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Filme des Grauens: «Popcorn und Himbeereis»

Nachi Noy musste das Drehbuch von Ernst Hofbauer spielen, das von „Der Spiegel“ und „Die Welt“ verrissen wurde.

Der Film «Popcorn und Himbeereis» ist eine deutsche Teenie-Komödie aus dem Jahr 1978, die unter der Regie von Franz Josef Gottlieb entstand. Der Film kann der Kategorie der sogenannten „Lümmelfilme” zugeordnet werden und war Teil einer Welle von Teenie- und Erotikkomödien, die in den 1970er Jahren in Deutschland populär waren. Der Hauptdarsteller Zachi Noy, bekannt aus der «Eis am Stiel»-Reihe, übernahm eine der Hauptrollen in diesem Film.

Die Handlung des Films «Popcorn und Himbeereis» ist typisch für die Teenie-Komödien dieser Zeit und dreht sich um eine Gruppe von Jugendlichen, die sich in einer Sommerferienanlage amüsieren. Im Zentrum der Handlung stehen amouröse Abenteuer, Missverständnisse sowie die typischen Probleme des Erwachsenwerdens. Der Film bedient sich der Klischees und typischen Rollenbilder dieser Ära, wobei das Hauptaugenmerk auf komischen und erotischen Situationen liegt.

Die Charaktere sind größtenteils eindimensional und dienen hauptsächlich als Vehikel für die zahlreichen, oft platten Gags. Der Humor ist derb und oft geschmacklos, was jedoch für das Genre und die Zeit typisch war. Der Film versucht, mit freizügigen Szenen und leicht bekleideten Darstellern zu punkten, bleibt jedoch inhaltlich flach und uninspiriert.

Der Film «Popcorn und Himbeereis» wurde von den Kritikern größtenteils negativ bewertet. Die Kritiken bemängelten die vorhersehbare und schwache Handlung, die eindimensionalen Charaktere sowie den plumpen Humor. Die Dialoge wurden als trivial und die Witze als wenig originell charakterisiert. Die Zeitung „Die Welt” äußerte, der Film sei eine „Aneinanderreihung von Klischees und schlechten Gags, die bestenfalls unfreiwillig komisch wirken”. Der „Spiegel” bezeichnete den Film als „Zumutung für jeden, der auch nur ansatzweise etwas Anspruch an Kino hat”.

Obgleich die Kritiken überwiegend negativ ausfielen, konnte der Film beim Publikum einen gewissen Erfolg verzeichnen. Dies lässt sich wohl vor allem auf die Popularität der Hauptdarsteller und das Interesse an derartigen Komödien in den 1970er Jahren zurückführen. Der Film fand insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen Anklang, die sich mit den dargestellten Situationen identifizieren konnten oder einfach nur an den freizügigen Szenen interessiert waren.

Zachi Noy, der in «Popcorn und Himbeereis» eine Hauptrolle spielte, war bereits durch seine Auftritte in der «Eis am Stiel»-Reihe einem breiten Publikum bekannt. Diese Rolle festigte sein Image als Komiker in Erotikkomödien. Nach «Popcorn und Himbeereis» war er weiterhin in ähnlichen Filmen zu sehen, konnte jedoch nie wirklich aus diesem Genre ausbrechen. In den 1980er Jahren stagnierte seine Karriere, sodass er im kollektiven Gedächtnis vornehmlich mit seinen früheren Rollen assoziiert wurde.

Franz Josef Gottlieb, der Regisseur, kann auf eine langjährige Karriere im deutschen Film und Fernsehen zurückblicken, wobei er sich insbesondere im Bereich der Komödie und des Heimatfilms einen Namen gemacht hat. Nach «Popcorn und Himbeereis» führte er weiterhin Regie bei einer Vielzahl von Filmen und Fernsehproduktionen, wobei er jedoch hauptsächlich im Bereich der leichten Unterhaltung tätig blieb.

Das Drehbuch verfasste Ernst Hofbauer, ebenfalls ein Veteran des deutschen Unterhaltungsfilms. Sein Schaffen war insbesondere durch die Mitwirkung an den «Schulmädchen-Report»-Filmen geprägt, die ein ähnliches Publikum ansprachen. Auch nach «Popcorn und Himbeereis» verfasste er weiterhin Drehbücher für Erotikkomödien und ähnliche Genres.

Olivia Pascal, die ebenfalls eine Hauptrolle in diesem Film innehatte, wurde später durch ihre Rollen in TV-Serien wie «SOKO München» und «Die Schwarzwaldklinik» bekannt. Im Gegensatz zu einigen ihrer Kolleginnen gelang es ihr, sich von ihrem Image als Erotikdarstellerin zu lösen und eine erfolgreiche Karriere im Fernsehen aufzubauen.

Obgleich der Film «Popcorn und Himbeereis» von den Kritikern überwiegend negativ bewertet wurde, konnte er sich finanziell einigermaßen behaupten. Der Film konnte sein Budget durch die Einnahmen an den Kinokassen wieder einspielen und profitierte von der allgemeinen Beliebtheit des Genres in dieser Zeit. Die Popularität der Hauptdarsteller sowie das Interesse an leichten, erotisch angehauchten Komödien trugen maßgeblich zum kommerziellen Erfolg bei.

Der Film reflektiert eine Ära des deutschen Kinos, die von einer signifikanten Anzahl von Teenie- und Erotikkomödien geprägt war, die gegenwärtig lediglich nostalgischen oder Trash-Charakter aufweisen. Das Werk kann als Relikt einer Zeit betrachtet werden, in der einfache, leicht verdauliche Unterhaltung mit einer Prise Erotik beim Publikum auf positive Resonanz stieß. In der heutigen Zeit wird «Popcorn und Himbeereis» eher als Kuriosität betrachtet, die demonstriert, wie sich die Geschmäcker und Standards im Film im Laufe der Zeit verändert haben. Als Teil der Reihe „Filme des Grauens” fungiert der Film als Mahnmal für eine Phase des deutschen Filmschaffens, die sowohl von kreativen Ideen als auch von Kitsch und Klischees geprägt war.
06.07.2024 11:38 Uhr Kurz-URL: qmde.de/152612
Sebastian Schmitt

super
schade


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Tags

Popcorn und Himbeereis Eis am Stiel Schulmädchen-Report SOKO München Die Schwarzwaldklinik

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