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Buchclub: ‚Der Tätowierer von Auschwitz‘

Heather Morris schrieb den Roman, der erst kürzlich von Sky verfilmt wurde.

Das Buch "Der Tätowierer von Auschwitz" ist ein 2018 erschienener Holocaust-Roman der Schriftstellerin Heather Morris und erzählt die Geschichte von Lale Sokolov und einem Mädchen, in das er sich später im Lager verliebte und das er tätowierte. Ursprünglich war das Buch als Drehbuch geplant. Die Autorin führte lange Gespräche mit dem damals noch lebenden Sokolov und ließ sich von ihm erzählen, wie es ist, ein Überlebender zu sein, und er berichtete ausführlich über Traumata, Gedanken und Umstände im Lager. Daraus entstand schließlich das Buch, das nun als Roman vorliegt.

Es beschreibt das bewegte Leben von Lale Sokolov im Lager Auschwitz. Es wird geschildert, wie Lale immer wieder Zeuge von Gräueltaten, Mord und Folter wird und dennoch versucht, ihr Leben unter allen Umständen zu gestalten. Durch Zufall kann er sich als Lehrling des damaligen Tätowierers nützlich machen. Mehr und mehr wird Lale unersetzlich und kann sich reichlich Privilegien sichern. In dieser heiklen, privilegierten, aber auch gefährlichen Situation lernt Lale die Frau Gita kennen, und die weitere Handlung des Romans, die Liebe, Hoffnung, Schmerz und Trauma verspricht, nimmt ihren Lauf.

Der Roman gehört grob zur Holocaust-Fiction und ist in einem einfachen und leicht verständlichen Stil geschrieben, der ihn für fast alle zugänglich macht. Er enthält auch viele Elemente der Biografie und des Liebesromans. Der Roman wurde ein großer Erfolg, stieß jedoch auf gemischte Kritiken, da einige die historischen Fakten nicht ausreichend gewürdigt sahen. Aber gerade weil er so erfolgreich war, kaufte Sky die Rechte und machte aus dem Romanstoff eine eigene Serie, die unter dem Titel «Der Tätowierer von Auschwitz» in diesen Tagen ausgestrahlt und Episode für Episode veröffentlicht wird. Jonah Hauer-King und Harvey Keitel wurden für die verschiedenen Altersstufen von Lale verpflichtet, Anna Próchniak steht als Gita vor der Kamera. Die Serie erhält zur Zeit sehr gute Kritiken und viele sind daran interessiert, sie zu sehen.

Der Roman selbst ist leicht verständlich, nahbar und menschlich und kann ein guter Einstieg für Menschen sein, die sich weiter mit dem Holocaust beschäftigen wollen. Er gibt einen Einblick in die Lager, in die Privilegien, die man haben kann, und man lernt etwas über die Hoffnung und die Liebe, die selbst unter den grausamsten Umständen an den schrecklichsten Orten entstehen können. Der Roman ist also auf jeden Fall einen Blick wert, auch für jüngere Menschen, die noch nicht viel über den Holocaust wissen, denen aber wissenschaftliche Bücher als Einstieg zu unpersönlich sind.
28.05.2024 11:46 Uhr Kurz-URL: qmde.de/151786
Sebastian Schmitt

super
schade


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Buchclub Der Tätowierer von Auschwitz

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