So unterschiedlich «Aktenzeichen» und Dschungelcamp auch sind – gestern lagen sie ganz nah beieinander.
Bevor wir das Rätsel lösen, welcher von beiden in der Gunst der 14-49-Jährigen nun vorne lag, können wir den weniger spannenden Fall zunächst vorweg lösen. Denn beim Gesamtpublikum stand nicht ernsthaft zu erwarten, dass die IBES-Legenden dem True-Crime-Dino
XY in die Quere kommen – zu schwach waren die Zahlen bei den Zuschauenden ab 3 Jahren an den Tagen zuvor. Und so konnte sich Rudi Cerne auch an diesem Mittwoch ungehindert an die Spitze des Feldes setzen, schließlich schalteten insgesamt 4,30 Millionen die von ihm vorgestellten ungeklärten Verbrechen ein – ein erfreulicher Marktanteil von 19,2 Prozent erwuchs daraus. Bei den Leuten ab 14 Jahren war der Fahndungs-Klassiker dieses Mal ebenfalls nicht ganz so bockstark unterwegs wie üblich, hier hat der Sommer-Dschungel wohl doch einige Körner gekostet - 14,7 Prozent (0,61 Millionen) betragen aber immer noch ein Vielfaches des ZDF-Schnitts in diesem Segment. Ob dies ausreichte, um RTL zu überbieten, erfahren wir später.
Denn zunächst noch müssen wird «Das Erste Deutsche Fernsehen» dazwischenschalten, weil auch dieses eine höhere Resonanz in der Gesamtzuschauerschaft als der Zietlow-Trash aufzeigte. Die Komödie
«Tanze Tango mit mir» aus dem Jahre 2020 wurde dort programmiert und fuhr 2,68 Millionen zu 12,0 Prozent der älteren Zuschauenden ein – solide Zahlen. Beim jüngeren Publikum hatte die Spielfilm-Wiederholung klarer Weise bei weitem nicht so viel zu melden, hier kamen nur magere 5,6 Prozent zusammen. Dass RTL diesen Wert wird schlagen können, dürfte da keine Überraschung sein - 0,73 Millionen und 18,0 Prozent die
«Der Showdown der Dschungel-Legenden» anzog reichten spielerisch aus, um dies zu tun. Aber auch um XY zu schlagen? Ja, denn dort lief es mit 14,7 Prozent etwas schlechter, wobei die RTL-Sendung ihre Prozente aber auch mit einer längeren Laufzeit aufpolieren konnte.
Spannend war darüber hinaus die Frage, wie sich denn Sebastian Pufpaff in der Zange dieser beiden Granden schlagen würde. Mit 0,49 Millionen, die zu 11,8 Prozent führten, zog er sich mit
«TV Total» aber noch ganz gut aus der Affäre, folglich stellt dies ein Ergebnis dar, das aber klar hinter dem Spezial-Dschungel und XY angesiedelt war. Zudem konnte der ProSieben-Entertainer das Konzerninterne Duell gegen
«Wer kocht das Beste für die Gäste?» in Sat.1 selbstredend haushoch für sich entscheiden – lediglich 3,9 Prozent (0,15 Millionen) wollten die wohl letzte Ausgabe der Rosin-Kochshow sehen. Damit stand der Bällchensender übrigens auch schlechter als seine kleine Schwester Kabel Eins da, wo der Science-Fiction-Streifen
«Solo: A Star Wars Story» auf weit bessere 6,7 Prozent bei den Werberelevanten kam.
Eine alte Re-Run-Leier mit alten Serienfolgen wiedermal bei VOX: Vier Episoden des längst ausgelaufenen Crime-Procedurals
«Bones» wurden aus der Konserve gelassen und brachten nur 2,8 und 4,2 Prozent ein, spätere steigerte sich die letzte Folge um nach 11 Uhr immerhin noch auf 6,0 Prozent in der Zielgruppe. Mehr Mühe kam an diesem Abend von RTLZWEI, wo die nächsten Ausgaben der neuen
«Wollny»-Staffel auf den Sender geschickt wurden. Mit guten 5,1 Prozent und mäßigen 4,5 Prozent konnten die beiden Folgen dann auch klar höhere Werte als VOX verbuchen, im Vergleich zur Vorwoche als bis zu 6,5 Prozent drin waren musste die Großfamilie aber ein Stück abgeben.
© AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit GfK; videoSCOPE 1.3, Marktstandard: TV. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
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