Tour de France: Verhaltene Freude über schwache Einschaltquoten
Marktanteile von mehr als 20 Prozent waren keine Seltenheit, wenn ARD und ZDF in der Vergangenheit von der "Tour de France" berichteten. Doch der Doping-Skandal, in den auch der deutsche Fahrer Jan Ullrich verwickelt sein soll, senkte das Zuschauerinteresse deutlich - und damit auch die Werbepreise, wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtete.
Den Prolog sahen am Samstag nur 1,47 Millionen Zuschauer - noch vor einem Jahr waren über drei Millionen Menschen dabei. Auch in den folgenden Tagen stieg das Interesse des deutschen Publikums - trotz eines deutschen Etappensieges - nicht an. Am Mittwoch wollten gar nur 1,24 Millionen Zuschauer die Live-Übertragung im Zweiten sehen. Mit einem Marktanteil von 11,0 Prozent beim Gesamtpublikum lag man unter dem eigenen Schnitt und hinter Gerichtsshows und ARD-Formaten wie «Sturm der Liebe» und «Panda, Gorilla & Co.». Beim jungen Publikum betrug der Marktanteil magere 8,0 Prozent.
Bei der ARD zeigt man sich dennoch optimistisch: "Wir sind mit dem Zuschauerzuspruch bei der diesjährigen 'Tour de France' durchaus zufrieden", so Sprecherin Silvia Maric im Gespräch mit Quotenmeter.de. Angesichts der gleichzeitig stattfindenden Fußball-WM seien die Einschaltquoten von 2006 "nicht mit denen von 2005 vergleichbar." Auch weiterhin werde man das Geschehen "sehr aufmerksam beobachten".
Beim ZDF zeigte man sich am Donnerstag trotz des Zuschauerrückgangs ebenfalls zufrieden mit den Einschaltquoten. Thomas Hagedorn: "Der überragende Zuschauerzuspruch für die Fußball-WM einerseits und die überraschende Entwicklung kurz vor Start der diesjährigen Tour mit dem Ausschluss vieler Spitzenfahrer andererseits hat das Interesse an der Frankreich-Rundfahrt in den ersten Tagen etwas gedämpft im Vergleich zu den Vorjahren." Man erwarte jedoch vor allem durch die Steigungen der anstehenden Bergetappen "eine Steigerung des Zuschauerzuspruchs", so Hagedorn weiter.
06.07.2006 16:00 Uhr
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Alexander Krei
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Quelle: Quotenmeter.de