Reitete Olympia «Wer kocht das Beste für die Gäste?» noch tiefer in den Quotensumpf, oder gab die Barth-Wiederholung bei RTL diesmal etwas mehr Luft zum Atmen?
Bevor wir diese Fragen beantworten, geziemt es sich zunächst aber, den Sieger des gestrigen Abends auf das erste Treppchen unseres Primetime-Checks zu stellen. Und dieser heißt wenig überraschend ZDF – Olympia sei Dank. Ein haushoch überlegener Anteil von 29 Prozent in der Spitze, der sich aus insgesamt 6,74 Millionen Zuschauenden ergab, verfolgten Leichtathletik, Diskuswerfen, Hochsprung und Bahnrad. Auch beim jungen Publikum ließ sich die Sendeanstalt auf dem Lerchenberg den Blick von ganz oben selbstredend nicht nehmen: Werte von bis zu spektakulären 36,6 Prozent verfolgten die Olympioniken und Olympionikinnen aus dieser Altersklasse.
Ein intellektuelles Gegenmittel versuchte der öffentlich-rechtliche Konkurrent Das Erste zu injizieren, der die Wiederholung des Biografiedramas «Aenne Burda – Die Wirtschaftswunderfrau» programmierte und mit 2,02 Millionen zu 8,9 Prozent tatsächlich annehmbare Zahlen beim Kreis der Zuschauenden ab 3 Jahren vorweisen konnte. Während hier also Platz zwei drin war, gelangte man bei den jüngeren Interessenten nur zu 4,1 Prozent, die sich unter anderem hinter RTL einordnen mussten, wo der Re-Run «Mario Barth deckt auf: Alles für unsere Kinder» höhere Resultate zu verbuchen hatte - überraschend gute 11,6 Prozent des werberelevanten Publikums waren auf seiner Seite. Dem Komiker gelang in der für RTL wichtigen Zielgruppe folglich ein ordentlicher Wert, was insgesamt mit 5,7 Prozent nicht gerade behaupten konnte.
Klar hinter Mario Barth und Olympia musste sich das schwer angeschlagene «Wer koch das Beste für die Gäste?» einsortieren, dessen K.O. in der letzten Woche mit desolaten 1,8 Prozent praktisch schon besiegelt wurde. Dennoch hält der Unterföhringer Privatsender durch, und strahlt die noch verbliebenen 2 Ausgaben aus. Die vorletzte holte gestern schließlich 4,3 Prozent (0,18 Millionen) und zeigte sich leicht verbessert - was die Absetzung aber wohl nicht verhindern kann. Bei den älteren TV-Zuschauenden hatte man mit 2,4 Prozent eh keine Schnitte. Die hatte auch Schwestersender ProSieben nicht, wo ein «TV Total»-Aufguss ärmliche 4,5 Prozent bei 0,20 Millionen brachte.
Verschlechterte Performance hingegen bei RTLZWEI’s «Retourenjäger»: Sie bewegten in dieser Woche lediglich 0,16 Millionen der 14-49-Jährigen zum Einschalten, woraus sich ein Anteil von durchwachsenen 3,5 Prozent am Markt gutschreiben lässt, der dieses Mal hinter der privaten Konkurrenz lag. Noch davor Kabel Eins, wo es mit «Der Soldat James Ryan» abermals ein alter Hanks-Streifen richten sollte, was er mit 6,2 Prozent (0,24 Millionen) bei den Werberelevanten auch ganz gut tat. Wenig überraschend ganz hinten vom Feld VOX, wo abgestandene «Bones»-Episoden aneinandergedonnert und in einem Korridor von 3,4 Prozent und 4,2 Prozent abgestraft wurden.
© AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit GfK; videoSCOPE 1.3, Marktstandard: TV. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
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