Von der Satire-Show, die im Nachtprogramm im Ersten ausgestrahlt wurde, gab es nur zehn Folgen. Der SWR setzt somit seinen Sparkurs fort.
Der Satiriker Florian Schroeder muss sich nach einem neuen Job vor der Kamera umschauen. Nachdem seine Sendungen «Die Florian Schroeder Satire Show» und «Spätschicht» nicht fortgeführt worden waren, hat der Südwestrundfunk (SWR) nun den Stecker bei dem im vergangenen Winter gestarteten Format
«Schroeder darf alles» gezogen. Das bestätigte der öffentlich-rechtliche Sender am Dienstag
‚epd medien‘ und erklärte: „Diese Entscheidung folgte strategischen Gründen mit Blick auf das Gesamtportfolio des SWR und der ARD sowie der Fokussierung auf andere Genres und Formate.“
Der SWR hatte erst Ende Juni einen weiteren Sparkurs angekündigt, mit dem man einem dauerhaften strukturellen Defizit von jährlich rund 70 Millionen Euro entgegenwirken wolle. Neben Einsparungen in Verwaltung, Produktion und Infrastruktur gab es auch Einschnitte im Programm. Unter anderem produziert der SWR künftig nur noch drei statt fünf «Verstehen Sie Spaß?»-Ausgaben (
Quotenmeter berichtete). Von «Schroeder darf alles» liefen Ende 2023 insgesamt zehn Folgen im ARD-Hauptprogramm Das Erste, die aber nur wenig erfolgreich waren. Im Schnitt interessierten sich weniger als eine halbe Million Zuschauer für die Folgen. Die Marktanteile bewegten sich sowohl bei allen Zuschauern (6,0%) als auch bei den 14- bis 49-Jährigen (6,3%) unter dem Senderschnitt.
Hinter «Schroeder darf alles» stand die Produktionsfirma Ansager & Schnipselmann von Jürgen Schulte und Frank Plasberg, die nur noch bis Ende des Jahres aktiv sein wird. Für die Entscheidung, die Satiresendung nicht fortzusetzen, habe dies keine Rolle gespielt, erklärte der SWR gegen ‚epd medien‘. Der Entschluss sei bereits Ende 2023 getroffen worden, was wohl eher im Zusammenhang mit den dürftigen Zuschauerzahlen zu betrachten ist. Wie es für Florian Schroeder in der ARD weitergehen wird, ist indes offen. Der SWR hat nach eigenen Angaben derzeit kein Format mit Florian Schroeder als Host beauftragt. Man sei mit ihm auch nicht im Gespräch über neue Sendungen: „Zurzeit sind keine anderen Formate geplant“, hieß es.
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