidend zur Entwicklung einer medialen Rom-Com zwischen seinen Hauptdarstellern bei – Ben Affleck und Jennifer Lopez. Doch wie kam es überhaupt zur Entstehung dieses Werkes, was passierte mit dem Drehbuchautor, und was hatte die reale Romanze der Hauptdarsteller damit zu tun?

Die Produktion begann als ambitioniertes Projekt, das auf dem Drehbuch von Martin Brest basierte. Brest, bekannt für erfolgreiche Filme wie «Der Duft der Frauen» (1992), hatte sich einen Namen gemacht als Regisseur und Drehbuchautor mit einem Hang für dramatische, aber zugleich humorvolle Geschichten. Mit «Gigli» wollte er etwas Außergewöhnliches schaffen – eine Mischung aus Romantik, Krimi und Komödie, eingebettet in die kriminelle Unterwelt von Los Angeles. Der Protagonist Larry Gigli (Ben Affleck) ist ein Kleinkrimineller, der beauftragt wird, den geistig behinderten Bruder eines Staatsanwalts zu entführen, während er sich in die harte, aber charmante Auftragsmörderin Ricki (Jennifer Lopez) verliebt.

Auf dem Papier klang die Story ungewöhnlich, aber vielversprechend. Doch während der Dreharbeiten begann sich abzuzeichnen, dass es schwer werden würde, diese Geschichte glaubwürdig und unterhaltsam zu erzählen. Das Skript durchlief zahlreiche Änderungen, und das Studio setzte Brest unter Druck, seine ursprüngliche Vision zugunsten einer Mainstream-tauglicheren Rom-Com zu verändern. Was als düsteres Drama geplant war, verwandelte sich schließlich in eine verwirrende Mischung aus Genres, die nie ihren Ton fand.

Der kreative Kopf hinter dem Film, Martin Brest, zahlte einen hohen Preis für das Scheitern des Films. Obwohl er bereits eine solide Filmografie vorweisen konnte, schadete «Gigli» seinem Ruf enorm. Nach dem Film zog sich Brest aus dem Filmgeschäft zurück und hat seitdem keinen weiteren Film produziert oder Regie geführt. Sein Verschwinden aus der Filmwelt wird oft direkt mit dem Desaster von «Gigli» in Verbindung gebracht. Was als Meilenstein seiner Karriere gedacht war, endete als ihr Schlusspunkt.

Trotz des Fiaskos am Box-Office hatte «Gigli» dennoch einen erheblichen Einfluss auf die Popkultur, allerdings nicht wegen seiner filmischen Qualitäten. Während der Dreharbeiten begann eine der bekanntesten und öffentlichsten Romanzen Hollywoods: Ben Affleck und Jennifer Lopez, in den Medien oft als „Bennifer“ bezeichnet. Ihre Beziehung entfachte ein regelrechtes Medienspektakel, das den Film teilweise überschattete.

Lopez, die sich gerade von ihrem zweiten Ehemann, Cris Judd, getrennt hatte, und Affleck, damals frisch vom Erfolg von «Pearl Harbor» und «Good Will Hunting», wurden zum Traumpaar Hollywoods. Die Medien liebten es, jeden Schritt ihrer Beziehung zu verfolgen, was dazu führte, dass die Erwartungen an «Gigli» weiter stiegen. Die Zuschauer wollten nicht nur den Film sehen, sondern einen Blick auf die echte Chemie zwischen den beiden werfen. Leider konnte auch die mediale Aufmerksamkeit die schlechten Kritiken und das miserable Abschneiden des Films an den Kinokassen nicht retten.

Interessanterweise hielt die Beziehung zwischen Affleck und Lopez nicht lange nach der Veröffentlichung von «Gigli». 2004, ein Jahr nach dem Flop, löste das Paar ihre Verlobung und ging getrennte Wege. Ihre Trennung war ebenso medienwirksam wie ihre Beziehung, und viele spekulierten, dass der Druck rund um den Misserfolg und die anhaltende mediale Aufmerksamkeit zu ihrer Trennung beigetragen haben könnten.

Doch hier endet die Geschichte nicht. Fast zwei Jahrzehnte später, 2021, sorgte das Duo erneut für Schlagzeilen, als bekannt wurde, dass Affleck und Lopez ihre Beziehung wiederbelebt hatten. Die Romanze, die mit einem filmischen Desaster begann, entwickelte sich zu einer der faszinierendsten Liebesgeschichten Hollywoods. Aber im August 2024 reichte Lopez die Scheidung ein.

Es war nicht nur die Liebesgeschichte, die die Öffentlichkeit bewegte – auch das Scheitern des Films sorgte für zahlreiche Diskussionen. «Gigli» erzielte in den USA nur knapp sieben Millionen Dollar an den Kinokassen und wurde von Kritikern verrissen. Auf Rotten Tomatoes erhielt der Film eine der niedrigsten Bewertungen aller Zeiten, und es hagelte Negativpreise wie die Goldene Himbeere in gleich sechs Kategorien, darunter „Schlechtester Film“, „Schlechteste Regie“ und „Schlechtestes Paar auf der Leinwand“ für Affleck und Lopez.

Warum jedoch wurde der Film so katastrophal aufgenommen? Zum einen passten die verschiedenen Genre-Elemente einfach nicht zusammen. Der Wechsel zwischen romantischen Szenen, schwarzem Humor und ernsthafter Kriminalität verwirrte das Publikum. Zudem war die Handlung absurd und die Chemie zwischen Affleck und Lopez auf der Leinwand eher gezwungen als echt – ein seltsamer Gegensatz zu ihrer wahren Beziehung.

«Gigli» bleibt einer der größten Misserfolge der Filmgeschichte, ein Produkt von falschen Entscheidungen, überzogenen Erwartungen und einem fehlgeschlagenen Versuch, Genres zu vermischen. Der Film mag an den Kinokassen gescheitert sein, doch er brachte eine der bekanntesten Romanzen Hollywoods hervor und prägte die Karrieren seiner Beteiligten auf unvergessliche Weise.
05.10.2024 12:00 Uhr Kurz-URL: qmde.de/154857
Sebastian Schmitt

super
schade


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Gigli Der Duft der Frauen Pearl Harbor Good Will Hunting

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