Die Soap im Ersten ist immer noch ein solider Quotenlieferant, auch wenn sie von einstigen Glanzquoten im Linearen entfernt bleibt.
Es werden wohl einige Brocken gewesen sein, die den Verantwortlichen der Serienwerft von Studio Hamburg vom Herzen gefallen sind, als die Gremien der ARD kürzlich bekanntgaben, die Kürzung der Nachmittags-Daily
«Rote Rosen» von 48 Minuten auf 24 Minuten Laufzeit wieder rückgängig zu machen. Schließlich sichert der Bestand der Serie in ihrer bisherigen Form dem Produktionsstudio bis 2027 zwischen sechs und sieben Millionen Euro mehr Einnahmen pro Jahr als zuletzt angenommen. Dennoch bleibt es in Zukunft weiter spannend, wie sich die Quoten der Telenovela entwickeln werden. Soll nicht eine erneute Debatte entstehen, wäre es essenziell, dass sie nicht noch weiter abbaut.
Schaut man auf die Zahlen der vergangenen Ausstrahlungswoche, kann hier erstmal leichte Entwarnung gegeben werden. So startete die Serie am Montag mit einem grundsoliden Marktanteil von genau 11,0 Prozent ein, die aus 0,77 Millionen nachmittäglichen Interessenten entstanden. Gewiss – etwas Luft nach oben bleibt sicherlich noch. Sehr viel Luft nach oben besteht hingegen in der Alterskategorie der 14-49-Jährigen, wo die Serie traditionell deutlich schlechter abschneidet. So auch zum Wochenstart, an dem nur 4,8 Prozent (0,05 Millionen) mit dabei waren.
Diese Luft nutzte
«Rote Rosen» dann aber am Dienstag, um mit sich mit 12,8 Prozent insgesamt (0,84 Millionen) zu steigern. Mit ungewöhnlich hohen 10,1 Prozent bei den Jüngeren ging es an diesem Tag sogar überraschender Weise richtig hoch hinaus – beim jüngeren Publikum war es der beste Wert für die Serie seit drei Jahren. So formidabel sah es am Mittwoch zwar nicht mehr aus, beim Gesamtpublikum lief es mit 11,8 Prozent aber weiter ordentlich. Obwohl die Prozentzahl im Vergleich zum Vortag etwas sank, stieg die Reichweite sogar noch etwas auf 0,87 Millionen. Bei den Zuschauenden zwischen 14 und 49 gab die Daily jedoch deutlich nach auf 4,2 Prozent, womit sie in dieser Zuschauerschicht im gewohnten roten Rahmen unterhalb des Senderschnitts landete.
Vielleicht ging es in der zweiten Wochenhälfte ja auch hier nochmal etwas nach oben? Am Donnerstag zumindest leider nicht. Mit 0,04 Millionen ließen sich nur schwache 3,3 Prozent bei den jüngeren für die romantischen Geschichten erwärmen. Etwas anders sah es natürlich wieder bei den älteren aus, wo 10,3 Prozent aber auch den vorläufig schwächsten Wert der Woche markierten. Getrübt hat das Wochen-Resümee dann der Freitag, als die gerade berichtete Quote nochmal unterboten wurde und die Telenovela damit unter die Zehn-Prozent-Marke rutschte. Mäßige 9,7 Prozent wurden ausgewiesen (0,70 Millionen). Hier wäre es schon das Ziel, sich dauerhaft über zehn Prozent zu halten, was der Serie aktuell meistens aber auch gelingt. Bei den Leuten ab 14 sah es unterdessen fast genauso aus wie am Vortag.
Insgesamt lässt sich klar beobachten, dass
«Rote Rosen» bei den älteren Zuschauenden immer noch in der Lage ist, zu verfangen und ordentliche Quoten am Nachmittag des Ersten zu bringen, die eine solide Basis für die Tagesmarktanteile des Kanals schaffen. Dies konnte man von den Magazin-Tests, die in den letzten Jahren in der Sommerpause programmiert wurden, überhaupt nicht behaupten, die zudem die Folgesendungen zusätzlich mit runterzogen. Hier scheint die Telenovela also vorerst alternativlos zu sein. Schwierigkeiten macht von Haus aus das Abschneiden bei den jüngeren Zuschauenden bis 49 Jahren, wo die älter ausgerichtete Produktion für gewöhnlich doch deutlich unterdurchschnittliche Zahlen um drei und vier Prozent aufweist. Daran ändern auch sporadische Ausreißer nach oben, wie in dieser Woche zu sehen, nichts. Wie immer ist unklar, wie viele von potenziellen jüngeren Interessierten, die Soap via Mediathek konsumieren, wo sie zu den erfolgreichsten Angeboten der ARD gehört.
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