In diesem Podcast begleitet Lea Utz vom Bayerischen Rundfunk Menschen, die ein wichtiges Telefonat führen wollen.
Nach etwa einem Jahr Pause geht
«Telephobia - Dieser eine Anruf» vom Bayrischen Rundfunk mit Lea Utz in die zweite Staffel. Worum geht es in dem Podcast und für wen lohnt es sich, ihn zu hören? Wenn man den Podcast «Telephobia - Dieser eine Anruf» in ein Genre einordnen müsste, würde man ihn vielleicht unter Dokumentation verorten. Andererseits gäbe es noch viele weitere Möglichkeiten, ihn zu kategorisieren. Er ist aber auch ein Mystery-Podcast, der offene Fragen klärt, was Fans von kleinen, zwischenmenschlichen Alltagsrätseln gefallen dürfte. Außerdem geht es um aufregende Lebensrealitäten, aber es ist auch ein Hilfs- und Motivationspodcast.
Zahlreiche Kurznachrichten-Apps sorgen dafür, dass diese Generation Telefongespräche häufig umgeht, weswegen man fast davon ausgehen kann, dass heutzutage viele Menschen ungern telefonieren. Aber manchmal braucht es eben doch einen Anruf.
Lea Utz stellt im Podcast Menschen vor, die ein einziges Telefonat davon entfernt sind, ihr Leben zu verändern. Ehemalige Mobber konfrontieren, Diagnosen vom Arzt, alte Freunde wiederfinden - das ist die Kategorie der zu lösenden Aufgaben. In einigen Folgen geht es allerdings nicht nur um die Überwindung, das Handy für ein Telefonat in die Hand zu nehmen, sondern auch um eine etwas umfangreichere Recherche von Utz für Informationen, die vor dem entscheidenden Anruf zusammengefunden werden müssen. Sobald diese bereit sind, kommt die Moderatorin als ermutigende Unterstützung ins Spiel.
Dabei geht es meist um einen Rückblick, eine Reise in die Vergangenheit. Gerade solche Fälle wie der von Erika, die unter filmreifen Umständen eine Jugendfreundin aus den Augen verloren hat, bekommen im Podcast ihre verdiente Aufmerksamkeit. Man sieht die Besetzung von Meryl Streep und Helen Mirren quasi schon vor sich. Entsprechend emotional wird es manchmal. Humorvoller wird es beispielsweise in der Folge, als Philipp den Dieb der Spielkarten aus seiner Kindheit aufspüren will. Vor allem ist «Telephobia» aber eins: spannend. Man möchte wissen, wie es ausgeht, und hören, wie der Anruf abläuft. Wie reagiert der Angerufene? Was sagt der Anrufer? Lea Utz schafft es dabei, ihr Gegenüber schnell zu charakterisieren. Durch ihre ausgezeichnete Menschenkenntnis und ihre flamboyanten Umschreibungen, die sie mit hervorragendem Storytelling kombiniert, entstehen ausgefeilte Eindrücke über die jeweiligen Personen. Zudem hat sie eine angenehme Stimme, der man lange lauschen kann.
Zusammengefasst kann man sich auf die zweite Staffel von «Telephobia - Dieser eine Anruf» freuen. Wer vorangegangenen Episoden nicht gehört hat, kann dies auf den üblichen Plattformen nachholen. Spannend zu hören, wen Lea Utz diesmal bei Telefonaten unterstützt und welche faszinierenden Lebensgeschichten erzählt werden.
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