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Buchclub: ‚Nach der Party‘

Der Autor So lebte Jahre in der kalifornischen Stadt Stockton. Für die „New York Times“ schrieb er verschiedene Kurzgeschichten, ehe jung verstarb.

Anthony Veasna So wurde am 20. Februar 1992 in New York City geboren. Der Sohn kambodianischer Einwanderer machte sich in jungen Jahren als Schriftsteller schnell einen Namen. Die „New York Times“ feierte seine Kurzgeschichten und bezeichnete diese als prickelnd und komödiantisch mit düsterem Touch. Im Jahr 2021 wurde sein Debütbuch "Afterparties" veröffentlicht. Eine Ansammlung an Kurzgeschichten fesselte seine Leser. Im Jahr 2020 starb er versehentlich an einer Überdosis Drogen.

Im Kern spiegelt das Buch "Nach der Party" die Vorstellung, dass nur mit einer radikalen persönlichen Veränderung neue Lebenswege möglich sind. Dabei spielt der persönliche Umgang mit Körper und der eigenen Identität eine gewichtige Rolle. Vergangenes kann lediglich nur in Frieden abgeschlossen und verziehen werden. Der Inhalt des Buches basiert auf den frechen und unverhohlenen Erzählungen des Autors über die junge Generation, welchen ihren Weg als Befreiungskampf sehen und erachten.

Schauplatz der Geschichten ist die Stadt Stockton, welche sich in der Nähe des kalifornischen Meeres befindet. Kambodschanische kleine Lebensmittelgeschäfte und buddhistische Tempel säumen die Gegend. Das brutal agierende Regime der Roten Khmer hat die Menschen aus Kambodscha vertrieben. Eine Stadt, welche fernab der amerikanischen Traditionen lebt und nicht zu Asien gehört, ist für die jungen Menschen ein langweilender Ort. Erhabene Mönche und nervige ältere Frauen säumen das Straßenbild. Die junge Generation fühlt sich angeödet. Ein Befreiungskampf beginnt. Verbotene Geschichten und heimliche Wünsche werden sich erzählt. Sexuelle Fantasien bekommen ihren Raum.

Die Printausgabe mit seinen ungefähr 336 Seiten ist am 15. Mai 2024 erschienen. Die einzelnen Charaktere in der Geschichte spiegeln die Gedanken und Wünsche jedes einzelnen beeindruckend wider. Der Autor nimmt den Leser mit auf eine Reise durch die kamodschanische Kultur. Dabei fließt die amerikanische Lebensweise genauso ein, ohne dass die Lebensweisen und kulturellen Unterschiede im Fokus des Erzählers stehen. Die Lebensweise der Fremden in den USA kommt jedoch deutlich zum Ausdruck. Teilweise besitzt das Buch äußerst lustige Passagen und viel Originalität. Verhaltensmuster der Leser werden aktiviert. Der Leser wird animiert persönlich mehr Empathie zu entwickeln. Die sexuellen Geschichten in den Erzählungen der jungen Menschen wirkt subtil und zieht sich jedoch wie ein roter Faden durch.

Diese einzelnen unvorhersehbaren Geschichten mit teils plötzlichen Wendungen wurden facettenreich erzählt und besitzen teilweise einen tragischen Charakter. Die Menschen, welche So beschreibt, gehören zumeist dem queeren Spektrum an. Sie sind romantisch und wütend zugleich. Die teils frivolen Erzählungen sind auf der einen Seite herzzerreißend, einfühlsam, lustig, können wütend machen und durchaus zum Weinen bringen.
21.05.2024 12:19 Uhr Kurz-URL: qmde.de/151583
Sebastian Schmitt

super
schade


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Buchclub

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