Autor und Regisseur Dan Cohen schaufelte sich mit diesem Werk sein eigenes Grab.
Der Film
«Corporate Affairs» aus dem Jahr 2008 kann als Paradebeispiel dafür gelten, wie eine vielversprechende Prämisse letztlich in einem desaströsen Scheitern resultiert. Obgleich die Darsteller über einschlägige Erfahrungen verfügen und die Handlung das Potenzial für eine satirische Auseinandersetzung mit der Geschäftswelt birgt, vermochte es der Film weder bei den Kritikern noch beim Publikum zu überzeugen. Dementsprechend wird «Corporate Affairs» vielfach als exemplarisches Beispiel für eine misslungene Filmproduktion und Erzählweise betrachtet.
Der Film thematisiert Intrigen und Affären, die sich innerhalb eines Unternehmens abspielen. Der Protagonist William, ein ehrgeiziger Mitarbeiter, wird in die Intrigen und Affären seines Vorgesetzten Richard verstrickt, der nicht nur seine Karriere vorantreiben will, sondern auch eine Affäre mit der Sekretärin Sarah hat. Als William erkennt, dass er selbst in das Netz aus Lügen und Betrug hineingezogen wird, wird ihm bewusst, dass er sich in einem gefährlichen Spiel befindet, in dem Loyalität und Moral keine Rolle spielen.
Die Handlung des Films versucht, die dunklen Seiten der Geschäftswelt und die moralischen Dilemmata der Charaktere zu beleuchten. Dies gelingt jedoch aufgrund einer wirren Erzählweise und eindimensionaler Charaktere nicht in überzeugender Weise. Die intendierte Gesellschaftskritik erweist sich als unzureichend ausgeführt und entwickelt sich zu einem inkohärenten Narrativ, welches das Publikum überfordert und keine Unterhaltung bietet.
Bei der Veröffentlichung wurde «Corporate Affairs» von der Kritik nahezu einhellig verrissen. Die überwiegende Mehrheit der Kritiker war sich einig, dass der Film in nahezu allen Bereichen als gescheitert betrachtet werden muss, wobei dies sowohl die Handlung, die Dialoge als auch die schauspielerischen Darbietungen betrifft. Die "New York Times" urteilte, dass es sich bei «Corporate Affairs» um einen desaströsen Versuch handelt, die dunklen Seiten der Geschäftswelt zu beleuchten. Die Handlung ist gekennzeichnet durch eine gewisse Chaotik, die Charaktere sind wenig ausdifferenziert und die Dialoge wirken hölzern. Der "Guardian" kritisierte den Film als "schamlose Geldmacherei ohne jeglichen künstlerischen Wert oder Respekt vor dem Publikum". Ein besonders kritisches Urteil wurde vom "Hollywood Reporter" gefällt: "«Corporate Affairs» ist so schlecht, dass es fast schon faszinierend ist, wie viele Fehler man in einem einzigen Film machen kann." Die Dialoge sind unnatürlich, die schauspielerischen Darbietungen wirken uninspiriert und die Regie ist uninspiriert.
Die Inszenierung von Dan Cohen wirkt ungeschickt und uninspiriert, zudem werden viele Szenen als unnötig in die Länge gezogen wahrgenommen. Der Versuch, Spannung und Dramatik zu erzeugen, ist in vielen Sequenzen gescheitert und hat stattdessen zu einer gewissen Plattheit und Langeweile geführt. Die Dialoggestaltung erweist sich als ein weiterer Schwachpunkt des Films. Die Gespräche zwischen den Charakteren wirken oftmals hölzern und unnatürlich, was die Glaubwürdigkeit der gesamten Handlung untergräbt. Die "Los Angeles Times" bemerkte, dass die Dialoge bestenfalls auf dem Niveau eines schlechten Fernsehfilms anzusiedeln seien. Die Konversationen wirken gezwungen und tragen wenig zur Charakterentwicklung bei.
Die Hauptrolle des William wird von Chris Palermo verkörpert, dessen weitere Karriere nach diesem filmischen Misserfolg jedoch keine nennenswerten Erfolge verzeichnen konnte. Sein weiterer Werdegang war vornehmlich durch Engagements in kleineren Produktionen weniger bekannter Produktionen gekennzeichnet. David Jensen, der die Rolle des manipulativen Vorgesetzten Richard verkörpert, war zwar weiterhin in Film und Fernsehen tätig, jedoch stellt «Corporate Affairs» einen Makel in seiner Filmografie dar. Auch Marya Delver, Darstellerin der Sarah, konnte durch ihre Mitwirkung in diesem Film keine nennenswerten Impulse für ihre weitere Laufbahn verzeichnen. Obgleich sie sich bemühten, konnten sie keinen nennenswerten Erfolg verzeichnen. Der Regisseur und Autor Dan Cohen erlitt einen erheblichen Rückschlag durch den Misserfolg. In der Folgezeit war er nur noch sporadisch als Regisseur tätig und zog sich weitgehend aus dem Filmgeschäft zurück.
«Corporate Affairs» wurde von der Kritik ebenso wie vom Publikum als misslungen bewertet. Die exakten Zahlen lassen sich nicht ermitteln, jedoch ist ersichtlich, dass die Einnahmen des Films die Produktionskosten nicht zu decken vermochten. In der Folge wurde der Film rasch aus den Kinos genommen. In der Konsequenz dessen wurde die Realisierung weiterer Projekte der beteiligten Filmemacher verhindert. Obgleich der Film die Karrieren der Hauptdarsteller nicht vollständig ruinierte, bleibt er ein Mahnmal dafür, dass nicht jede vielversprechende Prämisse erfolgreich umgesetzt werden kann.
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