Ein Kommissar bekommt eine Aufpasserin an seine Seite gestellt. Fangen so spannende Mordermittlungen an?
Stab
Darsteller: Christoph Luser, Salka Weber, Anna Tenta, Fritz Karl, Peter Mitterrutzner, Erwin Steinhauer
Schnitt: Lisa Zoe Geretschläger
Musik: Karwan Marouf
Kamera: Anna Hawliczek
Buch: Ralph Werner
Regie: Riahi BrothersEine packende Kriminalgeschichte und eine fesselnde Dynamik zwischen den beiden Ermittlerfiguren, die ein ungleiches Paar bilden sollen: Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, glücken die meisten deutschen Fernsehkrimis – so auch dieser um Chefinspektor Rafael Dorner (Christoph Luser), dem die junge Ermittlerin Alex Fink (Salka Weber) zur Seite gestellt wird. Mit einer stimmungsvollen Inszenierung und einer durchdachten Handlung, die sowohl persönliche als auch professionelle Konflikte beleuchtet, bietet «Dunkle Wasser» dabei ein durchwegs packendes Filmerlebnis.
Die Geschichte beginnt mit dem grausamen Fund der Leiche einer 17-Jährigen im Mattsee, unweit eines kleinen Ortes, der durch dieses Verbrechen erschüttert wird. Chefinspektor Dorner, der in diesem Ort aufgewachsen ist, übernimmt den Fall. Doch seine Vergangenheit und ein traumatisches Erlebnis haben ihn mehrfach negativ im Dienst auffallen lassen, weshalb ihn die junge und pflichtbewusste Ermittlerin Alex bei seiner Arbeit unterstützen soll. Diese Konstellation verspricht von Beginn an eine interessante Dynamik, weil sich das Drehbuch nicht scheut, diesen Konflikt sehr psychologisch und nicht allein als dramaturgisches Mittel zum Zweck anzulegen.
Dorner, versiert dargestellt von Christoph Luser, kämpft mit seinen eigenen Dämonen und der Nähe zum Fall, da die Tote die Tochter seiner Jugendfreundin ist. Diese persönliche Verbindung bringt ihn oft an die Grenze seiner Belastbarkeit und stellt seine Professionalität infrage. Alex hingegen, verkörpert von der ebenso überzeugenden Salka Weber, ist skeptisch und vorsichtig gegenüber Dorner. Sie fungiert nicht nur als Aufpasserin, sondern auch als moralischer Kompass, der versucht, die Ermittlungen auf den rechten Weg zu halten.
Die Beziehung zwischen Dorner und Alex wird dabei zunehmend zum Herzstück des Films. Die Spannungen und das gegenseitige Misstrauen, gepaart mit der Notwendigkeit, zusammenzuarbeiten, schaffen eine Dynamik, die den Zuschauer in ihren Bann zieht. Alex' zunehmende Argwohn gegenüber Dorner und ihre Besorgnis über seine Nähe zu den Beteiligten sorgen für zusätzliche Spannung. Dabei werden die Unterschiede zwischen den beiden Ermittlern geschickt herausgearbeitet: Dorners intuitiver, manchmal impulsiver Ansatz steht im Kontrast zu Alex' methodischem und rationalem Vorgehen.
Der Fall selbst entwickelt sich zu einer komplexen und persönlichen Reise für Dorner. Die Verdächtigenliste führt ihn zu Max Kozak (Thomas Mraz), einem Kleinkriminellen, den Dorner seit seinem allerersten Fall für schuldig hält, obwohl er dies nie beweisen konnte. Die Konfrontation mit Kozak und ein schrecklicher Zwischenfall während der Einvernahme lassen die Ermittlungen in einem neuen Licht erscheinen und werfen viele Fragen auf.
«Dunkle Wasser» gelingt es dabei durchwegs, die düstere Geschichte des Mattsees und Dorners persönliche Vergangenheit geschickt miteinander zu verflechten. Der Film baut kontinuierlich Spannung auf, während Dorner sich nicht nur seinen beruflichen Herausforderungen stellen muss, sondern auch den Schatten seiner Vergangenheit. Gleichzeitig wird Alex' Misstrauen und ihre schrittweise Enthüllung der Wahrheit geschickt inszeniert, was die emotionale Tiefe der Geschichte verstärkt. Insgesamt entstand so ein durchweg spannender Kriminalfilm, der von der intensiven Dynamik zwischen den Hauptcharakteren und der atmosphärischen Darstellung lebt – und somit ein spannendes Fernseherlebnis am Montagabend zu bieten hat.
Der Film «Dunkle Wasser» wird am Montag, den 27. Mai um 20.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt.
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