Die 32-Jährige ist Fernsehmoderatorin, Reporterin und Influencerin und durfte die neue Wondery-Produktion «Milli Vanilli - Ein Pop-Skandal» vertonen.
Hallo Frau Belli. Welche Geschichten finden Sie interessant, zu welchen Themen sprechen Sie gerne?
Generell bin ich ein sehr interessierter und neugieriger Mensch und merke immer wieder, dass selbst Themen, die mich zunächst nicht interessieren, schnell in ihren Bann ziehen können.
Amazon Music und Wondery haben mit Ihnen die Podcast-Serie «Milli Vanilli - Ein Pop-Skandal» produziert. Sind Sie zufrieden mit dem Ergebnis? Worauf können wir uns freuen?
ch bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis! Ich habe aber auch nur den Sprecher-Teil übernommen. An dieser Serie haben ziemlich viele Leute fast zwei Jahre lang gearbeitet. In diesem Podcast steckt wahnsinnig viel Arbeit, von wirklich
vielen Menschen und das lässt sich sehen! Das Team hat es mit viel Recherche und guten Interviewpartnern geschafft, die Geschichte von Milli Vanilli neu zu erzählen. Die Zuhörenden bekommen Einblicke, die sie so vielleicht noch nicht hatten. Dieser Podcast nimmt uns mit auf eine Reise, die erschreckend, spannend und beeindruckend zugleich ist.
Warum konnten Rob Pilatus und Fab Morvan so schnell Karriere machen? Was war das Besondere an ihrer Musik?
Rob & Fab waren einfach absolute Stars mit einer unfassbaren Ausstrahlung. Diese Energie, dieses Aussehen, dieses Tanz- und Entertainment-Talent, gepaart mit Frank Farians Wissen, das alles richtig zu inszenieren und produzieren – ich denke, da kam einfach niemand dran vorbei. Das Besondere war nicht die Musik, sondern das Gesamtpaket.
Das Duo Milli Vanilli hat eigentlich gar nicht gesungen. Wäre das heute ein Problem?
Heutzutage wäre es Dank KI und Tools wie Autotune und Co. wahrscheinlich nicht mal mehr nötig, Stimmen anderer echter Menschen zu nehmen. Auf TikTok wird hoch und runter Lipsync betrieben, demnach wäre es heute sicherlich kein so großer Verrat. Dennoch denke ich, dass auch heutzutage ein Grammy-Gewinn Probleme mit sich bringen könnte. Ich denke, dass der übermäßige Erfolg auch das große Problem bei Milli Vanilli war. Bei Boney M. haben sich die Leute weniger am
„Falschen Sänger“ gestört.
In «Milli Vanilli - Ein Pop-Skandal» gibt es bisher unveröffentlichte Interviews mit Fabrice und Robert sowie Frank Farian. Welche spannenden Geschichten haben sie zu erzählen?
Das hören Sie im Podcast 😉
Sie stehen seit Jahren für «follow me.reports» vor der Kamera. Welche Art von Reportagen machen Sie am liebsten?
Am liebsten mache ich Reportagen, bei denen ich selbst mit Hand anlegen kann oder selbst in eine komplett andere Welt eintauchen darf, zu der man eigentlich keinen Zutritt bekommt. Da bekommt man noch ein tieferes Verständnis für das Thema, für die Protagonisten und man erlebt etwas, das man nie vergessen wird. Einen Tag im Gefängnis, als Rettungssanitäterin, als Müllfrau oder in einem U-Boot? Das ist alles einfach wahnsinnig spannend und ich denke nach solchen Drehs immer „Wow! Toll, was wir alles erleben dürfen.“ Eine große Bereicherung für mein Leben.
Gibt es Themen, die Sie tief eingetaucht sind und die Ihre Meinung komplett verändert haben?
“Komplett verändert haben" würde ich nicht sagen. Das klingt sehr radikal. Zudem gehe ich eher interessiert und offen an Themen und weniger mit Meinung. Diese versuche ich eventuell am Ende aus allem zu bilden. Aber eigentlich bringt jede tiefere Beschäftigung mit einem Thema neue Ansätze und Blickwinkel mit sich, die dafür sorgen, dass meine persönliche Meinung verändert oder angepasst wird. Oft sehe ich die Dinge anders, nachdem ich mit betroffenen Menschen darüber gesprochen habe. Nach drei Tagen im Kloster habe ich Nonnen zum Beispiel ganz anders gesehen als vorher.
Sie moderieren seit Jahren die Talkshow «deep and deutlich». Welche spannenden Begegnungen stehen noch bevor oder haben sich in letzter Zeit ereignet?
Model Betty Taube war zu Gast und hat mich unfassbar berührt! Ihre Geschichte ist unglaublich und die Art und Weise, wie sie die erzählt, wirklich beeindruckend. Der Talk wird bald in der Mediathek sein. Unbedingt ansehen!
Vielen Dank für Ihre Zeit!
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